Antwort, 17.06.2003 12:30 von Gast
Huhu chick!
Wenn du Trapez fahren kannst, ist Surfen viel leichter als ohne Trapez. Du wirst WESENTLICH schneller, kannst größere Segel bei mehr Winddruck fahren und alles ist viel entspannter. Vielleicht hast Du ja schon mal jemanden auf Deinem Gewässer freihändig fahren sehen, der die Arme im Wasser schleifen lässt oder sie hinter den Kopf nimmt. Dieses Gefühl des Gleitens ist es, was für sehr viele den eigentlichen Reiz des Windsurfens ausmacht.
Was Du dafür lernen muß ist schon ein bischen was, aber im Prinzip einfach.
Zuerst benötigst Du Trapeztampen (die Dinger, die am Gabelbaum befestigt werden und in die Du Dich dann mit Deinem Trapez einhakst). Sie sollten am Anfang etwas länger gewählt werden, damit Du Dich leicht ein- und aushaken kannst. Später, wenn Du es kannst, wirst Du sie so kurz wie möglich fahren wollen.
Sie müssen (vorerst) so am Gabelbaum angebracht werden, daß Du, eingehakt auf dem Wasser, das Segel bei etwas Druck mit den Händen loslassen kannst und es trotzdem aufrecht steht (gehalten durch den Haken an Deinem Trapez). Wenn Du später bei mehr Wind fährst, wirst Du sie, dem Druckpunkt Deines Segels entsprechend verschieben.
Dann benötigst Du ein Trapez. Es sollte bequem sitzen (nirgendwo kneifen, etc.) und eine etwas höhere Hakenposition haben (also eher Freeride- als Racetrapez).
Bevor Du nun aufs Wasser gehst, solltest Du an Land ein paar Vorübungen machen, um Dich mit dem Gefühl vertraut zu machen.
Achte darauf, dass die Trapeztampen an der Gabel nach unten (nicht nach hinten und nicht nach vorne) hängen.
Dann geh ein bischen auf die Zehenspitzen und drück die Gabel nach unten und hak Dich ein. Du mußt dazu Deinen Unterkörper auf den Tampen zu bewegen.
Willst Du Dich dann wieder aushaken, mach das gleiche umgekehrt.
Dein Gewicht auf den Gabelbaum hängen, auf die Zehenspitzen (Ballen) und den Unterkörper nach vorne. Dann sollten die Tampen 'runterfallen' und wenn Du dann den Unterkörper zurücknimmst, bist Du wieder 'los'.
Das solltest Du einige male wiederholen um Gefühl dafür zu bekommen.
Auf dem Wasser ist es dann eine Frage von Beobachtung und Reflexen. Du solltest Dich nicht einhaken, wenn kein Wind ist; Du verlierst sonst nur das Gleichgewicht und fällst rein :)
Wenn Du eine Böe kommen siehst, greife die Gabel etwas breiter, hinten und warte auf die Böe. Wenn sie Dein Segel trifft, nimm noch etwas weiter dicht und mache das, was Du schon vorher an Land geübt hast. Läßt sie wieder nach, hakst Du Dich aus.
Je stärker die Böe, desto aufmerksamer und schneller solltest Du sein, aber dafür bekommst Du automatisch Gefühl.
Danach solltest Du Dich ans Fußschlaufenfahren machen (wenn Du das noch nicht kannst). Es ist viel einfacher, als man glaubt (und viele einem weißmachen wollen). Du kannst sogar bei 0 Wind (ein halbwegs voluminöses Brett vorausgesetzt) in die vordere Schlaufe gehen. Bist Du ein Trickser und wirst gerne nass, wirst Du es sogar auf sehr kleinen Brettern schaffen bei wenig Wind in beide Schlaufen zu kommen, bevor Du absäufst und umkippst :)
Also keine Angst und fleißig üben.
Cheers,
Oliver