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Capetown Report #2

Dieses Jahr waren leider nur zwei Wochen Zeit für unseren Kapstadttrip übrig geblieben, mehr hat der Urlaubsplan leider nicht hergegeben und so war die bange Frage, was würde die Windstatistik in dieser Zeit hergeben? Aber man muss auch einmal Glück haben, es gab eigentlich keinen Tag an dem man nicht surfen konnte und es waren reichlich SO-Wind Tage dabei, z. T. mit ganz beachtlicher Welle!

Am 24. November ging`s direkt von Frankfurt mit SAA nach Capetown, den Stress mit dem Zubringer von Hannover habe ich mir diesmal gespart, da die kleinen LH-Zubringer nicht immer den Surf Stuff mitnehmen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich als gebürtiger Frankfurter den Service eines kostenloses Flughafenshuttle und somit entfallender Parkgebühren in Anspruch nehmen kann, da meine Eltern noch hier leben. So kann man die nicht ganz billigen „Bretttransportgebühren“ der Airline (ca. 200 € hin, 80 € zurück) leichter verschmerzen.

Wer mit SAA fliegt, sollte allerdings beachten, dass in Capetown das Boardbag gewogen wird und nicht mehr als 50 kg wiegen sollte, da es sonst als Cargo geschickt werden muss.

Also alle Kleinteile, die nicht ganz leicht sind (Finnen, Mastfuß, etc. ), ab in`s Reisegepäck, da man ja ohnehin nicht viel Klamotten vor Ort benötigt. So habe ich die Grenze mit 2 Waveboards (78l und 98l), 2 Masten (400 und 430), sowie 4 Segeln (4,1-4,7-5,3-5,8), 1 Wavegabel (145-190), 1x Neopren, nicht geknackt!

Mit SAA fliegt man über Nacht und kommt kurz vor 6°° Uhr an, wobei es jedes Mal ein überwältigendes Erlebnis, ist in den Sonnenaufgang über dem Kap, zu landen. Jetzt konnte der Urlaub beginnen.

Da unsere Verwandtschaft vor Ort in diesem Jahr mit Umbaumaßnahmen beschäftigt war, konnten wir nicht wie gewohnt dort unterkommen und mussten uns wie „ganz normale Touris“ eine Unterkunft suchen. Im Guest House von Claudio Koch in Bloubergstrand, welches seine Eltern führen, haben wir eine sehr angenehme Bleibe gefunden. Sehr gut ausgestattete Appartements, eine wunderschön gepflegter Garten und sehr nette und hilfsbereite Gastgeber, eine wirkliche Empfehlung.

 

Capetown Report #2

Wir kamen bei super Sonnenscheinwetter und 28°C im weiteren Tagesverlauf an. Zunächst war es praktisch windstill, aber am späten Nachmittag gegen 17°° Uhr kam er dann doch noch, der angesagte SO für Segel um 5,3m². Der nächste Tag brachte uns dann eher „Heimatgefühle“ 15°C und Regen, aber surfbarer SO. Ich war zwar zuletzt Anfang November bei 10°-13° und 5-6 Bft. in Heiligenhafen im „Ganzkörperkondom“ unterwegs, aber in Kapstadt wollte ich mir solche Bedingungen nicht antun, zumal für die kommenden Tage reichlich Wind und Wellen angesagt waren. Also ließen wir es ganz gemütlich angehen und nutzten das schlechte Wetter, um uns nach aktueller „stylischer Surferklamotte“ umzuschauen. Die bekannten Labels sind hier im Vergleich zu Deutschland wirklich supergünstig (ca. halber Preis) zu haben.

Am 3.Tag zeigte sich dann der Sunset Beach von seiner besten Seite, SO 5-7 Bft., 2-3m Welle, genau das richtige, um Spaß zu haben und im Falle eines Abgangs nicht allzu heftig gewaschen zu werden. Auch der nächste Tag brachte ähnliche Bedingungen, so dass ich mich 2 Tage hintereinander ordentlich auspowern konnte.
So haben wir am 5. Tag vormittags erst einmal einen Stadtbummel in Capetown gemacht. Schließlich muss man mit nicht surfender Begleitung auch an das Alternativprogramm denken, wobei Kapstadt und die Kapregion wirklich für jeden Geschmack etwas zu bieten haben. Obwohl schon so oft da gewesen, ich glaube jetzt das 9. mal, gibt es doch immer noch etwas was man sich noch nicht, bzw. nicht richtig angesehen hat.


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So fiel unsere Wahl auf das Bo-Kaap mit seinen bunten Häusern, traditionell von den Kapmalayen bewohnt. Allerdings sind hier viele Häuser doch recht baufällig und alles andere als sehenswert. Abschnittsweise ist es jedoch sehr fotogen! Von hier aus ist man in wenigen Minuten an der V&A Waterfront, die immer einen Besuch wert ist, egal ob zum „Shoppen“ oder um einfach nur die Atmosphäre bei einem Capuccino zu genießen. Sieht man dann allerdings das „Tischtuch“ (die legendäre Wolke) von SO über dem Tafelberg hängen, heißt es sich alsbald auf den Heimweg an die West Coast zu begeben: The wind and surf `s up! 2 weitere SO-Tage, z. T. mit Hammerwind, aber kleinen Wellen konnten der guten Statistik hinzugefügt werden.

So langsam wäre eine kleine Pause eigentlich gar nicht so unwillkommen gewesen. Wie angesagt hatte der Wind am 7. Tag auf SW gedreht und sollte gegen frühen Nachmittag Gleitwindstärke erreichen. Also hatte ich mich zum „entspannten“ Freeriden/-stylen um diese Zeit am, bei den Freestylern beliebten Rietvlei, ein Flachwasserspot, eingefunden. Für 2 Stunden ballerte es dann mit 5(-6) Bft., recht ungewöhnlich aus dieser Richtung. Mit aufkommender Bewölkung schlief der Wind dann allerdings rasch ein. Für meine „tägliche Dosis“ hatte es aber gereicht.

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Capetown Report #2

Da am nächsten Tag weiterhin schwacher SW vorrausgesagt war und für Capetown auch eher durchwachsenes Wetter, machten wir uns auf den Weg nach Langebaan in den Nationalpark nach „Kraalsbai“, ein wirklich idyllisches, ruhiges Plätzchen, hier kann man genial relaxen und wirklich entspannt Surfen. Die Begleitung wird hier nicht sandgestrahlt, da der Strand in der Abdeckung liegt. Zum Surfen muss man bei SW (ablandig) etwas „rauseiern“, um freien Wind zu haben, aber dann hat man die Lagune quasi für sich alleine!

Ab dem späten Nachmittag des nächsten Tages sollten dann wieder der legendären „Cape Doctor“ (SO) kommen und sich im Verlauf der 2. Woche auf mit bis zu 50 Knoten steigern. So nutzten wir den nächsten Vormittag ersteinmal zum Sightseeing. Die Weinbaugegend um Darling an der West Coast bietet zwar keine Sehenswürdigkeiten im eigentlichen Sinne, aber die Weite und Einsamkeit der Landschaft durch die man fährt hat durchaus Ihren Reiz und steht im krassen Gegensatz zum nur ca. 50 km entfernten, pulsierenden Leben in Kapstadt. Auf dem Rückweg kamen wir an den „Witsands“ (Wanderdünen aus weißem Sand) von Atlantis vorbei, die wir bisher auch nicht besucht hatten.


. Professionelle Veranstalter bieten hier die Möglichkeit zum Sandboarden und Quadbiken in den Dünen. Zum Anschauen alleine wird man allerdings am Eingang des abgezäunten Refugium nicht ohne Erlaubnis hereingelassen. Wir wurden erst einmal zur Stadtverwaltung (beim Shoppingcenter) nach Atlantis geschickt, diese zu besorgen.

Ausgeschildert wie in Deutschland war hier natürlich nichts. Also gingen wir einfach mal in einen Telefonladen und fragten nach dem Weg. Ein freundlicher farbiger Mitarbeiter mit Nikolausmütze versuchte uns den Weg zu erklären. Nachdem das dann doch etwas kompliziert wurde, hat er uns einfach dorthin geführt. Das erlebt man zu Hause auch nicht alle Tage, immerhin kostete Ihn das gut 20 min. seiner Arbeitszeit! Mein angebotenes „Tip“ wollte er zuerst gar nicht annehmen.

Capetown Report #2

Nachdem wir nun endlich mit der „Permission“ für sagenhafte 9 Rand (= 90ct.)/Pers. ausgestattet waren, konnten wir uns erneut auf den Weg zu den „Witsands“ machen. Der Aufseher am Eingang schaute zunächst ein bisschen ungläubig, als er uns wiedererkannte, er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass wir das hinbekommen. Die 9 Rand und die Mühe waren es allerdings wert gewesen, die Wanderdünen sind wirklich sehenswert und wir sahen auch ein paar Quadbiker in Aktion.



. Am späten Nachmittag kam er dann tatsächlich wieder, der legendäre „Cape doctor“. Und so konnte ich die letzten Sideshore-Tage bis zum Abflug mit inzwischen auch wieder etwas regenerierter Muskelkraft noch mal voll genießen.

„The same procedure as every day“: Ausschlafen, gemütlich frühstücken, lesen, die notwendigen Besorgungen erledigen und am Nachmittag an den Strand ein paar Wellen schlitzen. Ein Rhythmus, an den man sich gewöhnen kann. Leider hat uns dann die Realität schnell wieder nach Deutschland zurückgeholt.
Capetown Report #2