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Teneriffa Report
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Februar 2015 - von André Ludewig
Was für eine Windverschwendung!" - O-Ton Vincent Langer an einem der 50kn(+)-Tage dieses sehr ungewöhnlichen Februars. In guten Wintern erleben wir ein- bis zweimal solchen Starkwind. Diesmal fegte der Nukleardruck in zwei Perioden von je vier Tagen kurz hintereinander über das in diesem Winter besonders vom Wind verwöhnte El Médano.
Meist war mein 3,6er zu groß und selbst Dany Bruch griff immer mal wieder zum 3,2er. Er meinte am 25.2. dann auch: "So einen starken Wind habe ich hier auf der Insel noch nicht erlebt!" Tatsächlich wurden am Strand teils mehr als 60 Knoten gemessen.

Aber nicht nur die Windstärke machte die Sessions für die meisten der Routiniers zum Kampf, sondern vor allem die Unberechenbarkeit der Böen. Wellenritte wurden zum Glücksspiel und Sprünge waren teils gar nicht möglich - sollte man meinen...
Pros wie Dany Bruch, Alex Mussolini, Adam Lewis bewiesen aber, dass selbst bei solch grenzwertigen Bedingungen noch viel geht: Wir sahen atemberaubend hohe Backloops, Double Forwards, Wave360s und Goiter. Leichtgewicht Alex zeigte wieder einmal, dass das Körpergewicht mit der richtigen Technik gar keine so große Rolle spielt.
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Eingebettet waren diese beiden spektakulären Sturmperioden in eine Dauerwindphase, die die komplette zweite Februarhälfte dominierte. Der Beginn dieses denkwürdigen Monats war aber weniger spektakulär. Während uns der 1.2. noch einen schönen Waveboardtag am Viersiebener bescherte, schwächelte der Nordost für die folgende Woche nur um die 20 Knoten herum.
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Abgesehen vom wolkenverhangenen und mit 17 Grad (Nachttemperaturen bis runter 12 Grad!) unkuscheligem Wetter genau richtig für alle Surftouristen, die auf die Angebote mit großen Segeln und Brettern der örtlichen Verleihstationen zurückgreifen konnten. Freuen konnten sich über diese perfekten Trainingsbedingungen aber vor allem die Slalom-Pros und -Amateure, die auch in diesem Winter wieder regelmäßig um die besten Plätze an der Startlinie und die perfekte Position an den Halsentonnen kämpfen.
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Für den 7.2. hatten die Jungs vom TWS ein ganz spezielles Rennen organisiert: 'The Tenerife King of Downwind'. Etwa 18 km Luftlinie in Luv befindet sich der Ort El Poris. Dort starteten 15 Slalompiloten, ein Boot für Film- und Fotocrew und 5 Jetskis, um bei durchschnittlich 15 Knoten so schnell wie möglich nach El Médano zu kommen. Gleich zu Beginn zog sich das Feld auseinander, aber bis zuletzt wurde an der Spitze gekämpft. Vincent Langer lieferte sich mit Matteo Iachino ein Kopf-an-Kopfrennen, aber Matteo hatte am Ende den besseren Winkel auf dem letzten Schlag und siegte knapp in einer Zeit von 38 Minuten.
Aber auch ein sehr trauriges Ereignis durchlief wie eine Schockwelle die gesamte Windsurfszene: Am 23.2. erschien PWA-Pro Alberto Menegatti nicht zum Training und wurde tot in seinem Appartement aufgefunden. Wir trauern gemeinsam mit seiner Familie und seiner Freundin Alina um diesen natürlichen, ehrgeizigen und immer fröhlichen jungen Mann, der mit 29 Jahren viel zu früh ging.
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