Nach einem reichhaltigen Frühstück direkt am Strand in der Gnarabup Bar mit Blick auf den Big Wave Spot Bombies geht es am nächsten Morgen als erstes an den Point, um die Bedingungen zu checken. Wie erwartet laufen saubere, ungefähr doppelt kopfhohe Wellen in die Bucht, während sich draußen ca. 20 Surfer den Line-up teilen. Da die Seabreeze bereits eingesetzt hat, beschließe ich statt mein Surfboard zu wachsen noch abzuwarten. Und tatsächlich reicht der Wind ab 12 Uhr zum Gleiten, was für geschäftiges Treiben auf der Wiese am Parkplatz sorgt.

Kiter und Windsurfer bereiten ihr Material vor und gehen nacheinander durch das Keyhole, eine kleine Spalte im Riff, aufs Wasser. Dank eines Artikels von Scott McKercher mit einer Luftaufnahme des Riffs habe ich eine ungefähre Vorstellung davon, wo der berüchtigte Surgeon's Table, eine direkt unter der Wasseroberfläche gelegene Riffplatte, liegt und versuche, beim Rausfahren daran vorbei in den Channel zu steuern. Die Welle am Main Break ist dank der Formation des Riffs groß, schnell, steil und in der letzten Section ziemlich hohl. Mit gehörigem Respekt vor einer Bruchlandung auf dem Surgeon's Table taste ich mich näher und näher an den Peak heran und habe eine unglaubliche Session auf dem Wasser. Die aus Südwesten wehende Seabreeze wird dabei stärker und stärker und erreicht am frühen Nachmittag ihren Höhepunkt, während ich mit 5,0 schon fast überpowert bin und erstmal eine Pause einlege.

Als wir am späten Nachmittag nach einem ausgedehnten Stadtrundgang zurückkehren, hat der Wind deutlich abgenommen und von sideshore auf sideoffshore gedreht. Inzwischen sind mit Peter Volwater und Scott McKercher auch die Pros eingetroffen, was dafür spricht, dass die besten Bedingungen des Tages noch kommen werden. Und tatsächlich ist die Windrichtung inzwischen perfekt, um die sauberen Faces mit Vollgas abzureiten und vertikale Turns zu zirkeln, wie es die beiden Lokalmatadore vormachen.