IWT Pistol River - Morgan Noireaux
Morgan Noireaux

IWT Pistol River

Morgan Noireaux und Jessica Crisp gewinnen die US-Nationals.

Die IWT lockte im Juni wieder mit einem Wave-Event abseits der ausgetretenen Pfade. Beim Pistol River Wave Bash konnten Punkte für die IWT-Tour gesammelt werden, gleichzeitig wurden aber auch die nationalen US-Wave-Meisterschaften entschieden. Die Lage des Veranstaltungsortes Pistol River ist selbst für amerikanische Verhältnisse, der Name ist Programm, ziemlich weit ab vom Schuss. Wer mit dem Flugzeug anreist, fährt von San Francisco aus sieben Stunden nach Norden. Von Portland in Oregon muss man sieben Stunden nach Süden fahren.

IWT Pistol River - Oregon
Pistol River liegt an der US-Westküste in Oregon

Der Spot belohnt dafür mit einer Lage inmitten von atemberaubender Natur. Durch die Abgeschiedenheit waren auch kaum Zuschauer vor Ort, so dass der Event eher einem großen Familienfest glich. Eine Catering-Meile, Shopping-Zelte oder ein ausgeprägtes Rahmenprogramm findet man bei den IWT-Events nicht. Es geht um Windsurfen pur, an einem guten Spot, bei möglichst guten Bedingungen.

IWT Pistol River - Antoine Martin
Antoine Martin

Der Blick auf die Teilnehmerliste zeigt bei den Männern einige bekannte Namen, die man auch bei der PWA-Tour weit vorne findet. Boujmaa Guilloul, Morgan Noireaux oder Antoine Martin sind einige davon. In der Riege der Teilnehmerinnen scheint allerdings irgendwer den Flux-Kompensator in Betrieb genommen zu haben.

Gleich zwei Weltmeisterinnen aus den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrtausends traten an. Die 52-jährige Australierin Jessica Crisp war genauso am Start wie die US-Amerikanerin Angela Cochran. Angela ist, wenn unsere Quellen stimmen, Baujahr 1965 und wäre demnach 57 Jahre alt.

IWT Pistol River
Windsurfen vor grandioser Kulisse

Der Wettkampf fand bei 20 bis 25 Knoten Side-Shore-Wind statt und bei den Männern trafen im Finale der Profi-Wertung Antoine Martin aus Frankreich und Morgan Noireaux aus den USA aufeinander. Antoine Martin ist bei Wind von rechts brandgefährlich. Er hatte 2019 auch die Aloha Classic gewonnen. Und so lag Martin auch im Finale bis kurz vor Schluss in Führung. Dann konterte Noireaux mit einem hohen, vertikal gesprungenen, doppelten Vorwärtsloop, der trocken genug gelandet war, um ihm doch noch, Sekunden vor dem Ende des Heats, den Sieg zu bringen. Der Marokkaner Boujmaa Guilloul kam auf Rang drei.

IWT Pistol River - Boujmaa Guilloul
Boujmaa Guilloul

Bei den Frauen kam es tatsächlich zum Showdown zwischen den Veteranninnen Jessica Crisp und Angela Cochran. Genauso hätte auch 1995 ein Finale im World Cup aussehen können. Allerdings zeigten die beiden beeindruckend, wie gut man auch mit über fünfzig Jahren noch windsurfen kann. Backloops. Forwards. Table tops. Einhändig oder in Tweaked-Varianten. Die beiden Fahrerinnen haben absolut nichts verlernt. Ganz im Gegenteil. Am Ende hatte die Australierin die Nase vorn, Cochran belegt Rang zwei und auf Rang drei kam Vickey Abbott aus Großbritannien.

IWT Pistol River - Angela Chochran, Jessica Crisp
Jessica Crisp (li.), Angela Chochran (re.)

Pro Men
1. Morgan Noireaux (USA)
2. Antoine Martin (FRA)
3. Boujmaa Guilloul (MAR)

Pro Women
1. Jessica Crisp (AUS)
2. Angela Cochran (USA)
3. Vickey Abbott (GBR)

Youth
1. Titouane Flechet (FRA)
2. Noam Artzi (USA)

17.06.2022 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Fishbowl Diaries / IWT

IWT Pistol River - Titouan Flechet
Titouan Flechet
IWT Pistol River - Morgan Noireaux
Morgan Noireaux
IWT Pistol River - Antoine Martin
Antoine Martin