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2. Cossi Cup
Der zweite "Cossi Cup", die Regatta unter Freunden, fand diesmal Unterstützung von Vincent Langer und auch die Windgötter ließen sich nicht lumpen...

Langsam fährt der Kran seine Leiter aus und die Weihnachtsbeleuchtung wird am Leipziger Bahnhof installiert. Überall Glühweingeruch und besinnliche Klänge… Überall? Nein am Cospudener See herrscht ein anderes Sounddesign vor. Mitte November bei 15 Grad heulen hier die Winde. Den Ruf hat auch Vincent Langer, der amtierende deutsche Meister, in Kiel vernommen. Eben hatte er noch einen Rekordversuch bei einer Leuchtturmumrundung unternommen und kurz darauf stand er schon an unserem Cossi.

Gehört hatte er ja viel von den diversen Leipziger DWC Fahrern wie Jan Seidel, Christian Recke und mir von diesem seltsamen Binnenseerevier neben der Musikstadt Leipzig. Doch der See war viel Größer als in seiner Vorstellung. Klaus Tiefenbacher vom Surfshop24 hatte ihn eingeladen, drei Tage sein Können an die Lokals weiterzugeben. Binnen weniger Tage war dieses Seminar ausgebucht und da es ein Seminar mit Windgarantie war, bedurfte es einiger Wochenenden Wartezeit, bis der perfekte Herbststurm über den See brauste.

2. Cossi Cup

Nach einem kurzen Kennenlernen aller Teilnehmer, ging es auch schon bei 14 Knoten Wind am Freitag auf das Wasser. Es galt jede Minute zu nutzten, da für den Sonntag der zweite Cossi Slalom Cup angesetzt war. Jeder Teilnehmer bat um Speedtips und „Halsengarantiegeheimnisse“. Beim Speed waren es vor allen Dingen die vielen Mythen um die Segeltrimm, die Vincent mit seiner Kompetenz ausräumen konnte. Hier eine Segellatte fester ziehen, da den Gabelbaum tiefer und schon waren ein paar mehr Knoten zu erreichen. Bei den Halsen ist der Erfolg nicht so schnell darstellbar. Dieses ist sicher eines der komplexesten Manöver unserer Sportart und gerade auf dem kabbeligen Binnensee ist es nicht einfach eine Halse durchzugleiten. Diese Weisheit sollte sich bei der Cossi Cup Regatta noch bewahrheiten. Doch auch hier hatte Vincent ein probates Mittel und dies war die Videoanalyse. Eine Halsentonne wurde am Ufer des Sees gesetzt und jeder Teilnehmer durfte in die Kür. Am Abend war dann großes Kino angesagt. Jede Halse wurde analysiert und in kleine Schritte zerlegt.

2. Cossi Cup

Vincent hatte sein Schlafquartier in einem Apartment direkt am See bezogen und wurde vom Seewirt Max Lange umsorgt. Doch viel Frühstücken konnte er am Samstag nicht. Die Regatta unter Freunden rückte näher und jetzt galt es die Videoanalysen in gestandene Manöver umzusetzen. Doch man merkte den Teilnehmern die Nervosität an. Für den morgigen Regattatag waren schlappe 45 Knoten angesagt. Zum Glück hatte Vincent auch einige Waveboards von Fanatic und NoveNove99 mitgebracht. Hinzu kam meine Patrikpalette, die ich auch zum Testen zur Verfügung gestellt hatte. Philip Horn hatte eine ganze Ladung neuer Point7 2016er Segel zum Testen am See anliefern lassen.

In der Nacht zum Sonntag konnte niemand gut schlafen Der Wind heulte um die Bullis. Würde es wieder sein wie beim letzten Defi? Unfahrbare Winde? Hier am Cossi? Der Tag begrüßte die Teilnehmer mit einem Wolkenbruch. Welch wunderbares Novemberwetter! Es gibt nichts Schöneres als im Dauerregen seine Segelpalette fertig zu machen. Doch der Wettergott hatte ein Einsehen. Pünktlich zum Auslegen der Slalomtonnen riss der Himmel auf und der Wind pendelte sich bei 20-25 Knoten ein.

2. Cossi Cup

Nun wurde auch Vincent Langer nervös. Journalisten der Leipziger Volkszeitung und die Bildzeitung standen am Ufer, um zu sehen, wie sich die Lokalmatadoren mit Vincent batteln würden. 30 Teilnehmer hatten sich am Ufer positioniert. Zunächst waren drei klassische Le-Mans Starts angesetzt. Dabei stehen die Teilnehmer mit Brett und Segel am Ufer und auf ein Startsignal rennen alle ins Wasser und rasen los. Die Starts klappten perfekt. Alle Teilnehmer bretterten über den Achterkurs. An der Spitze lieferten sich die Topfahrer unerbittliche Kämpfe. Aber es blieb eine Regatta unter Freunden.
Nach einer Stunde Pause wurden weitere drei Wettfahrten diesmal mit Starts wei beim Defi Wind durchgeführt. Das Motorboot jagt dabei mit Höchstgeschwindigkeit quer über die Startlinie und gibt das Rennen frei. Man merkte den Teilnehmern nun den Kräfteschwund an. Die Stürze wurden spektakulärer und die Segelgrößen bis auf 4qm reduziert. Doch was gibt es besinnliches, als in der Vorweihnachtszeit umzuriggen. Für Manchen wurde klar, was er dem Weihnachtsmann auf seinen Wunschzettel schreiben würde. Ein neues Slalombrett oder ein paar neue Segel.

Nach diesem fantastischen Surfwochende kann nun auch am Cossi die Weihnachtsbeleuchtung angebracht werden.

2. Cossi Cup
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