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PWA World Cup Sylt 2006
PWA World Cup Sylt 2006
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 PWA World Cup Sylt ::: Tag 5 ::: 26.09.2006
PWA World Cup Sylt

Keine Wettkämpfe beim World Cup Sylt. Der Wind wehte zu unregelmäßig über den Brandenburger Strand. Die Rennleitung entschied, den Slalom 42 auf den nächsten Tag zu verschieben. Zeit genug also, sich heute den ältesten Teilnehmer Mike Porter näher anzusehen.

Der Amerikaner wirkt mit sich im Reinen und glücklich. Das war nicht immer so. Mike hätte sich beinahe zu Tode gesoffen und nahm Drogen. Das war vor 17 Jahren. Heute ist er sauber und mit 47 Jahren der älteste Fahrer der professionellen Windsurfing-Tour.


„Ohne Windsurfen wäre ich nicht mehr am Leben“, sagt Mike, „irgendwann kam der Tag, an dem ich einfach alles ändern musste“. Und er tat es. Seinen Beruf an der Ostküste Amerikas gab er auf und zog in die Karibik. In seinem alten Job handelte er mit dem, was ihn beinahe kaputt gemacht hätte: Er vertrieb Spirituosen. Auf den Virgin Islands entdeckte er seine Leidenschaft fürs Windsurfen: „Wind und Wetter sind dort immer gut, man kann mit freiem Oberkörper surfen und die Inseln sind einfach ein wunderbar friedlicher Ort.“

PWA World Cup Sylt

Jetzt ist er auf Sylt. Das Klima ist um einiges rauer als in seiner Wahlheimat. Trotzdem genießt er es. „Ich bin zum zweiten Mal in Deutschland, und ich liebe die Freundlichkeit der Menschen hier.“ Außerdem seien die Europäer viel innovativer, trieben seinen Sport vielmehr voran als die Amerikaner, die ihn in den 70er Jahren erfunden hatten. Die Natusportart entzog ihn der Drogenabhängigkeit – an der Bar trinkt er heute Cappuccino statt Caipirinha.

Erst vor vier Jahren stieg Mike in die Profi-Serie ein und sagt lachend: „Ich bin der älteste Rookie der Welt!“ Er begann in einem Alter mit dem professionellen Windsurfen, in dem andere ihre Karriere längst beendet haben. Aber er brachte die notwendige Leidenschaft auf, um mit der Weltspitze zu fahren. Auch wenn er auf Sylt nicht gewinnen wird, genießt Mike die Veranstaltung. Die beste deutsche Windsurferin, Steffi Wahl, schwärmt: „Mike hat schon einiges mitgemacht, das merkt man. Und er ist trotz allem unglaublich positiv.“


Er verbreitet seine Fröhlichkeit immer und überall – nicht nur in den Gemütern seiner Mitmenschen. Auch beruflich: „In der Karibik habe ich mich selbstständig gemacht und eine Maler-Firma gegründet – wir streichen die Häuser in diesen fröhlichen karibischen Farben an.“ Sein Betrieb sichert ihn finanziell ab, denn vom Windsurfen alleine könnte er nur schwer leben, auch wenn er einige Sponsoren hat.

Seine Mutter und seine Schwester leben immer noch in Massachusetts – eine Frau hat er nicht. „Hin und wieder hier und dort eine Freundin“, sagt er und grinst. Er reist viel, das Windsurfen öffnete ihm die Tür zur Welt: „In diesem Sport gehe ich auf, er ist mein ein und alles.“ Mike tritt nur im Slalom an. Er gesteht: „Nach Geschwindigkeit bin ich süchtig.“ Wahrlich eine schöne Ersatzdroge.


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