Antwort, 06.06.2003 13:24 von Gast
Hallo Christoph!
Ich fange mal ganz von vorne an.
Wenn Du gleiten möchtest, brauchst Du genügend Wind damit das Brett frei werden kann, die benetzte Fläche des Brettes also minimiert wird.
Fährst Du nun ohne Trapez und nicht in den Schlaufen, so ist Dein Gewicht sehr weit hinten. Die Folge ist, daß das Brett hinten untergeht (tiefer im Wasser ist als der Bug) und dadurch die Bremse gezogen wird. In diesem Fall brauchst Du sehr viel Druck, um das Brett aus der Verdrängerfahrt zu befreien und genauso schnell wird es auch wieder in Verdrängerfahrt übergehen, wenn der Wind nachläßt; Durchgleiten ist hier also schwierig.
Im Trapez und in den Schlaufen sieht das schon anders aus.
Wenn Du eine Böe siehst, versuch den vorderen Fuß in die vordere Schlaufe zu bringen. Das geht im Gegensatz zum Irrglauben der meisten auf Boards mit 25 Liter+ Restauftrieb auch bei Null Wind, wenn Du Dein Körpergewicht weiter vorne läßt (Dich nach vorne an den Gabelbaum hängst).
Erreicht Dich dann die Böe und der Druck nimt zu, hakst Du Dich ins Trapez ein, und machst ein, zwei Pumpschläge. Bleibt der Druck bestehen, kannst Du den hinteren Fuß in die hintere Schlaufe stellen und gleitest weiter (vorausgesetzt, Du läßt Dein Gewicht vorne).
Der entscheidende Punkt beim Trapez- und Fußschlaufenfahren ist, daß Du Dein Gleichgewicht nach vorne verlagerst. Dadurch bringst Du Dein Körpergewicht auf den Mastfuß und das Brett liegt deutlich gerader im Wasser, bremst also auch weniger. Das ist auch der Grund, warum etwas erfahrenere Surfer laaange durchgleiten können, obwohl der Wind an diesem Punkt für andere noch nicht zum angleiten reicht. Sie brauchen eben mehr Druck um die Gleitschwelle zu überwinden, da das Brett nicht flach liegt, sondern hinten 'runtergedrückt' ist. Der jenige, der im Gleiten ist, hat mit seinem Brett (bei richtiger Technik) eine flache Gleitlage und kann mit weniger Druck als zum Angleiten nötig, weitergleiten.
Bezogen auf Deinen dritten Punkt bedeutet das, wenn Du Dein Gewicht beim Einsteigen in die vordere Schlaufe nach vorne (zum Teil) auf den Gabelbaum bringst und Dich nicht nach hinten legst, werden Deine Chancen nicht abzubremsen deutlich steigen.
Wenn Dich das Segel nach vorne zieht, stehst Du zu weit vorne/zu aufrecht. Verlagere Dein Gewicht in diesem Fall mehr nach hinten (schnell :p), damit Du den Druck der Böe ausgleichen und in Geschwindigkeit umsetzen kannst. Wenn Du gleichzeitig mit dem Zurückverlagern Deines Gewichtes noch einen Pumpschlag machst, ist es noch effektiver und Du kommst noch schneller ins Gleiten.
Generell solltest Du versuchen, möglichst stark abzufallen, wenn eine Böe Dich erreicht. Dadurch kommst Du noch einfach ins Gleiten. Ich meine hiermit wirklich Raumschot und Du brauchst Dir, wenn Du wirklich gleiten kannst (Fußschlaufen und Trapez), um die dabei verlorene Höhe keine Gedanken zu machen - die holst Du im Gleiten ganz locker wieder raus.
Cheers,
Oliver