Sturmtief Sabine auf Langeland/Dänemark

Sturmtief Sabine auf Langeland

Windsurfen auf der dänischen Ostseeinsel

Vor vier Jahren rückte die dänische Ostseeinsel Langeland erstmals in unseren Fokus, als auf den Vorhersagekarten ein Windfeld lediglich den südlichen Zipfel der Insel streifte, während der Rest der Nord- und Ostsee leer ausgingen. Bei genauerer Betrachtung fiel mir die große Bucht bei dem Hafenörtchen Bagenkop auf, die bei südlichen Winden funktionieren müsste. Kurzerhand entschloss ich mich mit meiner Freundin einen Ausflug nach Langeland zu machen, um die Bucht mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Langeland befindet sich nur 44km (Luftlinie) von Kiel entfernt und ist seit 2003 leider nicht mehr mit der Fähre zu erreichenm, dementsprechend aufwendig ist die Anreise mit dem Auto. Statt in Kiel auf die Fähre zu fahren geht es mit dem Auto erstmal bis nach Kolding, um dann nicht wie üblich auf dem Weg nach Cold Hawaii Richtung Vejle weiterzufahren, sondern rechts Richtung Odense abzubiegen. Der Weg führt über mehrere kostenfreie Brücken bis nach Langeland und ist trotz der insgesamt 3,5 stündigen Fahrt sehr entspannt und kontrastreicher als der Weg nach Klitmöller.

Sturmtief Sabine auf Langeland

2016 ließ ich am Abend unserer Ankunft erstmals das Board ins Wasser und hatte den Eindruck, dass mich meine Google Maps Recherche nicht getäuscht hatte. Der Wind wehte aus südwestlicher Richtung schräg auflandig in die große Bucht von Bagenkop.

Trotz der kurzen Windphase und des 44km langen Anlaufes der Wellen, reichte es allemal zum Springen und Abreiten der Ostseewellen. In den kommenden Tagen sollte der Wind aus Südosten in Sturmstärke wehen. Leider muss ich sagen, dass ich bei Südost Wind keine brauchbaren Wellen auf der Insel gefunden habe. Auf der Ostseite blockiert Lolland jeglichen Windswell und auf der Südseite ist zu viel Strömung oder Luvstau durch die Steilküsten.

Sturmtief Sabine auf Langeland

Von diesen beiden Faktoren mal abgesehen habe ich keine brauchbare Welle gefunden. Letzten Endes bin ich in Ristinge aufs Wasser gegangen, wo der Wind bei Südost von links weht und durch eine vorgelagerte Sandbank immerhin kleine Wellen entstehen können. Auf der Rückfahrt nach Kiel nahm ich mir vor, Langeland noch einmal einen Besuch abzustatten, dann jedoch mit einem Sturm aus südlicher Richtung.

Sturmtief Sabine auf Langeland

Es hat sage und schreibe 4 Jahre gedauert bis die Vorhersage so eingetroffen ist, dass wir in Kolding Richtung Odense abgebogen sind. Das hatte zum einen den Grund, dass das Sturmtief „Sabine“ Anfang Februar die Nordsee in ein nahezu unfahrbares Gewässer verwandeln würde und zum anderen war die Windrichtung so südlich, dass auf der Ostsee nicht mit Wellen zu rechnen war, außer vielleicht auf Langeland.

Sturmtief Sabine auf Langeland

Nach einer kurzen Besprechung mit Steffi und Dominik war klar, dass für uns Langeland der einzige Spot mit Wellen in erreichbarer Nähe sein könnte. Wir entschieden uns dazu es zu versuchen und rollten zu dritt am Samstagabend Richtung dänische Grenze.

Es hat sage und schreibe 4 Jahre gedauert bis die Vorhersage so eingetroffen ist, dass wir in Kolding Richtung Odense abgebogen sind. Das hatte zum einen den Grund, dass das Sturmtief „Sabine“ Anfang Februar die Nordsee in ein nahezu unfahrbares Gewässer verwandeln würde und zum anderen war die Windrichtung so südlich, dass auf der Ostsee nicht mit Wellen zu rechnen war, außer vielleicht auf Langeland.

Sturmtief Sabine auf Langeland

Nach einer kurzen Besprechung mit Steffi und Dominik war klar, dass für uns Langeland der einzige Spot mit Wellen in erreichbarer Nähe sein könnte. Wir entschieden uns dazu es zu versuchen und rollten zu dritt am Samstagabend Richtung dänische Grenze.

Sturmtief Sabine auf Langeland

Nach einer recht kurzen Nacht auf zwei Boardbags richtete ich mich im Bus auf und musste leider feststellen, dass wir noch weitentfernt von einem Sturm waren. Das Wasser war beinahe spiegelglatt, ein leichter kalter Windhauch wehte über den Parkplatz, während im Osten die Sonne hinter der Kirche Bagenkops aufging. Ein kurzer Lichtblick in den sonst eher trüben Wintertagen.

Sturmtief Sabine auf Langeland

Die Sonne zeigte sich nur kurz und übergab den Tag an die graue, seit Monaten bekannte Wolkendecke. Wir verließen den Hafen von Bagenkop und fuhren etwas weiter nach Norden, blieben dabei jedoch in der selben Bucht. Gegen Mittag hielt ich es nicht mehr aus länger zu warten und baute mein 4,4er auf.

Sturmtief Sabine auf Langeland

Die ersten Schläge hatte ich genug Wind um schon mal ein bisschen zu springen, nur zum Abreiten fehlte es an Wind und Wellen. Kurze Zeit später gesellte sich Steffi dazu und wir surften am nördlichen Zipfel der Bucht direkt vor der Felskante.

Unsere Theorie, dass dort die größten Wellen sein müssten bestätigte sich im späteren Verlauf nicht, auch der Backwash wurde mit zunehmendem Wind immer stärker und zerstörte die letzten brauchbaren Wellen. Während ich vom Wasser ging, um noch auf den richtigen Sturm zu warten, fiel Steffi etwa 500 Meter weit ab um sich eine weitere Bucht im Norden anzusehen.

Sturmtief Sabine auf Langeland

Nachdem ich mich umgezogen hatte begab ich mich auf einem der vielen Schleichwege durch ein kleines Wäldchen, um in die nächste Bucht zu gelangen. Es schien so, als hätten wir das gefunden wofür wir hergekommen waren.

Sturmtief Sabine auf Langeland

Eine große Bucht, ordentliche Wellen, konstanter Wind, dass komplette Gegenteil von dem was sich 500m weiter in Luv abspielte. Der Wind hatte mittlerweile die Sturmstärke erreicht, so dass wir 3,0-3,6qm fahren mussten.

Sturmtief Sabine auf Langeland

Am Abend wurde der Wind entgegen der Vorhersage sogar wieder etwas schwächer aber auch so war der Sturm auf Langeland surfbar. Interessanterweise war die Windrichtung im Vergleich zu dem vor 4 Jahren lediglich ein paar Grad südlicher, dies reichte jedoch aus, um den vermeintlichen „Hauptspot“nahezu unbrauchbar zu machen. Die Alternative entpuppte sich als perfekter Wavespot für Südstürme.

04.05.2020 © DAILY DOSE  |  Text: Frithjof Blaasch / bulgenslag.de  |  Fotos/Grafiken: Dominik Röckl, Frithjof Blaasch / bulgenslag.de, Steffi Wahl