Shortboard Tack

Die schnelle Wende auf kurzen Boards

Eine schnell ausgeführte Wende ist der effektivste Richtungswechsel beim Surfen auf kleinen Boards. Anders als bei der Powerhalse gewinnt man mit der schnellen Wende etliche Meter an Höhe. Das ist besonders wichtig in Revieren, an denen Strömung herrscht. Die Fotoserie (oben) und das Video (unten) zeigen den Bewegungsablauf dieses Manövers. Seht euch die Einzelbilder oder die Zeitlupe genau an.

Anluven
Das Anluven erfolgt aus voller Gleitfahrt heraus. Luvkante belasten und Segel leicht nach hinten neigen - man carvt in den Wind, um den gesamten Schwung mitzunehmen. Das Ziel ist so lange im Gleiten zu bleiben, bis der Positionswechsel vorne um den Mast herum auf die andere Seite des Boards erfolgt ist. Warum? Zum einen stabilisiert die Gleitfahrt das Board, zum anderen gewinnt man damit mehr Höhe.

Der Weg um den Mast herum
Wenn die Nose des Boards in den Wind zeigt, wird der vorderer Fuß zentral vor den Mast aufs Deck gesetzt. Der weitere Bewegungsablauf erfolgt blitzschnell. Die hintere Hand greift die Gabel ganz nah am Kopfstück und neigt das Rigg zum Heck. Dabei wird auch der Körper vor den Mast gebracht (Brust zeigt in Richtung Heck).

Während die vordere Hand die Gabel auf der neuen Seite greift, erfolgt auch ein blitzschneller Stellungswechsel der Füße. Der hintere Fuß wird vor den Mast gesetzt, währen der vordere auf die neue Seite wechselt. Der Körper wird zum Segel gedreht und beide Hände greifen die Gabel auf der neuen Seite.

Das Video zeigt die Shortboard Tack in Zeitlupe und gespiegelt für beide Fahrtrichtungen

Weiter back halten
Was jetzt folgt ist wichtig für das Weitergleiten: Druck auf das backgehaltene Segel geben! Je effektiver dies gelingt, desto weiter gleitet das Board nach Luv. Bei idealen Bedingungen (z.B. auf Flachwasser) kann man so auch die Richtungsänderung von Amwind- auf Halbwindkurs einleiten. Meist ist hier jedoch Schluss mit der Gleitfahrt.

Segeldruck aufbauen
Jetzt muss der Körperschwerpunkt nah an dem Mast verlagert werden. Durch Dichtziehen der Gabel mit der Segelhand (die hintere) erreicht man, dass das Segel von der neuen Seite angeströmt wird. Segel nach vorne neigen und den zunehmenden Druck über das vordere Bein aufs Board bringen. So schafft man die Drehung auf den neuen Kurs.

Nach abgeschlossener Drehung wird auch der vordere Fuß hinter den Mast gesetzt. Jetzt kann das Angleiten in die neue Fahrtrichtung starten.

17.09.2021 © DAILY DOSE  |  Text: Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: Jürgen Schall