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Marokko

In eine der vielen Straßenkontrollen kamen wir dann auf dem Weg nach Essaouira. Der Grund war der Versuch noch rechtzeitig zum Spielbeginn des WM-Finales gegen Argentinien einen Stehplatz beim Public Viewing in einer der Strandbars zu ergattern. Warum genau wir angehalten wurden und was uns vorgeworfen wurde, lässt sich nicht mehr nachvollziehen, da unmittelbar in die Verhandlungen über das vermeintliche Bußgeld eingetreten wurde. Am Ende kamen wir aber mit einer Verwarnung davon – und mit einem freundlichen „Good Luck“ für das WM-Finale. Hat funktioniert...

Ein ganz anderes Problem zeigt sich aber bei Tageslicht. Man findet Berge von Plastikmüll entlang der Straßen, am Rande fast aller Orte, am Strand, im Prinzip überall – und selbstverständlich auch im Wasser. Es stimmt einen schon sehr sehr nachdenklich, wenn man sieht, wie die wirklich faszinierende Landschaft zugemüllt wird, da eben noch kein Umweltbewusstsein oder gar die notwendige Infrastruktur vorhanden ist.

Natürlich tragen auch die Touristen und Windsurfer zu dem Plastikproblem bei – an der Steilküste von Moulay findet man neben den unzähligen Tüten und Flaschen auch jede Menge altes, zerrocktes Windsurfmaterial. Teilweise werden zerstörte Segel noch als Windschutz sinnvoll zweckentfremdet, teilweise landet das alte Zeug aber auch einfach direkt zwischen den Felsen und wartet darauf, irgendwann in vielen Jahren vielleicht doch einmal zu verrotten.

Irgendwann waren wir durch diese Eindrücke soweit, das wir uns beim Trinken fast schon die Frage stellten, ob wir die Plastikflaschen überhaupt noch in den Mülleimer oder direkt an den Strand werfen sollten. Macht man selbstverständlich nicht – niemals – aber die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass sie trotz des Umweges über den Mülleimer früher oder später genau dort landeten…



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