Der erste World Cup

Der erste World Cup

Marius Herrmann

Marius Herrmann steht auf Platz 21 der Wave Wertung des GWA Windsurf Cup. Sein Traum ist es beim World Cup mitzufahren. Für den World Cup auf Sylt bekam er einen Startplatz. Hier ist die Geschichte aus seiner Sicht.

Nach meiner erfolgreichen Teilnahme am Deutschen Cup, kam natürlich die Frage „Wie weitermachen?“ Es war schon immer ein Traum für mich, bei der größten Windsurfveranstaltung der Welt teilzunehmen. Ich lief schon als kleiner Junge über den Cup, um mir Fankarten von den ganz Großen signieren zu lassen. Aber dass ich so schnell selber dabei sein werde, hätte ich wohl nie gedacht. Auf jeden Fall erhielt ich nach mehreren Emails die ich geschrieben hatte, zwei Wochen vor dem Cup die offizielle Zusage.

Der erste World Cup
Zu Beginn gab es jede Menge Pflichtsticker für die Segel und dann reichte der Wind während des Events nur für eine Trainingssession.

Meine Vorbereitung bestand hauptsächlich darin, zu telefonieren und Emails zu schreiben. Ein Problem war, dass ich meine Vandal Segel nicht bei einem PWA Event fahren darf. So musste ich innerhalb kürzester Zeit einen Segelsponsor finden, der auch noch rechtzeitig liefert. Am Ende bin ich dann über Surfersdreamland an Gaastra Iq Segel gekommen. Das Problem mit der Schule war schon von Anfang an mit einem Praktikum in der Surfschule gelöst. An den paar Tagen, die ich davor noch auf das Wasser gekommen bin, habe ich mein ganz normales Trainingsprogramm abgespielt. Aber meine Konzentration lag darauf, so viele Turns wie möglich auf einer Welle zu fahren und am Ende noch eine Wave360 in den brechenden Teil zu zaubern.

Zum Glück hatte ich vor dem Cup Zeit, mir Gedanken darüber zu machen, was mich erwartet. Spätestens als ich mit der Deutschland Flagge vor der Bühne bei der Eröffnungsfeier stand, habe ich aber wirklich begriffen worauf ich mich da eingelassen habe. Am selben Tag ging es dann ja auch noch mal mit dem neuen Material raus zum Training. Es war schon überwältigend, was für Menschenmengen angestürmt kamen, um uns auf dem Wasser zu sehen, auch wenn nur vor der Welle genug Speed aufgenommen werden konnte, um ein paar Turns zu ziehen.

Parties gab es aber jede Menge...
Parties gab es aber jede Menge...

Die restlichen Tage folgten alle nach dem ziemlich gleichen Schema. Morgens aufstehen, Wind checken, anschließend mit den anderen Fahrern frühstücken. Dann standen vielleicht ein paar Interviews oder ein SUP Race an. An manchen Tagen gab es dann auch noch Druckwelle, so dass es für eine Wellenreit- oder Sup- Session reichte. Natürlich habe ich die Gelegenheiten genutzt, um mit Firmen und Fahrern ins Gespräch zu kommen, bei denen ich immer positives Feedback mitnehmen konnte.

Man merkt schon nach kurzer Zeit, dass alle Menschen die beteiligt sind, ob es die PWA Crew oder die Teilnehmern sind, zu einer großen Familie zusammen gewachsen sind. Abends gab es dann doch das ein oder andere Bier mit den Fahrern.

Der erste World Cup

Die Woche ist zu schnell herumgegangen. Das war für mich eine Erfahrung fürs Leben! Ich durfte viele Interviews geben, so dass mich Leute doch wieder erkannt haben und Fotos von mir haben wollten. Highlights war, dass ich bei der Eröffnung die Deutsche Flagge tragen durfte. Die Partys werde ich auch nicht vergessen, diese konnte ich voll auskosten. Leider müssen die nächstes Jahr ausfallen, weil ja Wind kommt (Gott sei Dank)! Am lustigsten war die SUP Aktion mit Christopher Bünger, Amanda Beenen und Nikolay Zhavoronkov, bei der wir mit einem riesen SUP versucht haben eine Welle zu nehmen. Das hat uns allen mega Spaß gemacht.

Jetzt weiß ich auf jeden Fall was ich machen will. Ich bin in der Welle zu Hause und nicht auf einem Slalombrett. Nächstes Jahr will ich auf der gesamten DWC Serie in der Welle angreifen und auch bei anderen internationalen Events teilnehmen. Es war auch gut zu merken wie viele Menschen hinter mir stehen, ganz besonders meine Sponsoren Getränke Möller, Sansibar und Tourismus Service Westerland, die keine Kosten und Mühen gescheut haben, es mir möglich zu machen noch professioneller zu werden. Toll war es auch Bilder mit der Kamera von Traumfoto zu machen.

17.10.2015 © DAILY DOSE  |  Text: Marius Herrmann  |  Fotos/Grafiken: Marius Herrmann, moritzbeck.de