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Kaum in Walvis Bay, im sehr schön an der Wasserlinie gelegenen edlen „Oyster Box Guest House“, angekommen, pustete es bereits ganz ordentlich. Also baute ich erstmal das größte Material auf, ein 5,5er Zone und den 107er Skate. Endlich ging es auf‘s Wasser. Bereits eine gute Stunde später konnte ich das 4,7er Zone und den 79 Twin Wave auspacken. Kein schlechter Einstieg. Abends ging es gegenüber zur Stärkung zum „Raft“. Das Restaurant ist auf Stelzen in die Lagune gebaut, ähnlich wie die Hütten in St. Peter am Ordinger Strand. Nachdem wir bis dahin täglich mit wirklich edlen Wildfleisch vom Kudu, Black Beast und Eland bewirtet wurden, war jetzt gutes, frisches Seafood angesagt, was unseren Ernährungsgewohnheiten mehr zusagte.

Insgesamt neun Tage verbrachten wir in Wavis Bay, davon sechs Tage mit gutem Wind für mein 4,7er, mittags erst mit dem „großen“, später mit dem kleinen Brett. Morgens ist es windstill. Erst zum Mittag kommt der Wind. Die Lagune und die Bay ist ein reines Freeride-, Freestyle- bzw. Speedrevier. Die Lagune ist auch ideal für Anfänger und Gelegenheitssurfer geeignet, da man ewig weit stehen kann. Hier ist sogar meine Frau, die im tiefen Wasser wegen eines unschönen Kindheitserlebnis Angst hat, nach vielen Jahren mal wieder aufs Brett gestiegen und hatte richtig Spaß.

Andy und Nicole von der direkt nebenan gelegenen, kleinen aber feinen Surf- und Kitestation, haben uns für einen Freundschaftspreis einen 150er Glide und einen passenden Neo geliehen. Bei moderatem Wind um die Mittagszeit wurde noch mein 4,7er draufgesteckt und los ging es. Beachstart und „Halbgleiten“ klappten wieder auf Anhieb, wer sagt`s denn. Die Lagune bietet wirklich gute Freestylebedingungen, vor allem so lange die Tide nicht zu hoch und das Wasser zu kabbelig wird, so dass man wirklich hervorragend Manöver trainieren kann.


  Mit einem Schlag kann man nach etwa einem Kilometer den legendären Speedspot erreichen. Er wird von einer Landzunge gebildet, die die Lagune von der eigentlichen Bay trennt. Hier zu surfen hat was. Upwind muss man wirklich hart am Wind fahren und manchmal bei Winddrehern sogar etwas aufkreuzen. Zurück geht dann aber Raumschot die Post ab. Mit GPS gemessen habe ich mit meinem 4,7er Zone und 79er Twin Wave immerhin 55,65km/h erreicht. Und da heißt es immer Twinser Waveboards seien langsam. Zum Speedfahren gibt es natürlich besser geeignetes Material, aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Manöver kann man hier auf dieser Flachwasserpiste ebenfalls absolut perfekt zelebrieren.

Speedsegler Paul Larsen und sein Team waren auch vor Ort und haben mit ihrem „Vestas Sailrocket 2“, der wie ein futuristisches Outriggerboot aussieht, versucht den aktuellen Weltrekord für windgetriebene Wasserfahrzeuge zu knacken. Im übrigen trifft man nur auf eine Hand voll Wind- bzw. Kitsurfer, die sehr freundlich miteinander umgehen. An den windlosen Tagen oder vormittags erkundeten wir Walvis Bay „City“, das „südlichste Nordseebad“ Swakopmund (gemeint ist das Temperaturniveau) mit seinen wunderschönen alten Kolonialbauten und hielten Ausschau nach Wellen in der Walvis Bay.

Hier gab mir Andy von der Surfstation den Tipp, dass an extrem windigen Tagen der Wind am späten Nachmittag bis nach Swakopmund durchkäme und am Rivermouth (am südlichen Stadtrand) recht gute Wellenbedingungen zu finden wären. Weniger Welle gibt es am nördlichen Ende von „Langstrand“ auf halben Weg nach Swakopmund. Hier waren sogar schon „Brangelina“ 2006 im gemeinsamen Schwangerschaftsurlaub. Es ist also ein exklusiver Ort, was man nicht unbedingt vermutet, wenn man daran vorbeifährt. Der Wind kommt an den Spots side- bis onshore.

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