Zwei Monate Chile hört sich lange an. Dass wir am Ende in Zeitnot
kommen sollten, hätte ich niemals vermutet. Ein Hauptgrund lag
darin, dass ich zwei Wochen lang auf mein Material warten musste,
welches schon seit knapp einem Monat in einem Container in Vina
del Mar lag, der im Rahmen einer waghalsigen Expedition (Viracocha
II) von Hamburg nach Chile verschifft worden war.
Bei dieser Expedition wollen 10 Männer verschiedener Nationalität
in einem Schilfboot von Chile über die Osterinsel nach Australien
segeln. Das Schiff wurde in einem Camp direkt am Strand von Viña
del Mar gebaut. In diesem Camp wohnten gegen Ende mehr als 30
Leute. Einen Grossteil machten die Bootsbauer aus, die eigens
dafür samt Schilf vom Titikakasee angereist waren. Nur sie beherrschen
noch die Kunst des Schilfbootsbaus. Mehr zu dieser Expedition
unter www.xplorainternational.com
Im Camp habe ich mich erstmal eingerichtet, in der Hoffnung, dass
der Container bald vom Zoll freigegeben würde. Mein Freund Felix
(Besatzungsmitglied) hatte schon zwei Wochen vor meiner Ankunft
die Verhandlungen mit Zoll, Zollagentur, Polizei und auch noch
mit der Agrikulturbehörde gestartet. Diese spielen sich aber den
Ball so geschickt zu, dass es mindestens 4 Wochen dauert, bis
der Container vor der Tür steht.
Damit verbunden sind immens hohe Lagerkosten. In unserem Fall
musste Felix im Namen der Expedition 2000 Dollar und ein Schreiben
des Bürgermeisters vorlegen, damit sich die Menschen überhaupt
mal bewegten. Als dann aber endlich der Container vor der Tür
stand, machte ich mich mit meinem gerade eingetroffenen Freund
Elias sofort auf den Weg nach.
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