Antwort, 18.06.2009 09:56 von Wolfman
Die Surfschulen geben Anfängern tatsächlich manchmal uralte Segel fast ohne Monofilm und ohne Latten. Aber nicht, weil das für die Anfänger leichter wäre, sondern weil sie sparen wollen ...
Ein handlingorientiertes Freeridesegel ist eines, das leicht umschnappt bei Wenden und Halsen und dabei neutral in der Hand liegt, also ohne Winddruck auch ein wenig "killt". Und beim Anfahren den Druck kontinuierlich und nicht mit einem Schlag aufbaut usw. (und dafür sind die Latten sogar nützlich). Selbstverständlich ohne Camber, denn die erschweren das Handling (s.o.) deutlich. Das ist z.B. bei den Tests des Windsurfing-Journals mit gutem Handling bei Freeridesegeln auch gemeint. Und diese Segel funktionieren auch so.
Weder meine Töchter noch meine Frau haben die von Soulsurfer beschriebenen Probleme, nicht mit dem Kindersegel von 3,5 qm (mit Latten) und nicht mit den drei Segeln von 4,8 bis 7,0 qm. Bei der Wende kommen sie mit der Windrichtung klar, und bei allen Segeln rotieren die Latten auch bei wenig Druck schon auf die Leeseite (das ist auch eine Frage des richtigen Trimms - das Vorliek muß ausreichend gespannt werden). Das "Windrichtungsproblem" tritt bei ihnen dann auf, wenn wenig Wind ist und sie am Surfen sind, weil sie bei zu wenig Winddruck das Segel hinten überziehen, also das Schothorn zu weit gegen den Wind ziehen. Bei mehr Winddruck tritt dieses Problem nicht auf.
Wavesegel? Kann man in der Situation von Dan (Ostsee ...) schon machen unter dem Gesichtspunkt, dass er mit diesen Segeln später bei mehr Wind und Welle unterwegs sein kann und dann diese höhere Stabilität auch brauchen kann. Sind halt dafür teilweise etwas schwerer und bieten etwas weniger Vortrieb als Freerider und sind meist teurer. Und dazwischen gibt's auch noch die Crossover- oder Freemovesegel ...
Zur Segelgröße: die kommt auch auf der Ostsee darauf an, bei wie viel Wind (und Welle) man surft und mit welchem Board. Deine Segelpalette, Bensen: auf etwas mehr Wind und Welle und ein kleineres Board zugeschnitten? Dan hat glaub ich nen 144 Liter Freerider - dies und die Tatsache, dass er noch "Anfänger" oder so ist, würde mich erst mal bei weniger Wind und Welle zum Surfen bringen - daher meine Größenempfehlungen oben. Aber wenn er erst mal mit 5,8 oder so anfängt, kann er ja danach selber feststellen, ob er eher noch ein größeres oder ein kleineres Segel als nächstes braucht ...
HL - Wolfman