Surfpark in Krefeld in Planung
Der geplante Surfpark in Krefeld wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert.

Surfpark in Krefeld geplant

In der nordrhein-westfälischen Stadt Krefeld soll nach dem Willen der Stadtverwaltung eine künstliche Welle gebaut werden.

Dass die baskische Firma Wavegarden Großprojekte erfolgreich mit ihrer Wellentechnologie ausstatten kann, ist spätestens seit der Inbetriebnahme des Wavepools in der Schweizer Stadt Sion klar. Ein ähnliches Projekt soll nun in der Nordrhein-Westfälischen Stadt Krefeld realisiert werden.

Das von der Stadtverwaltung positiv gesehene Projekt soll im Rahmer einer Neugestaltung des Erholungs- und Sportparks Elfrather See entstehen. Ein Teil der Fläche soll der Welle gewidmet werden. Der vom Investor Elakari mit einem Budget von mehr als 25 Millionen Euro finanzierte Surfpool wird voraussichtlich ein Gebiet in Anspruch nehmen, das momentan Asphaltsportplätze und Rasenflächen beherbergt. Neben dem Surfpool soll ein Campingplatz entstehen. Der Campingplatz ist laut Stadtverwaltung seit den 1970er Jahren in Planung. Allerdings fanden sich laut den Planern bisher keine Investoren. Das soll sich mit dem Surfpark ändern.

Die Anlagen von Wavegarden können Wellen erzeugen, die sonst eigentlich nur über Reisen in ferne Gefilde in dieser Regelmäßigkeit und Qualität erreichbar sind. Einige Menschen bringt das Projekt aber jetzt schon auf die Palme.

BUND und Bürgerinitiative BIENE sind dagegen
Der Umweltschutzverein BUND verlangt die sofortige Einstellung der Projektplanung. Eine Bürgerinitiative sieht das Projekt ebenfalls kritisch. Ein Argument der Initiative BIENE: Der Eintrittspreis zur Welle sei so teuer, dass die die Welle bei einem Stundepreis von 60 Euro nur gut betuchten Menschen zur Verfügung stehe. Auf der anderen Seite wird in Anspielung auf die bisherigen Sportflächen gefragt: "Verschluckt eine Riesenwelle alle anderen Sportarten?" Auch der Campingplatz ist der Bürgerinitiative ein Dorn im Auge. – Der BUND sammelt unterdessen Spenden für eine "Klimaklage" gegen das Surfprojekt.

Die Stadt Krefeld sieht den Surfpark jedoch als Initialzündung für das Gebiet und geht in der Klimawirkungsprüfung für die Anlage zunächst von 95 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr aus. Dies entspreche, so die Stadtverwaltung, dem Jahresausstoß von elf Haushalten. Zum Vergleich: Der CO2-Ausstoß einer Flugreise von Düsseldorf nach Hawaii liegt bei 6,4 Tonnen pro Person.

Die Wellen schlagen, zumindest in der öffentlichen Diskussion, jetzt schon hoch wie die Peaks von Peahi. Wie das Projekt ausgeht, steht in den Sternen. Schon ein im Vergleich winziges Projekt wie die Leinewelle in Hannover hat gut zehn Jahre bis zur Realisierung benötigt.


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27.05.2023 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Stadt Krefeld, URBNSURF + Adam Gibson