Antwort, 12.08.2018 13:40 von thmuc
@Madame_Soleil: wegen Kraft und Gewicht brauchst Du Dir keine Gedanken machen. Der jüngste meiner "Vorbilder", denen ich mir dort etwas Technik abgucken wollte, war geschätzt - 10? Noch nicht Mal in dem Alter, wo die Kinder anfangen, ins Kraut zu schießen. Was wiegt so ein Knirps - vielleicht 35 Kg? Ich gewisser Weise war er sogar mein "Haupt-Vorbild". Denn was die "Chefs" dort machen, hätte ich gar nicht als relevant für mich erachtet. Klar, die steigen natürlich direkt mit dem Wasserstart in die Schlaufen, und ab! Der kleine Junge war aber technisch ungefähr auf meinem Niveau, Wende etwas besser, Wasserstart so "ich bin ja raufgekommen, passt doch!". Und auch er fuhr "verkehrt rum", also erst in die Schlaufen, dann angleiten. Mit "verkehrt" meine ich, dass es in allen Anleitungen zu dem Thema immer genau anders herum heißt, erst angleiten, dann in die Schlaufen. Dass selbst er das so macht, war wahrscheinlich der Hauptgrund für mich, es auch Mal anders herum zu probieren. Mit dem für mich immer noch verblüffenem Ergebnis, dass ich plötzlich Schlaufen fahre UND das Problem mit dem Gezerre am Segel nicht mehr da ist. Der Junge hatte zwar ein kleines Segel, aber Gewicht und Kraft waren ganz offensichtlich kein Thema, so wie er davon zischte.
Was mich so überrascht hat: wie sehr Trapez-Fahren und Schlaufen-Fahren offenbar zusammenhängen. Ich hatte als Lernplan im Kopf, "erstmal" gescheit Trapez-Fahren, wenn ich das kann, dann Fußschlaufen. Ein- und Aushaken habe ich zwar sicher beherrscht, aber an "Fahren" war nicht zu denken. Ein Problem, dass mich auch schon bei weniger starkem Wind beschäftigt hat. Ich dachte eben, dass ich das ohne Schlaufen weiter üben muss. Nur bei ganz konstantem Wind bin ich hin und wieder in die vordere Schlaufe gekommen, aber weiter nicht. Und vor allem: wo gibt es bitte konstanten Wind? ;-) Dann stoße ich, nach einem frustrierendem Tag auf dem Wasser, zu der Frage "Böen" genau hier auf den Hinweis: "Fußschlaufen benutzen!" Mein erster Gedanke war dann, dass ich das ja gerne machen würde, wenn ich bei den Chicken-Bay-Böen nur erstmal mit dem Trapez klar käme. Wie denn bitte gleichzeitig, in voller "Schuss-Fahrt" mit dem wild an mir herumzerrenden Segel kämpfen und gleichzeitigin die Schlaufen gehen? Um dann Tags darauf, staunend, zu beobachten, dass genau das auch keiner macht; buchstäblich: keiner. Und zwar nicht nur, wenn die nächste Hammer-Böe das Wasser silbern einfärbt, sondern sobald nur irgendwie der Wind zum Aufsteigen reicht - Trapez, vorderer Fuß, hinterer Fuß, den vielleicht nochmal kurz raus, wenn der Wind doch noch nicht reicht, hinterer Fuß wieder rein, und zisch! Ich konnte gar nicht glauben, was ich da sehe. Das soll doch genau anders rum gehen! Und selbst der Surf-Knirps macht es so! Über eine Stunde lang habe ich mit verblüfftem Gesicht vom Ufer zugeschaut. Und dann funktioniert es, nach einigen Anläufen, sogar bei mir..
Ich bin leider seitdem nicht mehr aufs Wasser gekommen, um mich zu vergewissern, dass ich mir das nicht einbilde... :-) Eine Frage war bei örtlichen Bedingungen zudem irrelevant, nämlich wie man ins Gleiten kommt - das ließ sich kaum verhindern ;-) Will sagen: ob diese Technik bei weniger Wind auch funktioniert, weiß ich nicht. Bei Wind an der Gleitgrenze wohl eher nicht. Dann sind aber auch Böen nicht das Problem.
Wer bei stärkerem Wind mit Böen kämpft und noch nicht die Fußschlaufen benutzt: ausprobieren! Trapez einhaken, noch bevor das Board zu gleiten beginnt, irgendwie in die Dinger rein, ohne dass ich eine spezielle Technik anbieten könnte, und sehen, was passiert. Schlimmstenfalls wird es nass...
Wann wird es endlich wieder Herbst! :-)