zur neuen DAILY DOSE Startseite
Teneriffa Report

Nach einem windreichen März fanden auf Teneriffa vom 3. bis 4. April die Spanischen Meisterschaften statt. Hier hatten die 'Pozo Jungs' die Nase vorne...
In den letzten beiden Jahren mutierte der März zum windigsten Monat des jeweiligen Winters, entsprechend groß waren die Erwartungen. Nach dem sehr ruhigen Februarausklang deutete sich bei den üblichen Wetterseiten dann auch die nächste Nordostperiode an.

Los ging es tatsächlich schon am 2. März mit großem Waveboard bei typischen Nord-/Ostseebedingungen: der Himmel war komplett bedeckt und auch das Thermometer wollte nicht über 18 Gad klettern.

Dann aber platzte der Knoten und alle Surfer, die mit kleinem Stuff auf ihren Einsatz warteten, hatten wieder ihre Freude. Am 6. März beschleunigte der Wind endlich auf fette 40 Knoten und das 3,7er passte perfekt.

Insgesamt 20 Gleitwindtage brachte der März, mit in dieser Rechnung sind zwei Tage in Las Americas und drei Ausritte mit großem Freestylematerial vor der Haustüre in Cabezo.
Teneriffa Report
Der April startete dafür gleich mit Klassebedingungen und das Standardtuch 4,7 dominierte wieder auf dem Wasser. Die kamen wie gerufen für den Wavecontest der Spanischen Meisterschaft, der am 3. und 4. April hier am ehemaligen Worldcupstrand von Cabezo ausgetragen wurde.

30 Starter hatten sich eingeschrieben, doch leider fehlte verletzungsbedingt unser Local Hero, der Vorjahressieger Dany Bruch. Er hatte sich beim Training für den letzten PWA Worldcup auf den Kapverden eine böse Bänderzerrung im Fuß zugezogen.

Die Bedingungen in den ersten Heads waren mit kleinen Wellen und böigem, teils etwas schwachen Wind nicht einfach, aber die Starter gaben alles, um die nötigen 3 Sprünge und 2 Wellenritte in den 8 Minuten unterzubringen. Die Organisation zog die Heats schnell durch und so ging es Schlag auf Schlag...
Anzeige

Teneriffa Report
Die "Pozo Jungs" von Gran Canaria kamen mit dem Timing in den kleinen Wellen besser zurecht als die meisten Cabezo Locals und verwiesen diese auf die Plätze. Ludo Jossin, ein Franzose aus Tarifa, war der Hoffnungsträger der Festlandspanier und punktete mit sauberen Backloops und vertweakten Tabletop Forwards. Damit schaffte er es bis ins Halbfinale.

Aber hier waren Marcos Perez und Eleazar Alonso überlegen und zogen gegeneinander ins Finale ein. Valter Scotto, Cabezo Local, Kanarischer Meister und einer der besten italienischen Waver, siegte im Losers Final gegen Ludo Jossin und sicherte sich somit den 3. Platz der Single Elimination.

Im Finale spielte Marcos seine Erfahrung gegenüber dem noch jungen Eleazar Alonso aus und siegte mit deutlichem Punktevorsprung. Kurze Pause zum Essen und weiter gings, Double Elimination.

Jetzt wurden die Heats wegen der kleinen Wellen auf 10 Minuten verlängert. Hier sorgte der erst 14-jährige Alessio Stillrich für ein paar Überraschungen. Gleich drei Cabezo Locals fielen nacheinander seinen Moves zum Opfer. Erst Worldcupper Dario Ojeda konnte den jungen Nachwuchsfahrer stoppen.

Teneriffa Report
Dario sollte es auch sein, der zu einer großen Aufholjagd ansetzte. Er kämpfte sich nach und nach gegen alle anderen bis ins Finale durch. Zwar gab es mehrere strittige Entscheidungen bei Darios Heats gegen Luca Orsi (dem Organisator des Events), Ludo Jossin und Eleazar Alonso, aber die Judges punkteten jeweils immer knapp für Dario.

Für den Eventsieg müsste Dario Ojeda Marcos Perez jetzt zwei Mal schlagen, aber um 19:30 Uhr schlief der Wind ein.

Samstag morgens blies es wieder kräftig und um 12:30 Uhr stand der Gewinner der Double Elimination fest. Dario Ojeda hatte es tatsächlich geschafft und Marcos Perez in beiden Heats geschlagen, er gewann die Spanische Meisterschaft 2009 auf Teneriffa. Marcos wurde Zweiter vor Youngster Eleazar Alonso auf Position drei.
Teneriffa Report
Die Masterswertung ging an Sandro d'Alessio vor Local Valter Scotto und Per Schmitz - alle drei Teneriffa Locals. Da der Wind immer noch blies wurde eine Supersession angesetzt, bei der Bart David zeigte, dass man für einen sauberen Backloop keine Fußschlaufen benötigt (der Belgier surft seit mehreren Operationen am Fußgelenk ohne Schlaufen). Insgesamt ein perfekt organisierter Contest mit viel Spannung und toller Stimmung! Ohne Pause blies es an den nächsten Tagen weiter und schon am Sonntag gab es wieder gute Wellen, die ich mir mit nur wenigen Freunden teilen musste, denn die Teilnehmer erholten sich noch von den Strapazen der Vortage. Heute freuen wir uns schon auf den nächsten Bigday: angesagt sind 40-50 Knoten bei ordentlich Nordostswell!