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Teneriffa Report

Winterflüchtling André Ludewig berichtet über den November auf Teneriffa...

Bis auf die drei fetten Nordwesttage Anfang Oktober an meinem Lieblings-Homespot Warnemünde hatte ich keine Gelegenheit mehr auf's Wasser zu kommen. Entsprechend fieberte ich dem alljährlichen Wechsel meines Lebensmittelpunktes entgegen. Die Ankunft auf der Insel Anfang November nahmen meine Freunde als untrügliches Zeichen für den langersehnten Wind, denn es gab bereits 8 Wochen keinen windbetriebenen Wassersport mehr in El Médano.

Was gibt es neues in El Médano? Unsere Surferbar am Strand musste leider schließen. Anwohner hatten sich wiederholt über Lärmbelästigungen beschwert. Neu ist auch, dass auf dem Plateau von Cabezo neuerdings zwei große Container stehen. Die neuen russischen Betreiber des Surfcenters Orsi wollen hier eine Materialaußenstation errichten. Ansonsten gab es nicht viele Änderungen seit dem letzten Winter - oder doch: Local und Worldcuper Alex Mussolini ist zum zweiten Mal stolzer Vater geworden!



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Am 7.11. stellte sich dann endlich der Nordost-Passat ein, wenn auch zunächst sehr zaghaft für großes Freeride-Equipment. In den folgenden Tagen hielt sich die Euphorie in Grenzen, denn der Nordost entwickelte sich weiterhin zurückhaltend, so dass nur etwas mit den Freestylern bzw. großen Waveboards ging. Am 11.11. gab es dann ein kleines Highlight mit 6 Bft. und ordentlichen Wellen. Anschließend störten diverse Tiefs die von allen erhoffte Passat-Strömung.

Am 17.11. rief Local Giacomo von Alcala aus an - Wind von rechts und logohohe Wellen! Jochen Stolz, bereits viele Jahre auf der Insel und ein Kenner der diversen Secretspots, packte mit Alex Mussolini das Auto, um die Bedingungen dort am Wellenreitspot "K16" zu checken.



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Der Einstieg zwischen den Felsen macht den Spot sehr selektiv und auch zurück an Land kommt man nur ziemlich tricky 500m in Lee.

Der Wind hatte seit der Ankunft nachgelassen, aber Alex, der in Alcala bis dahin noch nie gesurft war, wollte es trotzdem probieren.

Eine Stunde dümpelte er immer wieder raus und teilte sich die besten Wellen mit einer handvoll Wellenreiter. Dann nahm der Wind zu und Jochen kam auch noch auf seine Kosten.

Ein paar Regenschauer sorgten nun für den ersten Schnee des Winters auf dem Teide, dem höchsten Berg Spaniens.



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Erst eine Woche später gab es wieder Windalarm. Ein kleines Tief sollte zügig nach Süden durchziehen und es sah so aus, als ob Fitenia in der Touri-Metropole Las Americas zumindest für 1 bis 2 Stunden funktioniert. Bei angesagten 11 Knoten kann man normalerweise durch die geografisch bedingte Beschleunigung mit maximal 20 Knoten Wind rechnen. Aber alles kam anders: Der Wind ballerte mit 40-Knoten-Böen und 4,2 war schon sehr grenzwertig - glücklich waren entsprechend alle, die ein Dreisiebener dabei hatten.


Auch änderte das Tief seine Richtung und es blies dann doch bis in die Abendstunden. Besonders eindrucksvoll war das Windsurfen bei 28 Grad mit einem schneebedeckten Berg im Background. Die Rückseite des Tiefdruckwirbels versorgte dann am nächsten Tag Médano mit sehr kräftigem Nordost und wieder dominierten die ganz kleinen Wavetücher. Seit dem hält sich der starke Nordost und alle hoffen, dass wir vielleicht wieder so eine 7-Wochen Windperiode wie im letzten Jahr zur selben Zeit bekommen.

Beachcam:
www.medanoguide.de



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