Antwort, 03.10.2005 18:00 von Unregistriert
Wie alt ist dein Segel? Wie hast du es behandelt?
Das sind die zentralen Fragen, die eine Reparatur nötig oder unnötig machen. Dabei ist Salzwasser unerheblich. Greift nämlich nur Metallteile und Stoffe (löst Farben) an.
Soll heißen. Ab ca. 360 Lichtstunden wird Monofilm spröder. Die Weichmacher verflüchtigen sich. Dass heißt nicht, dass es nach 360h auf einmal reißt, sondern dass es ab da nicht mehr die Elsatizität von einst besitzt. Das MAterial ist aber noch widerstandsfähig genug um die meisten mechanischen Beanspruchungen auszuhalten. Nach etlichen Sonnenstunden mehr ist das Material so spröde, dass stark beanspruchte Stellen von einst (Knicke, Schleudersturzauswirkungen), einfach so plötzlich reißen. Also: Nach normalen Gebrauch kann ein Segel durchaus nach 2-3 Jahren einfach so reißen.
Das heißt für dich: Hast du dein Segel schon häufig gefahren oder aufgeriggt am Strand liegengelassen ist eine Reparatur unzweckmäßig. Du würdest dich ärgern, für 40-50 Euro ein Segelfenster ausgetauscht zu haben und im Nu einen neuen Defekt im nächsten Fenster zu haben.
Mach es lieber so: Beklebe den Riss beidseitig mit Bucheinschlagfolie. Großflächig! Das hält sehr gut und beinträchtigt die Fahreigenschaft nur geringwertig. Wenn dein Segel nur noch aus Bucheinbindefolie besteht, schmeiß es weg.
Ich und meine Bekannten mache das seit etlichen Jahren (auch halbberuflich). Beachte allerdings: Es ist ein gewisses Risiko dabei. Nimm dieses Segel am besten nicht, wenn du alleine auf einem Revier surfst oder in den Wellen von Maui unterwegs bist. Auch der HErbststurm mit 8bft und drüber ist sicherlich nicht ideal. All jenes ist aber auch nicht gut, wenn dein Segel wie oben beschrieben seit Jahren behandelt wurde und geringere Elastizität aufweist.
Ich hoffe ich konnte dir helfen! Meinungen die etwas anderes propagieren, sollte man sich anhören. Aber bedenke, dass es auch Personen gibt, die durch Reparaturen ihren Lebensunterhalt verdienen.
Aloha, Benne