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Lancelin Ocean Classic

Lasse Brudek nahm in Australien an der 30. Lancelin Ocean Classic teil. Hier ist der erste Teil seines ganz persönlichen Berichts.

Die Geschichte startete eigentlich schon ein paar Wochen vor dem Event. Ich wusste, dass ich beim Langschlagrennen des Lancelin Ocean Classic starten wollte, allerdings waren noch einige Herausforderungen zu lösen. Und damit meine ich nicht das fehlende Slalomtraining.

Viel wichtiger war es, ein Slalom-Rigg, ein Brett, ein Leuchtsignal und eine Schwimmweste zu organisieren. Das Leuchtsignal, die Schwimmweste sowie einen Mast, eine Verlängerung und die Gabel wollte Werner, der Eigentümer von "Werners Hotspot", einem Windsurfverleih in Lancelin, zur Verfügung stellen. So machte ich mir darum auch einen Monat keine Gedanken mehr und konzentrierte mich darauf, ein Segel und ein Brett zu organisieren. Und es lief gut: Ben Severne wollte mir ein 7,0qm Prototypensegel zur Verfügung zu stellen und Patrik Diethelm und Karin Jaggi wollten mir extra aus Margaret River ein 110 Liter Patrik Slalomboard mitbringen.

Doch Planungen, die man im Voraus macht, werden ja bekanntlicherweise immer wieder umgeworfen und somit artete am Ende dann doch noch alles in eine gewisse "Spontanität" aus. Erst drei Tage vor dem Rennen kam ich zurück nach Lancelin und trotz meiner Verspätung war natürlich noch nichts von dem versprochenen Material vor Ort. Hinzu kam, dass Flaute herrschte und das Training fiel also erstmal flach.

Doch wie gesagt, Pläne verändern sich ja immer und so kam ich auf die Idee mich vor der Wavecompetition des Lancelin Ocean Classic nochmal mit Ben zu unterhalten und ihm viel Glück zu wünschen.

Schließlich hatte ich mich entschieden aufgrund des hohen Startgelds nur in dem legendären Langstrecken-Rennen zu starten. Doch so richtig konnte Ben das nicht verstehen und überzeugte mich doch noch im Wavecontest zu starten. Das endete natürlich in totalem Stress, denn mein Material lag einen Kilometer weit entfernt und mein Auto stand in der Werkstatt.

Lancelin Ocean Classic

Also organisierte ich mir schnell den Kleinwagen von Frederico, meldete mich an, raste zum Material und stopfte meinen 370 cm Mast, das 4,2 qm und das 4,5 qm Segel in das viel zu kleine Auto. Dachte ich zumindest...

Als ich das "4,5 qm" Segel ausrollte, stellte ich fest, dass ich das 5,0er eingepackt hatte, welches natürlich nur auf einem 4m Mast funktioniert. Also musste ich schnell mit dem Auto nochmal zum Mechaniker, um dort aus der Werkstatt bzw. aus meinem Auto das 4,5 qm Segel rauszuholen. Von diesem Zeitpunkt blieben mir also noch etwa 40 Minuten bis zum Start und 20 Minuten bis zum Skippersmeeting.

Exakt eine Minute vor dem Skippersmeeting war ich startbereit. Ich fuhr also zum Einfahren einmal kurz raus und rein. Das war auch ganz gut, denn so konnte ich feststellen, dass ich meine Fußschlaufen doch schon wieder auf Barfußfahren eingestellt hatte und sie mit Schuhen somit definitiv zu klein waren. Also schnell die Schuhe weg, beim Skippersmeeting aufgrund von ein bisschen Nervosität nur halb zuhören und dann nochmal 5 Minuten einfahren.

Im Anschluss startete dann der erste Heat des Events, welcher dann auch noch plötzlich mein Heat war! Mein Heatgegner war mir vorher unbekannt. Der einziger Anhaltspunkt, den ich hatte: Simmer Teamfahrer.

Es gab zehn Minuten Zeit, es zählen die besten drei Sprünge und die besten drei Wellenritte.Das Lustige war, dass bei mir im Heat einfach mal alles klappte, obwohl ich durch den Aufenthalt in Sydney und ein paar Tagen ohne Wind die 2 Wochen vorher nicht auf dem Wasser war. Somit lieferte ich eine für mich sehr zufriedenstellende Performance ab und kam auch tatsächlich eine Runde weiter.

Darüber war ich so begeistert, dass ich zurückfuhr und es allen erzählte. Ddabei vergaß ich allerdings, dass ich nur 20 Minuten bis zum nächsten Heat hatte und so natürlich eine Minute zu spät kam und den Heat auch leider am Ende verlor.

Im Nachinein war das aber nicht so ärgerlich, denn mein Gegner gewann am Ende das Wave-Event...

Am Abend gab es dann eine große "Riders Welcome Party" am Strand und ganz Lancelin und alle Besucher erlebten eine Stimmung die man nur selten erlebt.

Im zweiten Teil wird es um das Long-Distance-Rennen über 25 Kilometer gehen...

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