Wellen, gutes Wetter,
relaxte Stimmung, Freunde treffen und ein kleiner Wettkampf -
was will man mehr?! Nun gut, der Wettkampf war nicht gerade klein,
um genau zu sein: Es war mit 120 Teilnehmern die zweitgrößte
Deutsche Meisterschaft überhaupt.
Aber ansonsten waren in St.
Girons Plage an der südfranzösischen Atlantikküste kurz vor Biarritz
vom 28. Mai bis zum 04. Juni 2005 all die oben genannten Dinge
anzutreffen.
Im Zentrum stand natürlich der Wettkampf. Es wurde gepaddelt,
um die besten Plätze
im Line-Up gekämpft und natürlich gesurft. Es war ein spannender und oft hochklassiger
Wettbewerb.
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Besonders bei den Männern
war das Starterfeld nicht nur auf dem Papier das beste überhaupt.
Vorjahressieger Dieter Kuhn (Südafrika), Marc Fitzermann (Teneriffa),
Jonas Bronnert, Philip Rose und die vielen Wahlportugiesen (Melvin
Lipke, Nicolaus von Rupp, Paul Grey, Raphael Novak) sind nur
einige der Surfer, die absolutes Topniveau zeigten. Mit Marlon
Lipke trat sogar ein aktueller WQS-Profi an, der den Open Wettbewerb
naturgemäß dominierte.
Nie war das Niveau so hoch wie in diesem
Jahr. Mit einer Cutback-Kombination im Halbfinale schaffte Marlon
das, was noch keinem in den vorangegangenen Meisterschaften gelungen
war: Die Höchstpunktzahl von 10,0 für eine Welle zu erlangen...
In der Woche gab es radikale Snaps und Cutbacks sowie Hang-Fives,
Floater, Tubes und Aerials zu bestaunen.
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Bei den Frauen starteten
diesmal nur Teilnehmerinnen mit Hauptwohnsitz in Deutschland.
Das ließ den
Contest besonders ausgeglichen und spannend werden. Eva Kreyer
fuhr die Cutbacks am radikalsten, wurde folgerichtig auch Deutsche
Open Meisterin.
Insbesondere sie und Carla Twelkemeier zeigten,
dass zu einem Wettkampf mehr gehört als nur gut surfen zu können.
Eva biss sich trotz Knieproblemen ins Finale durch, Carla startete
im Open Finale mit einer starken Fuß-Prellung. Mit dieser Einstellung
müssen sich unsere Löwinnen auch vor der starken Konkurrenz
bei den Europameisterschaften in Portugal nicht verstecken.
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Einen hochklassigen
und überaus spannenden Wettbewerb boten die Junioren. Die Turns
der Spitzengruppe unterschieden sich in ihrer Radikalität nicht
von denen der Männer.
Große Freude bereitete Nicolaus von Rupp.
Das 14-jährige Fliegengewicht glänzte auch in kleinsten Wellen
mit extremen Wendungen, Floatern und atemberaubenden Aerials.
Sollte er so weitermachen wird er eine große Zukunft im Contest-Surfen
haben.
Aerials wurden in der Master und der Senioren Klasse
zwar nicht gezeigt, Barrels und schöne Manöver waren aber auch
dort zu finden.
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Durchhaltevermögen
zeigten die Bodyboarder. Mangels Teilnehmer war ihre erste
Heat gleichzeitig das Finale. Sie mussten bis zum letzten Tag
warten, ehe sie eingreifen durften.
Pablo Prieto Serrano, Weltklasse-Bodyboarder
aus Teneriffa, und sein Bruder Yamier boten den Zuschauern
aber doch einige Leckerbissen. Höhepunkt war der Air Roll Spin
(ARS) von Pablo.
Er hat auch noch einen Verbesserungsvorschlag
für die Zukunft: "Die Männer sollen nicht nur ihre Freundinnen
mitbringen, sondern auch die Freundinnen der Freundinnen!"
Die Frauen seien doch arg unterrepräsentiert im Camp.
Der Contest
machte Lust auf mehr, wird nächstes Jahr aber nur schwer zu
toppen sein.
Doch trotz allen Ernstes: Der familiäre, freundliche und faire Charakter des
Turniers blieb stets erhalten.
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Beispiele sind Marc,
Melvin und Nicolaus, die trotz hoher Belastung zustimmten,
das Open Finale einen Tag früher zu fahren. Der Hintergrund:
Marlon musste abreisen, da er einen WQS-Contest auf den Malediven
hatte.
Ü
beraus fair zeigte sich auch Meike Reijermann im Frauen
Longboard Finale. Nachdem Carla sich den Fuß verletzt hatte,
blieb sie bei ihr und ließ damit mehrere gute Wellen aus. So
musste sie jegliche Siegchancen begraben.
Für ihren selbstlosen
Einsatz bekam sie den Fairplay-Preis der DM verliehen.
Größe bewies auch Marlon. Er spendete sein Preisgeld in Höhe von 300 Euro Nico
Schäfer. Zusätzlich stiftete er ein handsigniertes Brett, das im Internet versteigert
wird. Auch der Erlös dieser Auktion soll dem Longboard-Vizemeister des Vorjahrs
zu Gute kommen, der zwischenzeitlich mit dem Auto schwer verunglückte. |
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Das Publikum war die
ganze Woche über fair. Besonders am Finaltag sorgte es für
gute und entspannte Stimmung.
Auch die Stars unter den Teilnehmern zeigten keine Berührungsängste und gaben
sich natürlich und kontaktfreudig.
Wie immer machten auch diesmal Teilnehmer,
Helfer und Zuschauer am Ruhetag die Straßen in St. Girons zur Party-Meile. DJ
Peter
heizte der Menge ein. Diverse Getränke flossen in Strömen und die Tanzfläche
war
brechend voll. Bis um 3 Uhr wurde das Haus gerockt. Dann musste zum Leidwesen
Vieler der
offizielle Teil beendet werden.
Für Einige hieß das aber noch nicht, dass das
Feiern beendet war, denn die Wettkämpfe sollten am Morgen erst um 11 Uhr
beginnen...
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Insgesamt
waren die Meisterschaften spannend und entspannend. Sportlich
waren sie auf einem erstaunlich hohen Niveau. Man merkt halt
doch, wie das zarte Pflänzchen
des deutsches Surfsports auch im Wettkampfbereich stetig wächst!
Wer dabei war, wird diese DM so schnell nicht vergessen.
Ausführliche Ergebnisse findet ihr unter:
www.surf-dwv.de |
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