Nach drei Jahren, die ich nun an diesem Platz wohne, habe ich
den, für mich, besten Spot am South Shore Oahus gefunden.
Witzigerweise liegt er wirklich direkt vor dem Haus meines Vermieters,
der mir den Break schon häufiger ans Herz gelegt hatte. Meine
Ignoranz hat mich wahrscheinlich einge gute Tage gekostet. Leider
hatten wir bislang noch keinen Swell nach meiner Neuentdeckung.
Trotzdem funktioniert der Spot bei Ebbe auch mit kleineren Wellen.
Der große Nachteil ist, daß man ein weit herauslaufen
muß, da das Riff ein Passieren anders nicht zuläßt.
Das Gute an diesem Platz, ich möchte ihn mal Secret "K"
nennen, ist allerdings, daß er nur für die Bewohner
unserer Gegend erreichbar ist. Das bedeutet, daß man den
im Sommer oft überfüllten Diamond Head Beach häufiger
mal den Italienern überlassen kann.
Die Italiener sind beinahe komplett abgereist, haben aber mit
ihrem Auftreten, wieder einmal der Beziehung der Windsurfer zu
den Surfern geschadet. Rücksichtslos zogen besonders einige
der Stiefelbewohner mit den lokalen Wellenreitern ins Gericht.
Man könnte es als Selbstjustiz bezeichnen. Dies führte
schließlich dazu, daß sogar der ortsansässige
Honolulu Advertiser, die meistgelesene Lokalzeitung, das Thema
aufgriff. Trotzdem möchte ich dazu sagen, daß es schon
erstaunlich ist, daß die Wellenreiter ausgerechnet zum Diamond-Head
kommen. Erstens, weil es dort zum Wellenreiten viel zu windig
ist. Und zweitens unter dem Aspekt, daß die Verteilung der
Spots ganz klar 3 zu 70 ausgeht. Es gibt tatsächlich nur
3 Windsurfspots am Southshore.
In den Tagen mit gemäßigten Bedingungen habe ich diesmal
ein wenig mit der Mastperspektive herumexperimentiert. Gleichzeitig
habe ich mir eine kostenlose Tätowierung am Großzeh
abgeholt. Ein Seeigel hat mir, glaube ich, sein komplettes Stachelkleid
geopfert. Das war meine Premiere. Hätte nicht gedacht, daß
das so schmerzhaft ist.
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