
Interview: Marcilio Browne
Zum Beginn der Aloha Classic äußert sich der Weltranglistenerste Marcilio Browne im Interview.
Der amtierende Weltmeister Marcilio Browne führt die Tour auch in 2024 wieder an. Zum Beginn des großen Finales auf Maui liegt der Brasilianer knapp vor den Spaniern Víctor Fernández und Marino Ghil Gherardi. Philip Köster liegt auf Rang vier der Weltrangliste vor Morgan Noireaux und Marc Paré. Insgesamt ist das Titelrennen bei den Herren noch offen. Viele lokale Fahrer können das Ergebnis beeinflussen, falls einer der Titelanwärter im Lauf des Wettbewerbs früh aus dem Rennen geworfen wird.
Wie waren die Bedingungen auf Maui bis jetzt?
Wir hatten so einen guten Lauf, wir hatten die letzten fünf Tage Swell, es lief einfach nonstop.
Der Kampf um den Titel ist ziemlich knapp. Wie fühlst du dich?
Ich fühle mich gut, es ist schön, wieder zu Hause zu sein. Es ist aufregend, jedes Jahr haben wir diesen Wettkampf auf Maui, das ist etwas Besonderes. Ich hoffe, die Bedingungen werden gut sein.
Du scheinst während des Wettkampfs einen sehr ruhigen Kopf zu bewahren. Wie schaffst du das?
Ich bin jetzt 35 Jahre alt. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe, ruhiger zu bleiben.
Ich behalte meine Routine bei. Ich verbringe Zeit mit meiner Familie. Ich denke nicht an den Wettbewerb oder fokussiere mich auf ihn, ich denke an andere Dinge. In meinem Kopf versuche ich, es als einen weiteren Tag zu betrachten, an dem ich surfen gehe. Ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken.

Wie schaffst du es, dich nach einem Wipeout in einem Heat wieder aufzurappeln?
Während eines Heats versuche ich einfach, im Moment zu bleiben und in diesem Moment mein Bestes zu geben. Wenn ich ein Wipeout hatte, versuche ich, nicht daran zu denken, sondern nur an das, was ich als Nächstes tun will.
Wer sieht im Training gut aus?
Hier sind es immer die einheimischen Fahrer, die herausstechen, die lokalen Fahrer sind unglaublich gut.
- Levi Siver ist diesen Herbst sehr gut unterwegs.
- Bernd Roediger hatte einige gute Sessions
- Morgan Noireaux ist immer gut.
- Kai Lenny natürlich auch.
Dann sind da noch die anderen Jungs wie Marc Pare und Victor Fernandez. Das ist eine lange Liste. Camille Juban hat sich gut geschlagen, er ist immer vorn dabei.

Wie fühlst du dich, wenn du deine anderen Konkurrenten da draußen siehst?
Ich komme an den Strand, habe meine Kinder dabei, baue auf, surfe und fahre wieder nach Hause. Ich sitze nicht wirklich am Strand herum, ich habe andere Dinge zu tun.
Aber ich bin aufgeregt, ich mag die Energie, mit der wir uns gegenseitig pushen, aber ich sitze nicht am Strand und schaue zu viel. Ich schaue aber Videos an. Man sieht, wie jeder die Messlatte höher legt, und das ist gut. In der heutigen Zeit ist es wirklich gut zu sehen, wie das allgemeine Niveau immer weiter steigt. Es gibt eine Menge Leute, die im Moment wirklich gut sind. Levi zeigt einige der besten Leistungen, die er je erbracht hat.
Glaubst du, dass die Leute heute besser fahren als früher?
Die Bretter passen jetzt besser in die Welle, es ist einfach anders. Früher gab es mit Jungs wie Polakow, Francisco und Robby einige unglaubliche Fahrer. Es ist wirklich schwer zu vergleichen, weil die Ausrüstung damals so anders war. Aber das Wellenreiten macht wirklich gute Fortschritte, es kommt dem Surfen immer näher, was sehr schön ist.

Wie bleibst du motiviert?
Ich habe drei Wave-Titel gewonnen. Natürlich will jeder gewinnen. Ich möchte in den Heats einfach mein Bestes geben und den Spaß am Segeln mit in den Heat bringen und einfach Spaß haben.
Wenn ich es nicht genieße, hat es keinen Sinn mehr. Ich will Spaß haben, die Bedingungen genießen und einfach mein Bestes geben.
22.10.2024 © DAILY DOSE | Text: Christian Tillmanns, IWT / Jane Seman | Fotos/Grafiken: IWT / Fish Bowl Diaries