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El Yaque
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El Yaque


Weihnachten in El Yaque
El Yaque, Isla Margarita, Venezuela, Karibik… Diese Schlüsselwörter lösen wohl bei jedem Wind- oder Kitesurfer Hochgefühle aus. Ein Traum von einsamen Stränden, weißem Sand, türkis farbigem, warmem Wasser, 30 Grad im Schatten, Kokosnüssen, unter Palmen am Strand, Sonne satt und ganz nebenbei konstantem Wind für Segel um 5 qm in DEM Freestyle-Paradies dieser Erde…Weihnachten unter karibischer Sonne. Die Vorfreude kannte keine Grenzen…

Windstatistiken und Berichte von Freunden versprachen das windigste und wärmste Weihnachten überhaupt, so dass uns der Entschluss dann auch recht leicht fiel. Kurz vor dem Abflug am 16.12. sahen auch die Windprognosen so aus, als ob alles genau so eintreten sollte. Und dann lernten wir sie kennen- „die Wahrheit über El Yaque“!...

Zwar wurde das Reisegepäck beim Check-In von der Frankfurter Security gründlichst durchsucht und das als Mitbringsel gedachte Familien-Glas Nutella für Plastiksprengstoff gehalten, doch die Dame am Condor-Schalter ging dermaßen umkompliziert mit meinem Surfgepäck um, dass ich es kaum glauben konnte:

Sie: „Guten Tag, wo soll es denn hingehen?“
Ich: „Einmal nach Porlamar bitte, für mich, meine Tasche und mein Surfbrett dort drüben.“
Sie: „Oh… ok… kein Problem… Es ist ja schon alles angemeldet… hier ist ihre Boardkarte, ich wünsche Ihnen einen guten Flug.“
Ich: „Wie, das war alles?“
Sie: „Jaaa, wieso…?“

Weder das Gewicht noch die Ausmaße des Windsurfgepäcks waren ein Problem- wenn es doch nur immer so einfach wäre…

10 Stunden nach Abflug wurde ich in Porlamar dann auch gleich von Tom (www.tom-brendt.de), einem guten Freund, Wahl-Venezoleaner und ehemaligem Surflehrer, abgeholt und durch einen wolkenbruchartigem Regenschauer nach El Yaque gefahren, wo ich meine Eltern und mein Brüderchen traf, die bereits ein paar Tage eher aufgebrochen waren- und bis zu meiner Ankunft noch keinen richtigen Wind abbekommen hatten. Das hatte mich zwar stutzig gemacht, aber als geborener Optimist hoffte ich natürlich auf baldige Wetterbesserung. Und bei der Wettervorhersage…

Den ersten kleinen Tiefschlag erlebte ich am kommenden Morgen. Nach einem traumhaften Frühstück am Strand angekommen, musste ich feststellen, dass der Sand in El Yaque nicht so weiß ist, wie ich ihn mir erträumt hatte. Auch das Wasser kann man nicht unbedingt als karibisch-türkis, sondern eher als Ostsee-blau-grün-braun bezeichnen. Außerdem ist die Isla Margarita ist nicht wirklich eine kleine beschauliche Karibikinsel mit einsamen Stränden. Es gibt 2 Städte, von denen die Größere (Porlamar) immerhin etwa eine halbe Mio. Einwohner fasst. Man hat kaum das Gefühl, auf einer Insel zu sein. Zusätzlich hat der Tourismus die meisten Strände fest in seiner Hand und El Yaque hat sich Dank der Werbung eines lokalen Bieranbieters zu einem der absoluten In-Strände der venezolanischen High Society entwickelt.

Ägypten
Weihnachten in El Yaque
Ägypten


Das am wenigsten Erwartete aber war, dass der Wind mit höchstens 5 Knoten über den Strand fächelte… Ausreichend Zeit also, um allen Freunden, die es für längere Zeit nach El Yaque verschlagen hatte „Moinmoin“ zu sagen und um das Material startklar zu machen. Ich hatte nur die „kleine“ Ausrüstung dabei, meinen neuen Hifly Twinstyle 100 und 3 Segel von 5,9 bis 4,7 qm. Für das Freestyle-Paradies sollte das reichen. Das 5,9er war auch schnell aufgetüddelt, den Rest hab ich gleich verpackt gelassen und bis zur Abreise nicht mehr angefasst. Tatsächlich schlug das Wetter auf der Isla Margarita dieses Jahr zu Weihnachten ziemlich heftige Kapriolen. Immer wieder zogen dicke Regenwolken auf und der Himmel öffnete seine Schleusen- was allerdings auch jedes Mal ein paar Windböen mit sich brachte.

Der Passatwind schwächelte aber die ganze Zeit hindurch und bescherte uns nur einen einzigen Tag, an dem das 5,9er ausreichte um entspannt und etwas angepowert zu gleiten. Die anderen Tage setze der Wind zwar immer mittags ein, aber reichte immer wieder nur, um mit viel Pumpen und viel gutem Willen mit dem 5,9er für 40 m zu Gleiten, um schnell mal einen Freestyle-Move rauszulassen. Das hat dann allerdings endlos viel Spaß gemacht, da die 27 Grad Wasser- und 28 Grad Lufttemperatur auch bei Regen so richtig dazu einladen, irgendetwas Neues auszuprobieren, um mit einem Freuden-Jauchzer ins Wasser zu klatschen. Dazu kommt, dass der Sandstrand abgesehen von einigen Seeigeln keine Gefahren birgt, so dass man super entspannt die 15m von der Surfschule bis ins Wasser bewältigen kann.

Ich hatte mir für diesen Urlaub ein intensives Flaka-Training vorgenommen. Bedingt durch den schwachen Wind hat es nicht ganz so gut geklappt wie geplant. Doch motiviert durch die Tipps von Tom und Stefan (Nachwuchs-Freestyle-Talent und Surflehrer bei Planet El Yaque) und durch die Show, die Cheo, Gollito, Douglas, Alexis und die ganzen anderen Helden der Freestyle Welt trotz der mäßigen Bedingungen täglich zeigten, hat es immerhin gereicht, um ein paar mal komplett zu rotieren und immer häufiger rückwärts zu sliden. In der nächsten Saison sollte der Move dann endlich sitzen… Aber zumindest den Gecko hab ich schnell gelernt und kann somit wenigstens ein neues Manöver mit nach Hause bringen. Immerhin…

Ein Wort noch zu den Karibik-Kids: Es ist mir komplett unerklärlich, wie Gollito und Cheo es schaffen, immer mit super kleinen Segeln Vollgas zu gleiten und die krassesten Moves mit einer lässigen Eleganz und Coolness rauszuhauen, die ich mir niemals hätte vorstellen können. Wenn man selber bei der Flaka nahezu verzweifelt, fragt man sich schnell, ob man eigentlich ein kompletter Bewegungslegastheniker ist, wenn einem die Jungs im gleichen Moment Funnels, Doppelspocks, Air Grubbys, Shaka-into-Flakas, Switch Chacchoo 540’s, Ponchs etc. einhändig um die Ohren fahren- alles komplett durchgeglitten und durchgecarved und immer mit einem fetten Grinsen im Gesicht, versteht sich. Die Jungs haben meinen allergrößten Respekt, und ich wünsche Ihnen viel Erfolg für die kommende Saison- und vor allem, dass sie sich ihr Grinsen und den Spaß am Surfen bewahren.

Fazit: Weihnachten unter Palmen am Strand bei 30 Grad ist in El Yaque ein absoluter Kracher. Aber auch in dem Windsurf-Paradies kann alles anders kommen als man denkt. Wir hatten typisches Oktober-Wetter, so als ob sich die Windzeit um 2 Monate verschoben hätte. Aus reiner Windsurf-Sicht konnte El Yaque daher nicht halten, was der Name verspricht.

Die tropischen Wassertemperaturen, das Surfen in Shorts ohne lästiges Neopren, die freundlichen Menschen (Einheimische wie Zugereiste) und das Caribbean Feeling entschädigen dafür allerdings genau so sehr wie die morgendliche und allabendliche Stunde im von der Sonne aufgeheizten Pool mit Blick über die ganze Bucht.

Noch ein kleiner Tipp: Wer nicht auf überfüllte Strände steht, sollte die Weihnachts-Feiertage und insbesondere Ostern meiden. Dann tummeln sich die Schönen und die Reichen Venezuela’s am Strand von El Yaque. Wir haben Bilder von Tagen gesehen, an denen es so voll ist, dass man nicht mal mehr sitzen könnte. Da geht’s schlimmer zu als am Ballermann!
Ein besonderer Dank geht an Olli vom Hotel Atti, Udo von Planet Windsurf und an die beiden „guten Seelen“ von El Yaque, Tom und Yoli de Brendt

Special Thanks to my Sponsors:
Hifly, Sailloft Hamburg, AlienRiders, ProLimit, Tekknosport, Windsurfingclub Dümmersee.
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Tropenparadies El Yaque
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