Antwort, 08.06.2009 14:16 von Wolfman
Bei der Frage Camber oder keine Camber kommt man schnell in einen Glaubenskrieg. Und die Segelhersteller versprechen einem ohnehin die eierlegende Wollmilchsau, wenn man alles wörtlich nimmt. Beispiel Gun Rapid: "...verbindet so die Leistung eines Cannonball mit dem Handling eines Future." Wenn das wirklich so wäre, wären das Future, das Cannonball und erst recht das Escape völlig überflüssig. Aber ganz so geht es halt nicht. Die Segel haben halt einen fließenden Übergang von bestem Handling bei guter Performance (Future) über etwas bessere Performance bei immer noch gutem Handling (Rapid) über weitere Performanceverbesserung vor allem bei Lowwind, aber gewissen Handlingsnachteilen (Escape) bis zur optimalen Performance über einen großen Windbereich bei etwas mühsamerem Handling (Cannonball) - all das am Beispiel der Gun-Palette. Welches Segel für dich das richtige ist, mußt du selbst anhand deiner Prioritäten festlegen. Das kann auch von Größe zu Größe variieren.
Wenn es dir um frühestmögliches Gleiten bei wenig Wind geht, empfehle ich eines der sog. "Frühgleitsegel" (siehe
http://www.windsurfing-test.de/index.php?loc=segelcam - ich selber habe das Sailloft Traction in 8,5 als größtes Segel). Die haben meist zwei Camber, die ein gutes Profil vorgeben und trotzdem relativ leicht umschnappen. Würde ich jederzeit wieder als größtes Segel nehmen, weil ich will halt immer gleiten ...
Meine kleineren sind dann inzwischen alle camberlos, weil es da für meine Frau mehr aufs Handling ankommt und ich dann ohnehin gleiten kann. Hatte aber vor dem North Natural 7,0 auch ein Gun Booster 7,0 - wem es auf Topspeed ankommt, der muß beim Booster (heute Cannonball) bleiben ...
HL - Wolfman