Nervt das nie?
Manchmal ist es schon hart, immer zu lächeln und nie pinkeln gehen zu können. So ein Tag ist anstrengender als ein ganzer auf dem Wasser. Aber ich mache es gerne.
Und wo findest Du dann Ruhe von diesem Trubel um deine Person?
Zu Hause auf Hawaii. Da passiert nämlich gar nichts, da kennt mich ja niemand. Nach 30 Jahren vielleicht ein paar. Aber auf Hawaii ist Windsurfen überhaupt nicht populär. Vielleicht sagen mittlerweile ein paar: „Naish? Ist das nicht dieser Surfer-Typ?“ Aber das war’s auch. Ich habe da meine Ruhe. Das ist ein bisschen wie mit Jürgen Klinsmann, der in den USA lebt. Die einzigen Autogrammjäger sind da Touristen.
Ist es nicht seltsam, überall populärer zu sein als in der Heimat?
Ja, das ist wirklich einzigartig, aber gut für mich. Das hält mich bescheiden und bodenständig. Andere haben es da schwieriger, mit den Füßen fest auf dem Boden zu bleiben. Manche Freunde von mir, Boris Becker zum Beispiel, können nicht in den Supermarkt gehen, ohne erkannt zu werden, 365 Tage im Jahr, das ist hart.
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Und das passiert dir nicht?
Bei mir ist das anders. Wenn du Windsurfer bist, kennst du mich wahrscheinlich, wenn nicht, hast du vielleicht mal meinen Namen gehört. Aber erkennen würdest du mich auf der Straße niemals.
Wie steht es um die Zukunft des Windsurfens?
Ich glaube, es kommt wirklich zurück. Die Popularität hat abgenommen, aber nun kommen junge, einflussreiche Fahrer nach. Das war lange nicht so. Und es kommen viele zum Windsurfen zurück, die zehn, 15 Jahre Pause gemacht haben.
Neben dem Windsurfen wird das Kitesurfen immer beliebter. du wurdest in dieser Sportart sogar noch Weltmeister. Was machst du lieber?
Eigentlich muss ich mich nie entscheiden, weil beide Disziplinen völlig unterschiedliche Wetterbedingungen voraussetzen. Bei mir auf Maui ist meistens Windsurf-Wetter, aber ich entscheide das immer spontan, gucke morgens aus dem Fenster und ins Internet, und dann geht es los.
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