Sechs bis sieben Windstärken wehten schon die ganze Nacht hindurch aus SW bis W über die Insel, genau sideshore von links.

Einige Frühaufsteher waren bereits gegen 6:00 Uhr morgens auf den Beinen, um genau bei Hochwasser die besten Wellen zu erwischen.

Als sich um 9:00 Uhr die Freestyler zum Skippersmeeting trafen, war das Wasser bereits auf dem Rückmarsch. Bei einsetzender Ebbe brachen die großen Wellen schon an den vorgelagerten Sandbänken und nur noch kleine Rampen um die 1 Meter erreichten den Strand.

Dennoch sorgten stürmischer Wind und Minibrandung für anspruchsvolle Wettkampfbedingungen.

Die Surfer wählten je nach Körpergewicht Segel zwischen 3.7 und 4.5 Quadratmetern. In 6-minütigen Heats ging es ab 9:30 Uhr zur Sache.

Gleich zu Anfang passierte der folgenschwerste Crash des Tages: Julian Brinkmann hatte einen Frontloop zu dicht an einer der Steinbuhnen angesetzt und krachte bei der Landung auf eben diese. Mit einer Verletzung am Fuß musste er den Wettkampf beenden.

Heat für Heat reduzierte sich das Feld, bis sich im Finale Lokalmatador Bernd Flessner, sein Erzrivale Klaas Voget, der Deutsche Freestyle Champion André Paskowski und Hot Shot Normen Günzlein gegenüber standen.

Bernd hatte in den Vorrunden routiniert sein Programm gezeigt. Die saubersten Frontloops der Liga sind schon lange sein Markenzeichen. Dazu gab's einige perfekte Backside 360er zu bewundern.

Im Final hatte Bernd dann ungewohnt häufig Wasserkontakt und schaffte so nur Platz vier - sicherlich auch, da Spocks, Grubbies und Flakas nicht zu seinem Repertoire gehören.

Genau diese Moves beherrscht Normen Günzlein eigentlich perfekt. In der Vorrunde lief es wie geschmiert, nur in diesem Finalheat wollte es nicht so recht klappen. Cheese Rolls, Loops und
Spocks reichten jedoch für einen Platz auf dem Treppchen. Sein Versuch eines doppelten Frontloops kam zu spät, der Heat war bereits beendet.

Spannend wurde es im Duell um Platz eins und zwei. Zwar hatten auch Klaas Voget und André Paskowski in den Vorrunden ihre besseren Heats, dennoch war ihre Performance im Finale die beste.

Während André seine Moves konstant über den Heat verteilte - dabei allerdings nicht alles stand - hatte Klaas einen schwächeren Start und machte erst kurz vor Schluss viele Punkte gut. Unterm Strich war es André Paskowski, den die Judges auf ihren Wertungsbögen vorne sahen.

Damit gewann André seinen zweiten Freestyle-DWC in Folge: 'Ich hätte mich eher auf Platz vier gesehen, es hat nicht soviel funktioniert wie in den Vorläufen. Aber jetzt gebe ich erstmal ein paar Biere aus!'

Gesamtsieger aus Freestyle und Racing wird Helge Wilkens. Dem Hannoveraner genügte am Abschlusstag ein 7. Platz im Freestyle. Die Grundlage für den Gesamtsieg hatte er schon an den
Auftakttagen mit einem zweiten Platz in der Disziplin Racing gelegt.

Bernd Flessner kann sich auf seiner Heimatinsel mit einem zweiten Platz in der Gesamtwertung trösten.

Beim Freestyle der Frauen traten vier Teilnehmerinnen an. Insgesamt drei Heats wurden gefahren, von denen die Frankfurterin Heidi Wunram zwei gewinnen konnte und damit den Titel bei den Frauen vor Anne-Kathrin Stevens und Britta Kühn gewinnen konnte.

Ergebnis Freestyle Männer
1. Andre Paskowski
2. Klaas Voget
3. Normen Günzlein
4. Bernd Flessner
5. Florian Soehnchen
5. Christian Winderlich
7. Claudio Koch
7. Helge Wilkens
9. Jan Martinen
9. Jonas Holzhausen

Ergebnis Freestyle Frauen
1. Heidi Wunram
2. Anne-Kathrin Stevens
3. Britta Kühn

Ergebnis Racing
1. Toni Wilhelm
2. Helge Wilkens
3. Andy Laufer
4. Richard Stauffacher (SUI)
5. Thade Behrends
6. Bernd Flessner
7. Vinent Langer
8. Klaus Sausen
9. Philipp Horn
10. Antti Lipasti (FIN)

Gesamtwertung
1. Helge Wilkens
2. Bernd Flessner
3. Andre Paskowski