Antwort, 23.09.2003 11:01 von Gast
Hi Dalboquan!
Da du Sportstudent bist, unterstelle ich einfach mal, dass du nicht zur Spezies der absoluten Grobmotoriker gehörst. Von daher solltest du auch mit einem kleineren Brett klarkommen.
Die Frage ist aber nicht, ob du damit klarkommst, sondern wie schnell du darauf lernst und wieviel Spass du damit hast.
Die Antwort auf die Frage nach dem passenden Material ist also sehr stark von deiner Zielsetzung abhängig (Freestyle, Wave, Freeriden, Racing, etc.)
Persönlich kann ich dir nur dazu raten, dir für den Anfang einen wirklich guten großen Freerider zuzulegen.
Ein großes Brett hilft dir dabei viel Gleitzeit zu erleben und damit werden sich auch deine Fußschlaufen-, Trapezerfahrungen, Halsentechnik, Sprünge, etc. stark verbessern.
Mit einem kleinen Brett sind viele Leute anfangs überfordert und ich kann dir versichern, daß die meisten Leute auf Seen auf zu kleinen Brettern (für ihr Gewicht und die dort vorherrschenden Windverhältnisse) wenig Spass haben. Klarkommen heißt nicht darauf stehen und ein bischen fahren zu können, sondern das Brett ausreizen, also früh angleiten (gute Trapez- und Schlaufentechnik) und sattelfest in Manövern sein. Erst dann stellt sich der Spass so richtig ein.
Viele denken ein großer Freerider sei unsportlich und möchten lieber einen Imageträger wie ein Waveboard. Aber ich sehe bei uns auch immer viele betretene Gesichter von Leuten die zu früh oder bei zu wenig Wind mit nem kleinen Brett rumfahren und den anderen beim Gleiten und Heizen zugucken.
Ich würde wie folgt da ran gehen. Einen großen Freerider kaufen und damit bis gut in die 5 bft Spass haben. Bei Bedarf kriegst du wirklich klasse Starkwindbretter bei ebay für um die 100 - 200 Euro auch noch später.
Empfehlen würde ich Bretter wie Naish Titan L, Starboard Go 165, Starboard Carve 145 oder 161, Fanatic e-ray, F2 Powerglide 145, etc.
Die Bretter lassen große und kleinere Segel zu und bieten dir genügend Auftrieb um all das zu lernen wonach die Sucht verlangt :)
Ich fahr z.B. 50% des Jahres mit meinen 78 Kg einen Carve 145 mit Segeln zwischen 9.4 und 7.0, nur im Frühjahr und im Herbst und selten im Sommer auch mal mein kleines Brett mit entsprechenden Segeln.
Ältere Bretter tun es natürlich auch und sind nicht wirklich schlechter. Allerdings lassen die neuen breiten Boards mehr Raum für Tricks und gerade für Anfänger ist das Surfen viel entspannter.
Du schreibst nicht, wie dein aktueller Level ist und ich bin von einem frühen Aufsteiger ausgegangen.
Bist du noch wirklicher Anfänger, dann rate ich dir stark zum Starboard GO (165 oder 180). Die Bretter halten wirklich viel an ruppiger Behandlung aus, sind schnell, gleiten klasse und machen erste Gleitmanöver, Schlaufen- und Trapezfahren im Zeitraffer erfahrbar. Das Lieblingsbrett meines Cousins (95 Kg) ist nach gut 18 Jahren surfen ein Starboard Go 180 mit einem 10.5 Retro als Motor. Im Herbst sieht das etwas anders aus, aber bis gut in die 5 bft fährt er nichts anderes (gestern auch wieder - er ist ein Kampfschwein :p).
Ich sag mal noch nichts zu Segelabstufungen, etc. weil ich dazu wirklich deinen Könnensstand wissen müßte. Auch wichtig ist welche Segelgrößen du bisher gefahren bist und welchen Windbereich du hauptsächlich an deinen Hausrevieren vorfindest.
Nicht ganz uninteressant für weitere Tips ist auch, wieviel du max. ausgeben würdest und wieviele Segel du für den Anfang in Betracht ziehst. Mit diesen Informationen kann man dir dann auch konkrete Vorschläge machen. Vielleicht schreibst du also ein bischen was dazu.
cheers,
Olli