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The Mission

Wolkenloser Himmel gegen tristes grau in grau, strahlender Sonnenschein und 32 Grad gegen Regenschauer und 20 Grad, 28 Grad Wassertemperatur gegen vielleicht 16, nur in der Wasserfarbe ähneln sich die Isla Margarita und die holländische Nordsee Küste. Bei unserem ersten Trip vor gut zwei Jahren ins Land der Windmühlen, Tulpen, Holzschuhe und unglaublich schönen Dünenlandschaften bereitete ich Yoli genau auf oben genannte Gegensätze vor, um dann bei 30 Grad Lufttemperatur, strahlend blauem Himmel und Flaute auf dem Brouwersdam Eisschleckend in einem der vielen Strandcafes zu sitzen.

Dies sollte unser zweiter Anlauf werden. Verbunden mit unserem Auftritt beim riesigen Windsurfspektakel, dem Mission Event am Surf und Segel Center Brouwersdam, war erneut Zeeland unser Ziel. Während unserer Anfahrt durch Belgien schwante uns böses. Mit jeden gefahrenen 50 Kilometern gen Westen nahm die Lufttemperatur um ein Grad ab und der Regen um ein paar Liter pro Quadratmeter zu. Angekommen am Brouwersdam, der Mission Location, erwarteten uns eine Menge unglaublich freundlicher Holländer um den Organisator Herman van den Berg und ein beeindruckendes Setup für diese Windsurf Show der ganz besonderen Art. Leider zerstörte ein zehn minütiger Sturm in der Nacht vor Eventbeginn das Setup und in einer frühmorgendlichen Schicht mußte versucht werden alles erneut zu richten, immerhin wollten nur ein paar Stunden später tausende Leute auf das Eventgelände.


Mehr als dreihundert Personen hatten sich alleine für die Slalom Races eingeschrieben. Organisation und Helfer leisteten perfekte Arbeit und pünktlich zur Öffnung der Tore, war das komplette Setup wieder hergestellt. Die Show konnte mit der Vorstellung etlicher internationaler Windsurfstars wie Gollito Estredo, Tonky Frans, Josh Angulo, Andre Paskowski, Karin Jaggi, Yoli de Brendt, Steven van Broekhoven, Femke van der Falk, Dennis Little, Nik van der Linde und vieler weiterer niederländischer Stars beginnen. Neben den Slalom Races mit insgesamt 330 Teilnehmern, davon alleine 61 Damen, gab es an beiden Event Tagen den Freestyle Battle of the Giants.
Mit von der Partie: die Red Bull Rampe, welche die Fahrer in die Höhe katapultieren sollte. Auch wenn der Wind nicht wirklich ausreichte, zeigten gerade Kevin Mevissen mit Airflakas, Airchachoos und einem Doppelloop Versuch und Tonky Frans mit sicheren Frontloops eine beachtliche Show über die Rampe, während Femke van der Falk und Steven van Broekhoven nach teils heftigen Crashs und Estredo aufgrund einer Fußverletzung auf weitere Sprungversuche verzichteten.


Loop Fieber

Wirklich unglaublich die Windsurfbegeisterung aller Event Besucher und vor allem wie viele teils sehr junge Nachwuchstalente ihren Stars zujubelten. Bei einem der wichtigsten Parts des Events, der abendlichen Tombola mit anschließender gigantischer Party, konnten sich eben diese Nachwuchsfahrer vom Jubeln und der Autogrammjagd des Tages erholen. Mit der großen Preisverleihung der Slalom Rennen und einer weiteren gigantischen Tombola endete die Mission Windsurfen 2008. Für uns war es eine Ehre bei diesem Mission Event dabei gewesen sein zu dürfen, aber nach diesen zwei Tagen hieß es für uns erneut auf Spotjagd zu gehen. Dazu fuhren wir ins knapp eine Stunde südlicher gelegene Domburg. Wind und Wellenvorhersage sahen nicht gerade rosig aus, aber kaum in Domburg angekommen, legte der Wind immer weiter zu und die unzähligen Windgeneratoren ließen uns in der Nacht kaum Ruhe. Voller Tatendrang nahmen wir uns vor, erst einmal per Fahrrad die Gegend zu erkunden und eventuell auch etwas abgelegenere Spots zu finden. Etliche Buchten, in welche relativ nette Wellen den Weg fanden, mußten wir aufgrund von sehr starker Strömung oder ungünstiger Richtung von Welle und Wind zu den Buhnen und Steinen im Wasser von der Windsurfkarte streichen.

Andere Strände wiederum waren den Badegästen vorbehalten und Windsurfen nicht gestattet. Trotzdem erspähten wir schon nach wenigen Tritten in die Pedale ein paar übers Wasser fliegende Segel und fanden so den Spot am Ortseingang von Domburg. Bei noch moderater Welle entschieden wir uns erst einmal für unser Freestyle Equipment zum Warm Up mit 5,0 und 4,2. Mit der zunehmenden Bewölkung nahmen auch Wind und Wellen immer weiter zu und nach unserer kurzen Freestyle Session konnten wir endlich in die ersten Cutbacks carven.


Mit der Erfahrung bei kühleren Temperaturen und Strömung etwas chaotischere Wellen abgeritten zu haben und das aufziehende Bewölkung auch Wind bringen kann, ging es ins kleine Appartment, diesmal im benachbarten Westkapelle. Die Nordseeküste zeigte sich bei unserem aktuellen Aufenthalt endlich von seiner typischen Seite.

Mit Wolkenverhangenem Himmel, Regenschauern und Wind begrüßte uns Holland bereits am Morgen, für jemanden mit mehr als 300 Sonnentagen im Jahr ist dies tatsächlich eine willkommene Abwechslung. Ein paar heiße Kaffees nach einer kühlen Nacht und schon konnte es erneut losgehen. Trotz relativ starkem Schiffverkehr, wollten wir den Spot direkt vor dem Ort Westkapelle testen. Yoli machte sich gleich auf den Weg, wirbelte ein bißchen vor vorbeifahrenden Containerschiffenschiffen, Fischerbooten und kleinen Tankschiffen, bevor sie schon nach kurzer Zeit wegen der starken Strömung und schwächelndem Wind wieder an den Strand zurückkehren mußte.

Nur ein paar hundert Meter weiter nördlich starteten wir den nächsten Versuch und diesmal setzten wir erst nach ein paar Stunden unsere Füße wieder auf festen Boden, auch wenn Wind und Wellen weniger waren als noch am Vortag. Kurz noch einen frischen Fisch mit Pommes und auch dieser Tag konnte gemütlich enden. Unser vorerst letzter Abend zwischen niederländischen Dünen, da wir bereits am nächsten Morgen wieder nach Deutschland abreisen mußten um unseren nächsten Trip in wärmere Gefilde, nach Tarifa, vorzubereiten. Mit etlichen großartigen Momenten, sowohl beim Mission Event wie auch während der folgenden Tage blicken wir sehr zufrieden auf diesen Kurztrip zurück, mit der Gewissheit unsere Spotsuche entlang der Nordseeküste in naher Zukunft fortzusetzen.
Loop Fieber
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