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 Sommertrip 2003 - ein Roadtrip über die Iberische Halbinsel
Brouwersdam
Nach einem sehr windlosen Anfangssommer haben sich Ute Meckbach und Marc Frenzel entschlossen, die Semesterferien im Süden Europas zu verbringen. Hier folgt Teil 1 ihres Roadtrips auf die Iberische Halbinsel:

Unser Plan ist es, Tarifa, Guincho, Viana do Castello, Nordspanien und der Bretagne einen Besuch abzustatten. Kurz vor unserer Abreise bekommen wir per SMS eine Einladung zu einer Beachparty in Holland - mitten auf dem Brouwersdam, mit BBQ, Lagerfeuer, fetter Anlage und natürlich illegal. Wir sagen zu, auch wenn dies einen kleinen Umweg auf der Strecke nach Tarifa bedeutet, aber bei 3.000 km fallen 200 km mehr oder weniger auch nicht ins Gewicht... Noch etwas beduselt von der Party starten wir Sonntags morgens Richtung Nordspanien durch.

In Logrono erholen wir uns von der Fahrt. Dort wohnt seit einiger Zeit ein Freund von uns, der uns durch die Zahlreichen Tapas-Bars führt, bis wir uns nach Unmengen von lokalen Köstlichkeiten weiter auf den Weg nach Tarifa machen. Unterwegs ist es unerträglich heiß im Auto, selbst die Spanier schwitzen bei Temperaturen, die auch Nachts nicht unter 30° gehen.

Flachwasser in Tarifa
In Tarifa angekommen treffen wir auf Freunde aus Recklinghausen und gehen erst mal shredden - endlich Wind! Das Flachwassergedüse wird uns aber nach 2 Tagen langweilig, wir wollen Wellen...

Nachdem wir uns zum Abschluss einmal in Tarifa-Downtown abzocken lassen (jeder Kellner macht in unserer Bar seine eigenen Preise) geht es weiter nach Sagres, da soll es nämlich Wind und Wellen geben, konten wir zumindest in der Fachpresse lesen.

Angekommen in Sagres stehen wir am wunderschönen Strand mit netten Wellen und warten auf den versprochenen Wind - vergebens... Nach drei Tagen Wellenreiten, Shopping und Kaffeetrinken glauben wir nicht mehr an die 80% Windsicherheit von der wir gelesen hatten. Vielleicht die Rache dafür, dass ich mein Abo gekündigt habe...?

Nach der "letzten Bratwurst vor Amerika" begeben wir uns also auf den Weg nach Guincho, da MUSS es einfach Wind haben, war letztes Jahr schließlich auch so...

Über Sagres nach Guincho
Auf dem Weg nach Norden fahren wir durch unzählige Waldbrandgebiete, teilweise müssen wir mitten am Tag das Licht am Auto einschalten, weil der ganze Himmel voller Rauch ist. Angekommen auf dem Parkplatz der Bar do Giuncho, auf dem man für 3,- EUR pro Tag sogar übernachten kann, erwarteten uns endlich Wind und Wellen!

Mehrere Tage freuen wir uns über die typischen Guincho-Bedingungen: Sideonshore von rechts, teilweise auch fast zu viel für's kleinste Segel und 1-2 Meter Welle. Guincho ist ein Thermikrevier, der Wind nimmt über den ganzen Tag kontinuierlich zu. Man kann meist morgens noch entspannt Wellenreiten gehen und abends voll angeblasen durch die Bucht fliegen...

Unser Parkplatz, auf dem sich scheinbar die ganze europäische Windsurfwelt trifft, hat nur einen entscheidenden Nachteil: Keine Toiletten! Dementsprechend sieht die Umgebung um den Parkplatz aus... also Leute, kauft euch Chemoklos, die stinken wirklich nicht!!!
Guincho
Nach knapp zwei Wochen Wellenreiten und Windsurfen sagen wir der lustigen internationalen Clique auf dem Guincho-Parkplatz Tschüß und machen uns auf zur Rückkehr nach Tarifa.

1000 km später erreichen wir über enge Straßen - in Wirklichkeit sind sie nicht viel breiter, als im Atlas aufgemalt - zum zweiten Mal in unserem Urlaub die Region um Tarifa. Am Strand treffen wir auch direkt viele Freunde aus Deutschland, die ebenfalls auf Sommerflautenflucht sind. Und nach ein paar Tagen hat sich ebenfalls fast die gesamte Guincho-Clique hier versammelt.

In der ersten Zeit haben wir leichten Poniente, zum Freestylen reicht es und gelegentlich rollt sogar eine abreitbare Wellen an den Strand. Die Tage vergehen wie im Fluge, immer mit dem selben Ablauf: Frühstück, Surfen, Grillen und Party in Tarifa. Drei Tage vor unserer Abreise dreht der Wind schlagartig auf Levante. Wir sind gerade beim Frühstücken, als uns die Teller um die Ohren fliegen. Schnell werden die 4.7er aufgeriggt. Die Wellen bilden mit dem schräg ablandigen Wind einen heftigen Shorebreak, der dem ein oder anderen Flautenflüchtling zum Verhängnis wird.

Drei Tage später verabschieden wir uns von unseren Freunden. Unser Urlaub geht langsam zu Ende und wir wollen auf dem Rückweg der Bretagne noch einen Besuch abstatten.

Tarifa
In Somo, nahe der nordspanischen Stadt Santander, legen wir einen kleinen Zwischenstopp ein. Obwohl die Bedingungen perfekt zum Wellenreiten und später sogar zum Windsurfen sind, kommt keine richtige Freude auf, denn die nordspanischen Strände haben leider immer noch mit dem Öl der Prestige zu kämpfen. Jeden Morgen wird der Strand von ca. 15 Leuten gereinigt und den ganzen Tag laufen 2-3 Arbeiter in weißer Schutzkleidung den Strand ab, um neue Ölbrocken aufzusammeln. Trotz all dieser Anstrengungen stinkt das Wasser nach Altöl und wir haben kein Interesse daran welches zu schlucken... der Abschied fiel uns nicht besonders schwer.

Crozon
Pünktlich zum ersten Herbststurm des Jahres erreichen wir die Halbinsel Crozon. Alle Locals sind auf dem Wasser, denn dieser Tag ist der erste Windtag nach einer langen Sommerflaute. Am Strand von Kerloc'h treffen wir mit Sandra, Marc und Björn wieder ein paar alte Bekannte.

Zwei Tage dauert der Spaß, dann ist das Tief wieder weitergezogen. Uns bleiben noch die Wellen mit leichtem Sideoffshore Wind, gefolgt von zwei herrlichen Sommertagen, dann sitzen wir im Auto Richtung Heimat - in Kürze fängt die Uni wieder an, aber die nächsten Semesterferien kommen bestimmt...

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