Lena Erdil - Windsurfmarathon Lanzarote
Lena vor Lanzarote auf dem iQFOiL-Material

Lena Erdil: Herausforderung angenommen

Lena Erdil hat als einzige Frau den Windsurf Marathon rund um Lanzarote geschafft. In 9,5 Stunden legte sie 203 Kilometer zurück.

Lena Erdil wurde in Göttingen geboren, hat deutsch-türkische Wurzeln und bereitet sich im Windsurf-Kader des DSV auf eine potentielle Olympiateilnahme vor. Die Lanzarote Foil Challenge sieht sie als Training der besonderen Art.

"Ich hatte erwartet, dass die Umrundung aufgrund der Dauer eine extreme körperliche und mentale Herausforderung sein würde, aber dass ich unter den extremsten Bedingungen meiner Foiling-Karriere mit den Elementen kämpfen würde, übertraf alle meine Erwartungen," erklärt Lena.

Es gab Flaute und dann wieder Böen mit 45 Knoten und große Wellen. Mit dem großen Rigg wird die SItuation sehr anspruchsvoll: "Auf der dritten Amwind-Strecke, kurz vor der Querung der Meerenge zur Insel La Graciosa, kam ich mehrmals an meine Grenzen. Der Wind wehte mit 40 Knoten und ich wurde mehrmals aus dem Wasser gehebelt und stürzte mit meiner iQFOiL Ausrüstung. Bei einem der Stürze landete ich ziemlich hart mit dem Schienbein auf dem Foil. Zum Glück hatte ich den Neoprenanzug an, der mich vor einer Schnittwunde bewahrte. An diesem Punkt fragte ich mich kurz, ob ich scheitere, aber ich beschloss schnell, dass es so nicht enden konnte. Nach jedem Sturz war es eine echte Herausforderung, wieder aufzustehen. Es gab fliegendes Wasser und das 8 m2-Rigg flatterte laut und wie verrückt; es fühlte sich plötzlich schwerer an als je zuvor."

Lena Erdil - Windsurfmarathon Lanzarote
Nach neuneinhalb Stunden Windsurfen ging's erstmal in die Horizontale.

Un dann verfing sie sich auch noch in Fischernetzen. "Als ich zur Startlinie in Costa Teguise fuhr, fuhr ich auf ein altes Fischernetz auf und stürzte. Ich habe mich so sehr darin verheddert, dass ich etwa 15 Minuten brauchte, um mich zu befreien. Wegen dieses Problems verpasste ich den Start der nächsten Etappe, so dass die Wettfahrtleitung auf der vorletzten Ziellinie nicht mehr auf mich wartete. Ich musste die letzten beiden Etappen ohne Zwischenstopp bis ins Ziel surfen."

Am Ende wurde aber alles gut. Lena kam als einzige Frau ins Ziel. Für die gute Sache und zur Motivation hatte sich Lena auch der Herausforderung von Cleanhub (Link: lena.cleanhub.com) gestellt. Da sie ins Ziel kam, werden über die Partner von Cleanhub 500 kg Plastikmüll gesammelt und so weit wie möglich recycelt.

04.03.2022 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Privat