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Portrait: Claudio Koch
Renesse, Brouwersdam im Jahre 1994. Eine Menschtraube steht um einen türkisfarbenen VW-Bully und bestaunt ein neues Produkt. 7 Wax, ein Haarwachs in den Duftnoten Coconut, Grape, Strawberry und Pineapple. Abgeleitet vom bekannten Sex Wax für Wellenreitboards soll der liebliche Duft auch abseits vom Wasser Assoziationen zu Wellen, Strand und Sonne wecken.

Mit verschmitztem Lächeln und blondgelockter Mähne preist Claudio sein Produkt an - der Einstieg ins Big Business ist gemacht.
Inzwischen als erfolgreicher Handelsvertreter tätig, vergeht kein Monat, wo er mit seiner Agentur nicht mindestens eine neue Geschäftsidee prüft: Virtuelle Vernissagen im Web, Handel mit ungarischer Salami in Südafrika, Gastronomiebetrieb in Portugal, ebay Business, Reisereportagen, Import von Epoxy Reparaturkits – Claudios Kreativität ist unbegrenzt, wenn es um neue Projekte geht.

Der 34-jährige ist eigentlich ausgebildeter Reiseverkehrskaufmann und nimmt diese Berufsbezeichnung sehr erst: „Reisen und irgendwie Geld ausgeben“ bestimmen seit den 90er Jahren sein Leben.

Der erste Kontakt mit einem Dreiecksegel fand im Jahre 1979 statt, aber erst mit dem Erwerb des Führerscheins beschränkte sich Windsurfen nicht mehr nur auf Urlaube und Wochenenden mit Eltern, Großeltern oder Vereinsmitgliedern. Klassisch und stilgerecht schaffte sich Claudio gemeinsam mit einem Freund einen gebrauchten Volkswagen Bus Typ 1 an - schon damals progressiv mit Lack und Plüsch gepimpt.
History
Wellenreiten

Während der regulären Schulzeit in der Oberstufe wurde kein Tiefdruckgebiet ausgelassen, was mit einer Ehrenrunde gewürdigt wurde. Mit dem großen Latinum in der Tasche schmeißt er sein Abitur und geht Dank Ausmusterung von der Bundeswehr erst mal ein Jahr ins Windsurfexil.

Die Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann folgt, danach wird Fuerteventura unsicher gemacht: Als VDWS Wassersportinstruktor verbringt Claudio ein paar Monate im Robinson Club. „Dort habe ich feiern gelernt.“ stellt er grinsend fest.

Um auch in der Heimat in Reichweite zur Küste zu sein, wird der folgende Sommer in einer holländischen Surf- und Segelschule überbrückt.

1993 entdeckt Claudio seine große Leidenschaft zum Regattasport und nimmt seitdem, am Deutschen Windsurfcup teil. Dort trifft er auf gleichgesinnte und findet viele Freunde. Sein damaliger Sponsor Rip Curl bot ihm einen Job als freier Handelsvertreter an. Damit wurden die beruflichen Weichen gestellt, Claudio entschied sich für die Selbstständigkeit mit flexiblen Arbeitszeiten und ausreichend Zeit zum Surfen, verabschiedetes sich gleichzeitig aber von seinem Traum, seine Brötchen als professioneller Windsurfer zu verdienen.

Nach der 7 Wax Idee etablierte sich Claudios Handelsagentur mit Marken wie Da Kine, Nitro Snowboards und Billabong. Wenig später gelang ihm der große Coup: Die Skateboardwelle schwappte aus Amerika herüber und mit Globe Shoes hatte er aufs richtige Pferd gesetzt.
Eine echte Goldgräberzeit war angebrochen. Sofort wurde seine Freundin Sandra aus dem Buchhandel abgeworben und fest bei ihm angestellt. Effektiv arbeiten, häufig surfen gehen und seine Beziehung aufrecht erhalten – so ließ sich alles unter einen Hut bringen.

"Im Prinzip nützt freie Zeit nichts, wenn man kein Geld zur Verfügung hat." Davon hat er reichlich gespart und sich vor vier Jahren in Südafrika ein Haus in bester Gegend gekauft, umgebaut und als Hotel eröffnet. "Als ich das erste mal vor vielen Jahren meine Füße in Kapstadts heißen Sandstrand drückte wusste ich, dass ich irgend wann mal dort was machen werde." Einfach nur lapidar irgend etwas von sich geben war nie Claudios Art – es wird immer sofort umgesetzt.

Lebensmittelpunkt ist zur Zeit aber noch Deutschland. Von Neuwied aus widmet er sich dem Riversurfing auf dem Rhein oder startet mit seinen Freunden regelmäßig Touren an die niederländische Küste.

Vor gut zwei Jahren rief er einfach mal so bei Harley-Davidson an, „Ich hatte Bock auf Bikerboots und Westernstiefel, die waren schon lange nicht mehr in Mode“, stellt er Trendscout-like fest.
Claudio Koch
Claudio Koch



Prompt wurden er und Sandra zum Vorstellungsgespräch gebeten. Genau zur richtigen Zeit, denn ein Handelsvertreter für Norddeutschland, Großbritannien, Holland und Südafrika wurde gesucht. Das passte wie die Faust aufs Auge: "Diese Länder haben alle eine Küste und außerdem bin ich ohnehin dort oft vor Ort."

So repräsentiert er seit gut 2 Jahren lizenzierte Harley Produkte, vom T-Shirt bis zum Teddybär. "Die Harley Szene ist seelenverwandt mit dem Surfen, einen Auftritt in Schlips und Kragen kann man geschickt umgehen". Totenkopf T-Shirts und metallene Gürtelschnallen bestimmen zur Zeit Claudios auftreten. Dies könnte sich ändern, wenn sein aktuellster Plan, ein Projekt für die Bundesregierung umzusetzen, aufgeht.

Aber auch in diesem Fall wird sicher auf Dauer die Liebe zum Wasser siegen. Claudio ist immer auf der Suche nach einer Herausforderungen. Der 2006er Red Bull Storm Chase kommt da gerade recht.

Mehr über Claudios Windsurfaktivitäten und mit Sicherheit auch die Info zur 1001. Geschäftsidee erfahrt ihr auf seiner Website: www.claudiokoch.com

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