In der ersten Juliwoche
startete am Brandenburger Strand vor Westerland eine der größten
deutschen Windsurf Veranstaltungen - die Kombination aus DWC und
Euro Cup.
Drei Disziplinen
werden in diesem Jahr auf Sylt ausgetragen: Racing, Slalom und
Wave/Freestyle.
Donnerstag, 3. Juli - Tag 1
Bei strahlendem Sonnenschein nahm der Wind im Laufe des Tages von anfänglichen
zwei auf bis zu fünf Windstärken zu. Regattaleiter Walter Mielke
nutzte die perfekten Racingbedingungen, um vier Rennen durchzuführen.
Der Kurs wurde unmittelbar am Strand ausgelegt, so dass die Besucher die
faszinierenden
Rennen aus nächster Nähe miterleben konnten.
Beim Racing gilt es,
den ausgelegten Kurs so schnell wie möglich
zu absolvieren. Dabei zählen Geschwindigkeit, Taktik und die Abstimmung
des Materials. Das gesamte Teilnehmerfeld startet wie bei einem Formel-1-Rennen
im Motorsport auf einmal, so dass Dramatik und Spannung garantiert sind.
Nach
den vier Rennen dieses Tages führt Steve Allen und hat damit
den Grundstein zur Wiederholung seines Triumphes aus dem Vorjahr gelegt.
Mit
Siegen in zwei Läufen, einem dritten und einem achten Platz kommt
er auf insgesamt 5 Punkte. Ebenfalls 5 Punkte hat Gonzalo Costa Hoevel.
Aufgrund
der Tiebreak-Regeln wird er allerdings von Steve Allen auf Platz zwei verdrängt.
Den dritten Platz belegt der italienische Meister Andrea Cucchi mit 11
Punkten vor dem Kanadier Sam Ireland (14 Punkte) und dem Dänen Jesper
Vesterström (16 Punkte).
Die deutschen Starter konnten in dem starken
internationalen Feld überraschend
gut mithalten. Als bester Deutscher liegt der Deutsche Rekordmeister Bernd
Flessner mit 34 Punkten auf Platz 13. Der Hannoveraner
Helge Wilkens ist ihm mit 36 Punkten dicht auf
den Fersen. Dritter Deutscher ist der DWC Racing-Champion von 2002 Andi
Laufer aus Konstanz am Bodensee mit 60 Punkten
auf Platz 20.
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Freitag, 4. Juli
- Tag 2
Auflandige 5 bis 6 Windstärken und Regenwetter herrschten
Freitag morgens am Brandenburger Strand. Bereits zum Skippersmeeting
war klar, dass Regattaleiter Walter Mielke nur eine Entscheidung
treffen konnte: Die Disziplin Wave-Freestyle wurde angesetzt.
Insgesamt 45 Teilnehmer kämpften über den ganzen Tag
im KO-System gegen die Konkurrenten und bis zu 2 Meter hohe
Wellen. Im Finale standen
sich dann vier Starter gegenüber. Die Altmeister Bernd
Flessner und Lars Gobisch bekamen es mit den Nachwuchshoffnungen
Klaas
Voget und Normen Günzlein zu tun.
Bei den Onshore-Bedingungen
stand am Ende ein Routinier ganz oben: Der Kieler Lars Gobisch,
im Hauptberuf Arzt, dominierte
den Finalheat mit spektakulären Wellenritten, Frontloops
und Freestylemanövern. Auch Klaas Voget und Normen Günzlein
kamen in diesem schwierigen Bedingungen gut zurecht und belegten
die Plätze 2 und 3. Geschlagen geben musste sich der Seriensieger
der vergangenen Jahre, Bernd Flessner, der auf Rang vier landete.
Ergebnis Wave/Freestyle
1. Lars Gobisch
2. Klaas Voget
3. Norman Günzlein
4. Bernd Flessner
5. Ingo Meyer
5. Cyril Moussilmani
7. Andre Paskowski
7. Helge Wilkens
9. Mathias Bade
9. Stefan Gobisch
9. Philipp Richter
9. Florian Soehnchen
Morgen soll der Wind zunächst leicht abnehmen, dann aber
wieder stärker wehen. Deshalb plant die Regattaleitung eine
zweite Wave/Freestyle-Elimination. Sollten die Bedingungen hierzu
nicht ausreichen, wird wohl der mit Spannung erwartete erste
Start der neuen Slalom-Disziplin stattfinden.
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Samstag, 5. Juli
- Tag 3
5 Windstärken aus Nordwest sorgten heute am Brandenburger
Strand für ein volles Programm. Regattaleiter Walter Mielke
entschied beim Skippers Meeting am Morgen zunächst, drei
weitere Racings anzusetzen.
Favorit Steve Allen
aus Australien konnte hierbei mit
zwei zweiten und
einem sechsten Platz seine
Führung in dieser Disziplin mit insgesamt 9,0 Punkten behaupten.
Weiterhin auf Rang zwei liegt der Argentinier Gonzalo Costa Hoevel,
der nach einem elften Platz, einer Aufgabe wegen Materialbruch
sowie einem Sieg im Abschlussrennen
insgesamt 13 Punkte hat. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gibt es um Platz
drei: Devon Boulon von den Virgin Islands
hat dabei aufgrund der Tie Break Rules die Nase hauchdünn
vor dem Italienischen Meister Andrea Cucchi. Beide Fahrer haben
insgesamt 18 Punkte aber es gelang Boulon häufiger, Cucchi
zu schlagen als umgekehrt.
Gegen Mittag nahm der Wind auf 15 bis
20 Knoten zu und ermöglichte
so den Disziplinwechsel zu Slalom. Insgesamt drei Slalomserien
wurden im Laufe des Nachmittags gefahren und sorgten für
Begeisterung unter den Zuschauern, denn der Slalomkurs
war unmittelbar vor der Promenade ausgelegt, so dass man die
Rennen von Anfang bis Ende hervorragend verfolgen konnte. Das
Finish war sogar direkt am Strand und ermöglichte Windsurfaction
zum Anfassen nah.
I
m ersten Lauf bewies der amtierende Euro-Cup
Champion Steve Allen, dass er nicht nur im Racing stark ist.
Mit einem Sieg
in diesem Lauf unterstrich er seinen Anspruch auf den Overall-Titel
beim EC Westerland/Sylt.
Auf dem zweiten Platz folgte der Deutsche Rekordmeister Bernd
Flessner von der Insel Norderney, dem
man die Freude über die Wiedereinführung von Slalom
sichtlich anmerken konnte. Platz drei ging an Arnon Dagan aus
Israel.
Im zweiten Slalom gab es keine Änderung in den Top-2: Euro-Cup
Champion Steve Allen vor dem Deutschen Meister Bernd Flessner.
Der Dritte Platz ging allerdings diesmal an Andi Laufer aus Konstanz
am Bodensee. Im letzten Slalom konnte sich abermals Steve Allen
vor Bernd Flessner durchsetzen.
Mit einem dritten Platz schaffte der Holländer Pieter Bijl
eine Sensation. Er setzte ein Freestyle-Segel
auf seinem Fanatic Slalomrenner ein und konnte sich trotzdem
in dem starken, mit Racesegeln bestückten Feld gut behaupten.
Nach
drei Slalomläufen und drei Siegen hat Steve Allen
in dieser Disziplin eine ungefährdete Führung mit insgesamt
3 Punkten. Bereits doppelt so viele Zähler auf seinem Konto
hat Bernd Flessner, der nach drei zweiten Plätzen sechs
Punkte hat. Den dritten Platz konnte sich mit bereits deutlichem
Rückstand der Hannoveraner Helge Wilkens sichern, der in
allen drei Slaloms einen sechsten Platz belegte und so auf insgesamt
18 Punkte kommt. Einigen Mitfavoriten wie Andi Laufer oder Arnon
Dagan fehlt noch ein weiteres Slalomennen, da es nach 4 Läufen
einen Streicher gibt und alle Fahrer ihr jeweils schlechtestes
Ergebnis streichen können.
In der Overallwertung der Veranstaltung,
in die jeder Fahrer die Platzierung in seinen besten beiden Platzierungen
einbringen
kann, konnte Steve Allen durch seinen Erfolg im Slalom die Führung übernehmen.
Mit jeweils einem ersten Platz im Racing und im Slalom hat er
die Traumpunktzahl von 2. Ihm auf den Fersen ist die Deutsche
Windsurflegende Bernd Flessner mit einem zweiten Platz im Slalom
und einem vierten Platz im Wave-Freestyle. Er hat mit insgesamt
sechs Punkten vier Punkte Vorsprung auf Helge Wilkens, der mit
einem dritten Platz im Slalom und einem siebten Platz im Slalom
punkten konnte.
Auch für den Abschlusstag Sonntag sagen die Meteorologen
wieder guten Wind voraus. Insofern sind alle Ergebnisse in den
Einzeldisziplinen und auch Overall nur vorläufig und können
sich noch gravierend verändern wenn morgen weitere Läufe
stattfinden.
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Samstag, 6. Juli
- Tag 4
Normen Günzlein gewinnt Wave-Freestyle,
Steve Allen gewinnt overall! Sieben Racings, drei Slaloms und
zwei komplette Wave-Freestyle-Eliminations: Das ist die Ausbeute
des Windsurfing Euro-Cup Westerland 2003.
An allen vier Regattatagen konnte Regattaleiter Walter Mielke
die Aktiven auf das Wasser schicken.
Am Schlusstag zeigte sich
die Insel Sylt noch einmal von ihrer besten Seite. Nachdem es
bereits am Freitag eine Wave-Freestyle
Serie mit dem Kieler Sieger Lars Gobisch gegeben hatte, wurden
am Sonntag noch einmal die Freestyle-Spezialisten gefordert.
Bei schräg
auflandigen 5 – 6 Windstärken
hatte dieses Mal Normen Günzlein aus Scharbeutz die Nase
vorn.
Der erst 18-jährige Shooting Star überzeugte die Jury
in einem packenden Finale mit einer Serie hoher Sprünge,
spektakulärer Wellenritte und erstklassiger Freestylemanöver.
Der amtierende Deutsche Meister in dieser Disziplin, Andre Paskowski
aus Hamburg, musste sich knapp geschlagen
geben. Auf Rang drei landete der deutsche Rekordmeister Bernd
Flessner, der immerhin noch den Sieger
vom Freitag, Lars Gobisch aus Kiel hinter sich halten konnte.
Sieger
nach zwei kompletten Wave-Freestyle-Eliminations ist Normen Günzlein,
der mit einem dritten Platz am Freitag bereits die Grundlage
hierfür gelegt hatte. Dies ist der erste Sieg
in seiner jungen Laufbahn. Die Kieler Lars Gobisch und Klaas
Voget belegten die Plätze zwei
und drei.
Sieger der Gesamtwertung des Windsurfing Euro-Cup Westerland
wurde der Australier Steve Allen,
der sowohl in der Disziplin Racing, als auch in der Disziplin
Slalom die Einzelwertungen gewann. Da für die Gesamtwertung
nur zwei Disziplinen eingebracht werden müssen, brauchte
er im Wave-Freestyle gar nicht an den Start gehen.
Platz zwei
der Gesamtwertung eroberte der Deutsche Rekordmeister Bernd Flessner
aus Norderney. Ein zweiter Platz im Slalom am
Samstag und ein vierter Platz im Wave-Freestyle bedeuteten vier
Punkte Rückstand auf den Australier. Der Hannoveraner Helge
Wilkens belegte in der Gesamtwertung
Rang 3.
Bereits am kommenden Wochenende geht es für die Deutsche
Windsurfelite schon wieder um wichtige Ranglistenpunkte. In Nordseeheilbad
Büsum stehen dann die Disziplinen Slalom und Wave-Freestyle
auf dem Programm.
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