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Update 3
Défi Wind 2015

14. Mai 2015 - Der Wind hat noch nicht genug. Es frischte an diesem Tag auf 70 Knoten auf. Philipp Kümpel ist mit seinen beiden Söhnen Manuel (13) und Mario (17) dabei. Sie berichten für DAILY DOSE in mehreren Teilen, wie es ihnen als Amateure bei dieser Veranstaltung ergeht:

Es hörte sich an wie das Fauchen eines Tigers. Immer wenn wir die Augen zu machen wollten, fing es wieder an, dabei war das Hotelfenster doch schon zu. Der Sturm rüttelte die ganze Nacht an den Fenstern und ließ uns nur schwer schlafen. Als ich am Morgen am Strand von Gruissan stand, hätte es auch eine Baustelle sein können, auf der ein altes Gebäude gesandstrahlt wurde. Ohne eine lange Hose konnte man nicht durch diesen Sandsturm gehen. Ein Blick aufs Meer brachte auch neue optische Eindrücke, Weißwasser flog durch die Luft. Kein Surfer auf dem Wasser. Jemand hielt seinen Windmesser in den Sturm. Tja, leider hatte die Anzeige ein Ende bei 11 Windstärken. Dort stand die Nadel.

Défi Wind 2015
Bis zu 70 Knoten bügelten am Morgen über den Spot.

Um neun Uhr war zum Skippersmeeting geladen worden. Viele seltsam gekleidete Gestalten fanden sich ein. Es sah aus wie im Skiurlab. Viele hatten ob des Sandsturmes Skibrillen und dicke Tücher um den Hals. Der Renndirektor schrie förmlich in das Mikrofon und bat die Teilnehmer nicht auf das Wasser zu gehen. Sollte es im Laufe des Tages ein Rennen geben, würden nur noch Menschen gerettet, das Material nicht mehr. Damit war für uns klar. Wir würden auch heute wieder Zuschauer dieser Jahrhundertveranstaltung werden.

Alle Fahrer, besonders die topplatzierten, waren extrem nervös. Was sollten sie für Material wählen? Andy Laufer bat mich um mein 5qm AC Point 7, da er kein so kleines Segel dabei hatte. Es gibt praktisch bei keiner Segelmarke Racesegel unter 5qm. Doch die hätte man heute gebraucht. Pascal Toselli hatte sich gestern erneut am Arm verletzt. Die gleiche Verletzung hatte er sich bei der letzten PWA Veranstaltung in Korea zugezogen.

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Défi Wind 2015
Am Nachmittag flaute der Wind ab: "Nur" noch 40 Knoten erlaubten ein Rennen.

Am Nachmittag wurde dann der Kurs um die Hälfte verkürzt und ein Rennen angesetzt. Die Rennleitung bat erneut darum, dass nach Möglichkeit nur die Profis starten sollten, es war aber trotzdem jedem freigestellt sich mit dem Sturm zu messen. Der Start wurde verlegt, so dass die Zuschauer alles perfekt vom Strand verfolgen konnten. Der Wind war im Startbereich sehr böig und verlangte den Fahrern mit ihren kleinen Brettern einiges ab. Auch heute zog sich das Feld wieder rasend schnell auseinander. 

Das Meer sah eher aus wie eine Buckelpiste beim Skifahren. Das Meer war fast komplett weiß. Die Fahrer hatten es nicht leicht, weil in den Böen der Wind auch noch heftig drehte. Gerade Teilnehmer mit kleinem Material, wie Denis Standhardt, hatten dann Mühe die Höhe zur Halsentonne zu bekommen. Letztendlich kamen wieder die Lokalfahrer als erste ins Ziel. Sie kennen die extremen Bedingungen hier. 

Andy Laufer hat mein Segel sicher ins Ziel gefahren und liegt nun auf Platz 22, einen Platz vor Dennis. An der Spitze liegt weiter Pierre Mortefon, der Lokal.

Morgen soll der Wind weiter zunehmen…stell dir vor es ist Wind und Sonne und Du kannst nicht raus...

Défi Wind 2015
Mal eben so surfte bei diesen Bedingungen niemand.
Défi Wind 2015
Lena Erdil probiert es mit der Speed Needle.
Défi Wind 2015
Sehr vorausschauend: Die Herren hatten Skibrillen im Gepäck.
Défi Wind 2015
Der Helikopter als inoffizielle Halsenboje.
Défi Wind 2015
K(r)ampf an der Halsentonne.
Défi Wind 2015
Pierre Mortefon führt die Wertung an.
Défi Wind 2015
Das zweite Rennen.
Défi Wind 2015
Die Rettungscrew hatte viel zu tun.
Défi Wind 2015
Platz drei mit Freeride-Equipment.
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