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Australien 2004
Down Under - Australien 2004
Windsurfen an der Westcoast

 19. März 2004
 25. März 2004
 10. April 2004
 26. April 2004

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 Down Under ::: 26. April 2004
Hier riechts nach Eukalyptus!
Zwei Tage Windpause in Lancelin erforderten alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten. Was lag näher als die Tour in den südlich gelegenen Yanchep National Park.

Dort wurde auch Flo endlich von der tatsächlichen Existenz des australischen Wildlifes überzeugt: In der Abendsonne vergnügten sich Kangaroos mit uns auf derselben Wiese, während Koalas faul auf den Bäumen hingen...

Um unsere letzte Woche südlich von Perth verbringen zu können, spulten wir die knapp 500 Kilometer in Richtung Südosten nach Albany in einer nicht ganz ungefährlichen Nachtfahr-Aktion ab.

In den kühlen Nächten halten sich die Kangaroos gerne auf der von der Sonne aufgeheizten Asphaltdecke auf, Zusammenstöße kommen so häufiger vor. Wir schafften es zum Glück für beide Seiten ohne Crash.

On the road...
Auf dem Weg in den Westen mussten wir uns nach dem Aufenthalt im kargen Norden erst wieder an die Farbe Grün, echte Bäume und Flüsse gewöhnen. Flo hatte in Yanchep noch nicht genug von den Koalas bekommen und erhielt seine zweite Chance in einem anderen Wildlife-Park: Koala-Knuddeling extreme! Hinterher roch Flo genau so nach Eukalyptus, wie die trägen Kollegen.

Kangaroo Jacky, das wohl süßeste Tier, das uns in den vergangenen vier Wochen über den Weg gehüpft war, schloss uns und unsere Futterbeutel spontan ins Herz. Es wurde letzlich nur von den Parkwächtern daran gehindert, sich auf der Weiterfahrt uns anzuschließen...
Kangaroos und Riesenbäume
Nachdem wir uns schweren Herzens von unseren neuen tierischen Freunden getrennt hatten, machten wir uns auf zum nächsten Stopp unserer Touri-Tour, zu der ehemaligen Holzfällerstadt Walpole.

Dort bietet sich die Möglichkeit, auf einem 600m langen und schwankenden Treetop-Walk zwischen den bis zu 60m hohen Baumriesen zu wandeln und die Natur aus der Vogelperspektive zu erleben. Vom Boden aus wirken die Karri-Bäume noch beeindruckender, insbesondere Exemplare wie der Giant Tingle Tree.

Als der ältesten und mit 70m wohl der höchste Eukalyptusbaum der dortigen Gegend, ist sein Stamm von vielen Buschfeuern von innen hohl und schwarz verkohlt. Von den Dimensionen her würde sein Stamm locker als Garage für einen Kleintransporter ausreichen.

Nachdem wir genug vom Wald gesehen hatten, war es Zeit für einen Abstecher an die Küste, zu den sogenannten Green Pools und Elephant Rocks. In den von massiven Felsen vom Meer abgetrennten Pools mit angenehm temperiertem Wasser blieb uns mangels Wind nur die Unterwasserwelt - mehr als ein Alternativprogramm! Neben den paradiesischen und menschenleeren Traumstränden gab es auch die erste hautnahe Begegnungen mit Rochen der größeren Art.

Nach soviel Wasser fuhren wir in der Dämmerung zu den Fernhook Falls, aus Angst vor suizidgefährdeten Kangaroos wieder einmal ganz langsam, um dort unser Nachtlager aufzuschlagen. Eine sternklare Nacht inmitten des Eukalyptuswaldes ist sicher eines der vielen besonderen Erlebnisse unsere Tour.

Ein Wasserloch im Wald
Von der Sonne sehr früh geweckt folgten wir einem richtig großen Kangaroo zu einem malerischen kleinen See. Vermutlich hatte das Tier die Notwendigkeit eines Bades für uns erschnuppert, nach mehreren Tagen ohne Duschmöglichkeit kein Wunder. Morgens um 5 Uhr im Sonnenaufgang ganz alleine an einem traumhaft schönen See schwimmen gehen - besser kann ein Tag wohl kaum anfangen. Hinterher waren wir fit für die nächste Etappe.

Am südwestlichsten Punkt Australiens, Cape Leeuwin, treffen sich der Indische und der Pazifische Ozean. Bei entsprechender Wetterlage bietet sich hier ein unglaubliches Naturschauspiel, das jedenfalls behauptete der Reiseführer. Da der Wind sich aber noch nicht wieder eingefunden hatte, blieb als Alternative die Hamelin Bay.

Wie ein verstorbener Tierforscher sagen würde, kommen dort kleine possierliche Tierchen in den Ausmaßen 2 x 2,5 m bis auf den trockenen Sand, um sich füttern zu lassen. Es handelt sich um ungefährliche Rochen, die sich anscheinend ziemlich gerne von Touris streicheln lassen.

Kontaktscheu sind die Tiere wirklich nicht und nachdem die erste Überraschung überwunden war, haben wir stundenlang über ihnen geschnorchelt und diese friedlichen Giganten bewundert. Sie haben übrigens ganz kurzes Fell und fühlen sich total schleimig an...
Wellen in Lancelin
Margaret River, einer der klangvollsten Namen der Surferwelt, macht seinem Ruf alle Ehre. Ein Surfshop reiht sich an den anderen und der Lebensrhythmus richtet sich nach dem Swell und den Gezeiten. Anders als an den meisten anderen Australischen Surfspots hat Localism hier noch eine sehr starke Bedeutung. Einerseits sehr schade, andererseits aber auch verständlich, wenn man am nicht gerade einsteigerfreundlichen Mainbreak 40 Leute paddeln sieht, die allesamt rippen, was das Zeug hält. Der Respekt vor den Locals und den scharfen und flachen Riffen an Spots mit den bezeichnenden Namen Surgeons Table und Suizide hielt uns von der Besurfung ab. Bei Wind hätte dies sicher anders ausgesehen.

Cape Naturaliste, den nördlichsten Punkt des Küstenabschnittes, verließen wir fluchtartig wegen den heranrollenden Busladungen an japanischen Touristen. In Yallingup, einem Ort mit einem fast menschenleeren Strand, einer traumhaften Lagune zum Schnorcheln und einem tollen Break zum Wellenreiten holten wir die in Margaret verpasste Surfsession nach - im Sonnenuntergang mit 2 Locals in gut kopfhohen Wellen - ein Traum!

In Bunbury, etwa 400 Kilometer südlich von Perth war das Dolphin Discovery Center unser Ziel. Die Bucht inmitten eines Industriehafens ist eine der wichtigsten Kinderstuben für die dort heimischen Delphine. Im Laufe der Jahre haben sich ein paar der Meeressäuger angewöhnt, regelmäßig morgens bis an den Strand zu kommen und zwischen den Menschen umher zu schwimmen, ohne durch Futter oder sonst irgendwie angelockt zu werden.

In Begleitung eines Meeresbiologen und Delphinforschers fuhren wir mit einem Boot raus und gingen mit Schnorchel, Maske und Flossen gerüstet ins Wasser, um uns dann zu fragen, wer hier eigentlich wen beobachtete.

Da die Erlöse aus den Schnorcheltouren komplett für den Schutz der Delphine eingesetzt werden, scheinen hier Umweltschutz und Tourismus in einer nahezu perfekten Form kombiniert zu werden.
Die letzte Freestyle Session
Die letzten Tage verbrachten wir in unserem Basiscamp in Lancelin, und auch die Windgötter schienen noch mal alles zu geben: Perfekter Wind fürs 4,7er Segel, logohohe Wellen draußen am Riff und perfekte Freestyle-Bedingungen innerhalb der geschützten Bucht. Bis zum Einbruch der Dunkelheit gaben wir auf dem Wasser noch einmal alles, auch in der Hoffnung eventuell unser Gepäck für den Rückflug zu reduzieren.

Erstaunlicherweise stellte der Check-in in Perth dann keine allzu große Hürde da und so fanden wir uns im Flieger wieder, immer noch mit der ungelösten Aufgabe des dritten Levels eines gewissen Videogames und viel Zeit, um unseren Trip noch einmal in Gedanken zu durchleben und zu realisieren, was wir erlebt hatten.

Für die Statistik: Mit 66% Windausbeute, etwa 7 Tagen mit masthohen Wellen und knapp 6.000 gefahrenen Kilometern haben wir einen ziemlich guten Windsurf-Trip hinbekommen. Bleibende Erinnerungen an die Tiere, Land und Leute, die vielen besonderen Momente und den Spaß den wir hatten, das sind die eigentlich wichtigen Dinge, die uns jetzt schon von der nächsten Tour träumen lassen... See ya!
Wir sehen uns beim nächsten Trip
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