Antwort, 08.09.2003 21:17 von Gast
Huhu daydreamer!
Also einfach ist das nicht :)
Nimmst du ein grosses Segel - bei deinem Gewicht etwa um die 7 m² - dann brauchst du ein sehr profilstabiles und leicht zu kontrollierendes Segel, damit du das noch bis in die 5 bft rein fahren kannst. Aber dann mußt du tierisch hinhalten und das macht bei deinem Gewicht wirklich nur sehr guten Fahrern und Adrenalinjunkies noch ein bischen Spass (Trapez- und Fußschlaufenfahren sollten dann aber als wirklich selbstverständlich sein) . Soch ein Segel würde für dich den (Gleit-)Windbereich von etwa 3.5 - 5 bft locker abdecken.
Entscheidest du dich für ein kleineres Segel (ca 5-6 m²) dann deckst du eher den oberen Bereich der 5-6 bft ab, das Segel wird aber bei 3.5 - 4+ bft unter Umständen nicht genug Vortrieb entwickeln um dich ins Gleiten zu bringen.
Wenn ich mich recht erinnere, dann ist das Mistral Maui ziemlich schwer (um die 20 Kg). Das Gewicht und der Shape des Brettes werden aber im oberen von dir angegebenen Windbereich schon bremsen und der Winddruck, der nicht in Geschwindigkeit umgesetzt werden kann, muß als Segeldruck von dir gehalten werden.
Du schreibst leider nicht, wieviel Geld du etwa einplanst, sonst könnte man da schon etwas genauer planen. Mein Vorschlag wäre, peile eine 2-Segel-Lösung mit einem Mast an um diesen Windbereich komplett abzudecken. Du mußt nicht beide Segel gleichzeitig kaufen, aber die Jahreszeit zu der du es kaufst, wird dir die Entscheidung auch erleichtern. Jetzt im Herbst wäre es ein kleines (ca 5-6 m²) und im Sommer eher ein größeres (ca 7m²) Segel sinnvoll. Damit wärst du schon gut bedient.
Gute Segel, die man als Schnäppchen bekommen kann sind zum Beispiel: North Infinity (neuere Modelle), ART Attack Convert, Gaastra Zero X, Naish Noa V etc.
Diese Segel haben gemein, dass sie sehr profilstabil sind (damit also lange und gut zu kontrollieren) und noch Spass in den Manövern machen. Da sie älteren Baudatums sind und noch ziemlich robust gebaut wurden, sollten sie auch noch etwas länger halten, wenn sie vorher gut gepflegt wurden.
Es gibt noch viele aktuellere Freeridesegel die sehr empfehlenswert sind. Diese sind jedoch nur schwer als preiswerte Schnäppchen zu finden. Bei den kleineren Größen kannst du ruhig auch zu Wavesegeln mit Power greifen (z.B. Neil Pryde NR). Die liefern genug Vortrieb bei Wind und sind klasse in Manövern. Diese gibt es aber meist nur in Größen bis 6.2 m².
Wenn du dich für die 2 Segel-Lösung entscheidest - wozu ich dir wirklich rate - dann schau, dass du 2 Segel bekommst, die auf dem gleichen Mast fahrbar sind und dass dieser Mast vom Hersteller für die Segel empfohlen ist.
Es gibt eine Menge an Parametern die bei der richtigen Segelwahl zu beachten sind und je mehr und länger man sich damit befasst, desto komplizierter wird auch die Auswahl.
Um einen großen Windbereich abzudecken braucht man schon einiges an Material. Wenn man aber clever auswählt, dann kommt man auch mit weniger aus.
Bei mir hier dominieren die Tage mit Windgeschwindigkeiten von 7-18 Knoten. Deshalb habe ich besonders viel Wert auf meine großen Segel (9.4 m², 8.0 m² und 7.0 m²) gelegt. Die kleineren sind dann auch meist ältere Segel oder gebrauchte Anschaffungen, da ich sie bedeutend seltener fahren kann. Die meiste Zeit aber fahre ich nur 2 von all diesen Segeln, nämlich das 9.4 und das 7. Das 9.4 kann ich bis gut 5 bft (in Böen) fahren. Sind die Spitzen weiter in den 5 bft ziehe ich das 7 auf(ich bin allerdings auch gut 20 Kilo schwerer als du).
Nur im Herbst und früher und ganz selten in den Sommermonaten, darf ich dann mal meine kleinen Segel und Bretter fahren.
Kleines Material bekommst du aber meist entsprechend billiger, da es nicht so gefragt ist. Im Großen und Ganzen komme ich aber mit den beiden großen Segeln schon ziemlich weit.
Vielleicht hilft dir das ja ein bischen und erleichtert dir die Entscheidung. Leider weiß ich wirklich nicht genug über dich, dein Können und deine Mittel um das genauer beurteilen zu können. Ich wünsch dir jedenfalls, dass du was brauchbares findest und dass du viel Spass auf dem Wasser damit hast.
cheers,
Oliver