Spatenstich Leinewelle
Spatenstich Leinewelle: Erste Reihe von links nach rechts: Hauke Jagau (Regionspräsident), Heiko Heybey (Inititator), Belit Onay (Oberbürgermeister Hannover)

Spatenstich: Leinewelle

Nach acht Jahren Planungs- und Überzeugungsarbeit fand der Spatenstich zum Bau der Leinewelle in Hannover statt.

Heiko Heybey und unzählige Unterstützerinnen und Unterstützer haben es geschafft. Zusammen mit Hannovers Oberbürgermeister Onay, Regionspräsident Jagau und Sponsoren wurde nun der symbolische Spatenstich zum Umbau des Leine-Flussbettes im Bereich der Schlossbrücke mitten in Hannover getätigt. Damit wird in der Landeshauptstadt Niedersachsens eine Flusswelle entstehen.

Um die Tragweite dieses Projektes wirklich zu würdigen, muss man einen Schritt zurück gehen und sich die Herausforderungen ansehen, die bei baulichen Projektrealisierungen in Deutschland bestehen. Selbst wenn Projekte von politischer Ebene gewollt sind, heißt das noch lange nicht, dass die Politik innerhalb ihrer eigenen Regeln in der Lage ist, ebendiese Projekte umzusetzen. Selbst bei politisch gewollter, notwendiger Infrastruktur, wie der Instandsetzung einer Brücke, dauert es manchmal über ein Jahrzehnt, bis tatsächlich gebaut werden darf. Auch über den Bau einer Ampelanlage streiten Kommunalpolitiker manchmal Jahre und dann scheitert das Projekt Ampelneubau doch, weil der Kasachische Steppenpieper sein Nestbaurecht mitten auf der Verkehrsinsel ausgeübt hat.

Und dann kommen einige Wellenreiter auf die Idee, das Flussbett der Leine so umgestalten zu wollen, dass mitten in der Großstadt Hannover eine Flusswelle entsteht. Spontan fallen selbst politisch ungeübten etwa zwei Millionen Argumente ein, warum es so etwas in Deutschland nicht geben kann. Heiko Heybey, der Vorsitzende des Leinwelle e.V. hat aber einen unglaublich langen Atem und weiß positive Überzeugungsarbeit zu leisten. Er gewann die Politik für sich, fand strategisch wichtige Partner, umschiffte mit seinem Team die juristischen Hürden, überzeugte den Umweltschutz und selbst die Angler, die gegen die Welle vor Gericht zogen, holte er ins Boot.

Acht Jahre lang spielten Heybey & Co. das politische Spiel, bis tatsächlich alle Hürden beseitigt waren und selbst die Politik dem Mann Respekt zollt:
"Bevor man Surfen kann, muss man oftmals gegen den Strom rauspaddeln und wird oft zurückgeworfen. Die Initiatoren der Leinewelle haben sich aber davon nicht aufhalten lassen. Umso mehr freue ich mich, dass Hannovers ‚stehende Welle‘ nun ins Rollen kommt", kommentiert Hauke Jagau, Regionspräsident der Region Hannover.

Belit Onay, Oberbürgermeister von Hannover kommentiert in Richtung der Initiatoren: "Sie alle haben mit diesem Projekt Mut bewiesen und gezeigt, dass sich der Einsatz für kreative Ideen lohnt."

Langfristig ist auch das Engagement des Hauptsponsors. Der Ernergieerzeuger enercity sponsert die Welle für mindestens 10 Jahre und stellt CO2-neutralen Strom zur Verfügung. Neben enercity unterstützen das Bau- und Immobilienunternehmen Gundlach, der Universitätssportclub Hannover e.V. und die Sparkasse Hannover das Projekt.

28.06.2021 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Sascha Wolters / Leinewelle e.V.