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Alastair McLeod surft Pedra Branca
 Alastair McLeod surft Pedra Branca 
  Big Wave Windsurfen in Tasmanien  
Pedra Branca ist ein Hardcore Big Wave Spot. Die Felseninsel liegt rund 26 Kilometer vor der Südküste Tasmaniens und galt bisher bei Windsurfern als No-go-Area. Ende Juli wagte der 23-jährige Australier Alastair McLeod den Ritt - hier kommt die Story und das Video.

Unter Big Wave Surfern hat Pedra Branca den Ruf als eine der gefährlichste Wellen der Welt erlangt. Weit abgelegen von der Küste ist der Spot nur motorisiert zu erreichen. Die Welle bricht brutal, Knochenbrüche und Bewusstlosigkeit mussten hier schon einige Wellenreiter in Kauf nehmen, die sich per Tow-in in das Monster wagten.
Bisher hatte noch niemand versucht diesen Break mit einem Windsurfer zu bezwingen. Das änderte sich vor ziemlich genau einem Monat, als Alastair McLeod (KA-1991) gut vorbereitet sein Board ins Wasser setzte.

Der Vortrieb eines 5.1er Segels sollte ausreichen, um in die Welle zu gelangen. Nicht zu tief, denn das Face produziert an einigen Stellen extreme Buckel, die auch Wellenreiter immer wieder aus der Bahn werfen.

Jetskis waren mit dabei, auch als unvermeidliches Rescue Team, denn bei Materialbruch wäre ein Rückweg zur weit entfernten Küste Tasmaniens nahezu unmöglich.
Alastair McLeod surft Pedra Branca
Das Wasser ist eiskalt und auch weiße Haie treiben sich hier herum, denn die Insel beherbergt gleichzeitig eine Seelöwenkolonie - das Leibgericht der große Meeresräuber.

"Ich war vorher ehrlich gesagt nicht sicher, ob Windsurfen in Pedra Branca überhaupt möglich ist", meinte Alastair McLeod nach seinem Abenteuer, "Dass alle äußeren Umstände passten, war ein echter Glücksgriff!

Es war mit Sicherheit das extremste, was ich jemals angestellt habe. Ich habe die Kräfte der Natur herausgefordert und bin unbeschert entkommen. Das Adrenalin steckt immer noch in meiner Blutbahn."
Auf 30 Fuß (über 9 Meter) wurden die Wellenhöhe an diesem Tag geschätzt, das wären die höchsten jemals außerhalb von Hawaii mit dem Windsurfer abgerittene Wellen.

Eine Handvoll Ritte wagte der Australier an diesem Tag, alles medial eingefangen von einer Film- und Fotocrew, die für den Dokumentarfilm 'Explorers – Adventures of the Century' die Vorbereitungen und Ausführung des Big Wave Abenteuers festhielt.
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Alastair McLeod surft Pedra Branca
Alastair erzählt zu den Vorbereitungen auf das Projekt: "Die Wind- und Swellrichtung, die Wellenperiode und auch der Gezeitenstand spielen eine wesentliche Rolle an diesem Spot. Minimale Änderungen verändern den Charakter des Spots immens.

Es hat für Locals wie Marty Paradisis und dessen Freunde Jahre gedauert, diese Welle einschätzen zu lernen. Ohne deren Support wäre dieser Trip nicht möglich gewesen.

Deshalb halten wir auch das genaue Datum geheim, denn anhand der Wetterdaten könnte man sonst einiges nachvollziehen. Es gibt zahlreiche Breaks hier in der Gegend, die früher wohlgehütete Geheimnisse waren, aber mittlerweile mit Jetskis und Big Wave Touristen übervölkert sind.
Das möchte ich für Pedra Branca verhindern. Der Spot ist ohnehin für niemanden ohne lokalen Support surfbar. Wer mit dem Windsurfer hier rausfährt und dabei Mast oder Segel zerstört, der ist so gut wie tot... es ist in diesen Gewässern unmöglich zurück nach Tasmanien zu schwimmen."

Also freuen wir uns über die Bilder und den Videoclip. Die Welle von Pedra Branca war übrigens auch Drehort des Remakes zum 1991er Hollywood Block Buster 'Point Break', das ab Dezember in die Kinos kommt.
Alastair McLeod surft Pedra Branca