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Aber nun nach Lüderitz. Die Windvorhersage auf Windguru, zuletzt noch in Walvis Bay gecheckt, war gut bis sehr gut mit dem „wenigsten“ Wind am zweiten Tag unseres Aufenthaltes. Jetzt hieß es gut planen: Lüderitz erkunden, die Lüderitzhalbinsel erforschen, Kolmanskuppe anschauen, einen Trip mit dem Motorsegler Sedina einlegen und natürlich Surfen!!! Klingt stressig, war es aber nicht.

Der „richtige“ Wind beginnt erst zwischen 12:00 und 14:00 Uhr, davor ist Flaute oder an den heftigen Tagen Wind mit maximal 4-5 Bft. für Anfänger, „Warmduscher“ und Leichtgewichte. Danach wird der Turbolader eingeschaltet. Je nach Spot ist das kleinste Segel dann am späten Nachmittag definitiv zu groß.

Also gab es am ersten Tag nach dem Frühstück erstmal ein kurzer Check im Internetcafe (langsam wie zu 56k-Modem Zeiten): Es gab keine wesentliche Änderung der Vorhersage zu vermelden. Also habe ich das Thema Internet bis zur Abreise abgehakt. Am Mittag checkten wir die Lüderitzhalbinsel, die landschaftlich reizvoller ist, als es auf den ersten Blick wirkt. Verlässt man Lüderitz Richtung Südwesten, kommt man zunächst nach wenigen Kilometern an die Second Lagoon. Hier bläst definitiv immer der stärkste Wind, wenn er aus Südwest kommt.

Aufgrund der Beschleunigung über Land wird er durch die Temperaturunterschiede von Atlantik und Wüste, sowie des Düseneffektes der Hügellandschaft ohne weiteres von etwa 4-5 Bft. in der Großen Bucht auf etwa 6-7 Bft. in der Second Lagoon zur gleichen Zeit beschleunigt. Hier ist übrigens der etwa sechs Meter breite und ca. 600 bis 800 Meter lange, ausgebaggerte Kanal mit maximal 20 Meter Auslauf, in dem die aktuellen Weltrekorde im Speedsurfen aufgestellt wurden. Es gehört schon eine Portion Mut dazu in dieser Regenrinne mit knapp 100 km/h zu Surfen. Ich habe darauf verzichtet es nachzumachen.


  Also weiter Richtung Große Bucht, hier waren nur etwa 3-4 Bft. auflandig und wenige Kilometer weiter am Diaz Point hat es bereits mit etwa 6-7 Bft. geballert. Hier gibt es den Aussichtsfelsen, eine kleine Robbenkolonie auf dem Nachbarfelsen, den alten Leuchtturm, sowie einen kultigen Coffee Shop mit Campingplatz. Man kann in alten, auf dem Strand liegenden Fischkuttern übernachten. Östlich des Diaz Point liegt die Guano Bay, westlich die Shearwater Bay. In beiden hätte man bei absoluten Flachwasser bei 6-7 Bft., aber komplett ablandigen Wind, surfen können.

Bei Materialdefekt geht`s aber direkt auf den offenen Atlantik, Rettung sehr unwahrscheinlich. Die Spots sind also nur zu empfehlen, wenn man mit mehreren rausgeht. Nun ging es wieder zur Second Lagoon. Inzwischen ballerte es hier mit 7-8 Bft. ablandig. Es gibt hier ordentliches Kabbelwasser, so dass die Plomben in den Zähnen gut festsitzen sollten. Also fuhren wir zurück nach Lüderitz und 8 km weiter nördlich an den Agate Beach. Dort war es moderater mit etwa mit 5-6 Bft., sideshore und kleinen Wellen. Entspannungssurfen mit 4,7er + 107er, bei etwas böigem Wind. Vorgelagerte Inseln machen das Surfen hier im Falle eines Materialdefektes auch sicherer.

Nach guten zwei Stunden hatte ich meine tägliche Dosis Surfen eingenommen. Der nächste Tag sollte moderat werden. Morgens war es diesig, windstill und nur etwa 14°C kühl. Der gebuchte Trip auf der Sedina ging nur mit Motorkraft. Dafür gab es ruhiges Wasser. So konnten wir Robben, Pinguine, Delphine und verschiedene Seevögel beobachten. Im Laufe des Mittags kam die Sonne, bei 26° C und Windstille machten wir erstmal einen Strandspaziergang am Agate Beach, dann kamen langsam die ersten Schaumkronen. Also, ab in die Second Lagoon. Hier konnte ich jetzt bei moderaten, ablandigen 6 Bft. Mit 4,7er + 79er entspannt auf Flachwasser surfen. Wirklich krasse Wettergegensätze innerhalb kürzester Zeit und im Abstand weniger Kilometer!

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