Forum: Crosstalk

Ist Surfmaterial teuer?

Nachdem hier eine Frage auftauchte, die auch schon in anderen internationalen Foren (Starboard, etc.) und newsgroups zum Reizthema wurde, interessiert mich wie es hier in Deutschland gesehen wird.

Ich eröffne das mal mit einem Fremdzitat aus einem anderen Topic dieses Forums:

"...finde ich das Händlergejammer schlichtweg lachhaft. Alle Branchen sehen sich schweren Zeiten gegenüber, aber "alle Bosse fahren dicke Autos".......
Jedenfalls bin ich der Meinung, dass Surfmaterial trotz magerer Zeiten extrem teuer ist, und da sind doch bestimmt dicke Gewinne für die Händler drin, oder?!"

Ich hab meine Meinung dazu und werde sie auch noch vertreten, mich interessiert aber was andere dazu denken.

Ist Surfmaterial teuer?
Ist es teuer im Vergleich zu anderen Hobbies?

Teuer im Vergleich zu anderen Hobbies ist doch relativ: Wenn ich Schach spiele, brauch ich bloss ein Schachbrett. Wenn ich Autorennen aus Spass fahre sind die preislichen Dimensionen im Surfen lachhaft.

Ich glaube, daß das Material gar nicht der entscheidende Faktor ist, wenn man engagiert surft braucht man einen Bus, den man ausbaut, die Kilometer, die man an die Spots fährt oder in den Urlaub fliegt - das kostet unterm Strich wesentlich mehr.

Aber wenn ich etwas gerne mache, bin ich auch bereit, dafür Geld auszugeben...

Jeder, der mal ein Board selber gebaut hat oder auch nur umfangreichere Reparaturen durchführt weiß wie aufwendig das ganze ist. Und wir bezahlen nicht das Styropor oder die 5 qm Monofilm, wir bezahlen das KnowHow der Leute, die aus mehreren Stücken Kunststoff ein leichtes Sportgerät schaffen, aus dem wir unsere Befriedigung und unser Wohlergehen ziehen.

Surfhändler jammern? Nicht nur Händler, Jammern ist doch ein deutsches Hobby - und das kost halt nix :)

Einen windigen Herbst mit vielen Tagen auf dem Wasser und nicht so vielen geknickten Masten wünscht Euch

Frank
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www.shizophrenia.com

Du hast 100%ig RECHT! Frank.

Hang Loose und der Herbst wird geil......

Also, nachdem Olli mich schon so brav zitiert hat, will ich auch noch mal etwas quaken: also ehrlich Leute, klar macht Surfen tierisch Fun und wir sind ja wirklich dankbar, dass es Heerscharen von Herstellern, Shapern und Designern sowie Händlern gibt, die das aufwendig kreierte Material an uns verkaufen! Dennoch, die Preise sind gesalzen und ich frage mich, wie Youngsters überhaupt in der Lage sind, sich unter diesen Bedingungen für's Windsurfen oder Kiten zu entscheiden?!
Klar, alles ist relativ: ein Ferrari ist teurer als ein Käfer - sorry jibetjanitmehr - und ein paar Turnschuhe sind billiger als ein Segelflieger etc pp. Dennoch, lasst uns Konsumenten leben und seid gnädig!!!!

Hallo,

ich finde daß, wie bei jeden Sport, jede Mensch muss es wissen was er will und wie weit er gehen will; sind wir erhlich...es gibt z.B. masten für 1800 euro und es gibt welche für 100 euro. Der eine kauft nur das teuerste weil der meinung vertritt es ist ja das beste material auf den markt, der andere möchte trotzdem spaß haben ohne jedoch so viel geld auszugeben.

Letzendlich finde ich, wir können nicht sagen, surfmaterial ist teuer....es gibt welche für jede geldbeutel ...wie für alles in leben mittlerweile, man muss nur grenze setzen können; außerdem, ich weißt nciht wie ihr denkt, aber ich gebe gerne kohle aus für etwas wo ich fun und spaß habe.

Wie immer liegt die Wahrheit in der Mitte.Wir alle die schon etwas länger surfen wissen,das früher die Boards und das restliche Zubehör wesentlich billiger waren.Für knapp 900€ hat mann da schon gutes neues Material bekommen.Und heute?Muss mann alleine für das Board schon soviel bezahlen.Klar sind die Entwicklungskosten höher geworden,aber die Surfindustrie macht sich ihre Probleme doch selber.Schau dir doch mal die Produktpalette von den einzelnen Herstellern an 10-20 Board im Sortiment,wer kann da noch durchblicken.Klar das die Kosten für die Entwicklung und den Formenbau ins unermessliche wachsen und daher auch die Boardpreise dementsprechend höher werden.Früher gab es immer erst zur Boot neue Boards.Heute ist Dein aktuelles Board schon wieder von gestern!Also ich bin der Meinung Surfmaterial müsste nicht so teuer sein!!1000€ für ein komplettrigg ist doch Wahnsinn.Wer kauft sich denn heute noch aktuelles Material?Also:sortimente reinigen Preise runter=größere übersichtlichkeit des Marktes und daher für Neulinge geringere einstiegsbarieren.Aloha

Hallo Naish ,

das Material früher billiger war stimmt nicht ganz , z.B. hat der Sunset Slalom 1987 auch schon 1900 DM gekostet . Ein 2003er Wizzard kostet laut Liste nur rund 50 Euro mehr .

Ich kaufe nur Auslaufsachen , daher ist für mich Surfmaterial eher günstiger als früher geworden .

Andre

hallo allesamt,

nun, da ich mit knappen 20 jahre a) grad frisch von der schule komme und b) das geld in zeiten von studienplatzsuche, umziehen, etc. auch nicht grad viel ist, will ich mal etwas zu dem thema aus der position eines "youngsters" sagen: ich brauch noch nicht mal in einen surfladen reingehen! auch so sehr ich diesen sport liebe, es gibt bei mir kein board über 300€ und kein segel über 100€, weil es mir sonst einfach zu teuer würde. sicherlich kannst du gebraucht (und wenn du nicht gerade bei ebay schaust) relativ viel geld sparen, doch finde ich es traurig, dass sich junge, sportbegeisterte menschen mittlerweile schon kaputte segel kaufen um diese (hoffentlich ohne verlaust von fahreigentschaften) wieder herzurichten!
darüber sollte die industrie mal nachdenken, weil zielgruppe dieser sind bestimmt nicht ärzte und anwälte!
hoffen wir auf einen guten herbst,
moritz

Hi Moritz, Du triffst den Nagel wirklich auf den Kopf: die Zielgruppe für Funsportarten soll laut Werbung der Hersteller die Youngsters sein, die sich aber bei allen Verrenkungen absolut kein neues Material leisten können, sondern auf gebrauchtes Material zurückgreifen müssen, in der Hoffnung, dass es noch zu gebrauchen ist.....in Wirklichkeit zielt die Industrie eben doch auf Gut-und Besserverdiener ab, denn sonst würden sie auf ihrem ganzen Pröll sitzen bleiben.

Rezession in aller Munde, das Wetter wird kälter und da fängt auch hier wieder das Gejammer an. ;-)

Spass beiseite: Ich - 21 - surfe seit gut 6 Jahren und hatte NIE ein Problem mich mir Material zu besorgen. Wohlgemerkt ohne steinreiche Eltern - reine Nebenjob-Finanzierung!
Da fängt man mit 15 an und kauft sich sein erstes Segel (6,5 NIVEA) für 200 DM. AluMast, Baum, Board wird fleissig und für einen kleinen Obulus von Bekannten ausgeliehen. Oder einfach mal ohne Material in Urlaub gefahren und dann mal für ne Stunde und 30 Franc was am Spot geliehen.

Ehrlichgesagt war für mich damals der fahrbare Untersatz das grössere Problem - erst dann das teure Zeug.

Dann wird ein Jahr gespart (plus Weihnachts und Geburtstags-Geschenke) und es kommt ein Board der letzten 98'er Saison von der Boot daher plus eigener Mast und Gabelbaum.

Das Jahr drauf noch ein Segel etc. Mittlerweile bin ich bei 2 Boards, 6 Segeln (2 Riggs) und einem Bulli angekommen. Steter Tropfen höhlt den Stein.

Zur Wohlstandsgesellschaft können wir uns wohl alle zählen. Und da ist es KEIN PROBLEM sich nach und nach mit vernünftigem Material auszustatten, wenn man sich mal ein wenig auf die Hinterbeine stellt. Vernünftig heisst hier letzte Saison oder auch gebraucht. Wer sich nicht bei ebay (also Schnäppchen gibt's da kaum noch, kann ich nur vor warnen!)über den Tisch ziehen lässt wird auch mit Material vom Ende der 90er Spass haben!

Und wer jetzt immer noch flennt kann gerne mein NIVEA-Segel geschenkt haben. 6,5m²... nicht mehr das neueste aber durchaus zu gebrauchen, bis ihr anfangt zu hüpfen.

Das hier ständig von Neupreisen erzählt wird halte ich für Schwachsinn - welche 18jährige kauft sich denn gleich nach bestandenem Führerschein ein neues Auto aus eigener Tasche?

Je älter man wird, desto mehr Geld steht meistens zur verfügung. Und wenn ihr irgendwann in Rente geht könnt ihr euch auch jeden Herbst das aktuelle Material des nächsten Jahres leisten um es am Baggersee zur Schau zu stellen. ;-)
Obwohl ... bei der derzeitigen Diskussion um die Renten bin ich mir da gar nicht mehr so sicher.

Übrigens spielt das Leben in einer anderen Liga als Werbung und Hochglanz-Prospekte.

habt spass & peace>>>nik

nik, da stimme ich dir zu...

doch hast du dir schonmal dein Umfeld angeschaut, was dich da auf dem Wasser umgibt? Durchschnittliches Alter??? Und genau DA haben wir das problem...heisst "Nachwuchs" im Windsurfen (und ich sprech jetzt nicht von diesen El-yaque-kids) ein neuer 35 Jähriger am See?

Ich jedenfalls fühle mich öfters jedenfalls fehl am platze, da es ganze 3 gleichaltrige unter 40 surfern sind, die da draussen sind!!!

vielleicht werden es ja mehr - meine freundin konnte ich schon überzeugen :)

moritz

Also,
absolut gesehen ist der Surfsport schon ein überdurchschnittliche teurer Sport - das ist nicht wegzureden.
Allerdings sollte man siche nicht auf die Surfshops fluchen. ich selber habe ca. 3 Jahre in einem solchen gearbeitet und habe daher einen gewissen überblick über die EKs von dem ganzen Zeugs.
Wenn Du ein Board der aktuellen Saison zu einen gängigen Preis kaufst, verdient der Shop Deiner Wahl nur ca. 400,-€(mal mehr mal weniger) da ist die Gewinnspanne erbärmlich!!!

Verdient wird an Kleinkram wie Neos, Finnen, Trapeze etc... aber da lassen die Shop ja auch immer noch mit sich handeln - weils eben so üblich ist in der BRanche - aus nem laden der nicht mit sich handeln lässt gehen viel völlig empört rückwärts wieder raus...
Fazit: die Shops haben es wirklich nciht so leicht und man sollte ihnen jegliche rabatte hoch anrechnen...

Gruß
Olli

also Olli, kann ich nicht rechnen, oder wie?! € 400,- Reingewinn sind fast 50 % des Endpreises (wenn man von ca. € 800,- für ein Board ausgeht), also sprich an jedem verkauften Board verdient der Shop die Hälfte! ....und beim Zubehör werden aus den 50 % sicherlich 100 % oder mehr. HILFE!!!!
Da darf man doch auch gerne mal etwas mit den guten Kunden handeln und vom Preis nachlassen, oder????!!!!!
...und für die armen Youngsters gilt nach wie vor, weiterknüppeln, damit sie auch mal surfen "dürfen".

Von diesem 'Gewinn' darfst du noch was abziehen Susanne.
Nämlich Löhne und Lohnkosten für die Mitarbeiter, Miete und Lagerkosten, Stromkosten, Providergebühren, Telefon- und Servicerechnungen für EDV, Importkosten, Zölle sowie Versand- und Verpackungskosten.

Jetzt darfst du Hilfe sagen :]

Gruß,
Knut

Hi Knut!

ja, dann klingt die Sache natürlich schon anders.....bin leider kein Betriebswirt oder Kaufmann....aber wenn ich von Reingewinn spreche, sind diese Dinge bereits abgezogen, ansonsten handelt es sich, so wie ich weiß, um den Begriff "Umsatz". Also bei € 400,- Umsatz bleibt vermutlich nicht allzu viel Gewinn. D'accord!