Langschlag Eckernförde - Damp, 1973
Langschlag-Teilnehmer, 1973
v.l.n.r. Günter Heldt, Werner Schulz, Reiner Schulz, Armin Jäkel, Helgo Lass, Jürgen Charchulla , Karl-Christian Friedrich. Der Mann mit dem Parka ist Volkmer Geiler, der das Sicherungsboot fuhr.

50. Jubiläum: Langschlag Eckernförde - Damp

Es begann mit wärmenden Gummianzügen und getakelten Gleitbrettern...

"Startgeld 10 DM. Feiergeld 10 DM." Beim Langschlag Eckernförde – Damp waren 1973 die Prioritäten gleichmäßig gesetzt. Doch vor dem Feiern wurde auf dem Wasser 22 Kilometer lang hart gekämpft. "Scharfer Wind ca. 5 aus westlicher bis nordwestlicher Richtung mit Böen und Schnee und Graupelschauern" notierte der Langschlag-Pionier Karl-Christian Friedrich handschriftlich. Aus heutiger Sicht darf man nicht vergessen, dass die Tuchsegel und Holzgabelbäume ohne Trapez gefahren wurden.

Die Eckernförder Zeitung bezeichnet die Teilnehmer dann auch als "mutige Männer auf ihren fast fliegenden Kisten", die in "wärmenden Gummianzügen" zu ihrem Abenteuer auf dem "getakelten Gleitbrett" aufbrachen.

Notizen von Karl-Christian Friedrich aus dem Jahr 1973
Notizen von Karl-Christian Friedrich aus dem Jahr 1973

Nach der gemeinsamen Expedition wurde aber auch an Land hart gefeiert. Der Chronist notiert: "Feier ab 20 Uhr im Partykeller der Marine bei Bier, Schnaps, Kartoffelsalat und Würstchen bis ca. 3 Uhr früh." Für Jürgen Charchulla und Helgo Lass hatte das Folgen. Karl-Christian Friedrich schreibt auf: "Schaschulla und der Schlapphut kamen nicht mehr ins Hotel Jungmann. Wir nahmen sie mit zu uns, wo sie auf Schlafsäcken im Wohnzimmer schliefen."

Gerade mal sieben Starter gab es beim Langschlag 1973 und die Eckernförder Zeitung notierte, "Die Mitglieder der Eckernförder Windsurfergruppe hoffen, daß diese Fahrt von Eckernförde nach Damp Tradition wird."

Claus Dahms, mit 86 Jahren der älteste Teilnehmer. Die Leidenschaft zum WIndsurfen verjährt nicht.
Claus Dahms, mit 86 Jahren der älteste Teilnehmer. Die Leidenschaft zum Windsurfen verjährt nicht.

Dieser Wunsch ging 2022 einmal mehr in Erfüllung, denn die Veranstaltung wurde zum 50. Mal durchgeführt. Großen Anteil daran, dass es den Langschlag immer noch gibt, hat Thomas Schulz, der den Event mit kleinen Unterbrechungen seit 23 Jahren für den Eckernförder Surfclub organisiert.

Karl-Christian Friedrich, Mitbegründer und einer der sieben Teilnehmer aus 1973, war auch 2022 als 82-jähriger wieder am Start. Auch Claus Dahms, mit 86 Jahren der älteste Teilnehmer, war 2022 wieder dabei.

50. Jubiläum: Langschlag Eckernförde - Damp
links: Der "Knochen" – hier das Exemplar von Initiator Karl-Christian Friedrich – wird individuell mit den Jahreszahlen der jeweiligen Teilnahme graviert. Da wird die Trophäe zur Lebenslinie.
Mitte und oben rechts: Karl-Christian Friedrich, Unten rechts: Thomas Schulz, organisiert seit 23 Jahren den Langschlag

Wer beim Langschlag mitmacht, bekommt einen Knochen aus Messing, denn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind eben "harte Knochen". In dieselbe persönliche Trophäe wird bei einer Teilnahme die entsprechende Jahreszahl eingraviert. Karl-Christian Friedrich hat bis 1998 an jedem Langschlag teilgenommen und etliche Gravuren gesammelt. Da wird die Trophäe zur Lebenslinie.

50. Jubiläum: Langschlag Eckernförde - Damp
Die DLRG sorgt beim Langschlag dafür, dass alle wohlbehalten ankommen. Der personelle Aufwand ist hoch.Trotz Flaute war 2022 zum Jubiläum ein Fernsehteam des NDR dabei.

Zum Jubiläum fanden sich am Veranstaltungstag 25 Männer und vier Frauen ein, um die 22 Kilometer lange Strecke zu bewältigen. Allerdings spielte der Wind in diesem Jahr überhaupt nicht mit. Erstmals in der Geschichte des Langschlags war schon in Karlsminde Schluss. Die Gravur im Knochen gab es trotzdem für alle.

Hoffentlich spielt der Wind 2023 beim 51. Langschlag am wieder mit. Veranstaltungstermin ist der 28.10.2023. Wer mitmachen möchte, sollte sich das Datum jetzt schon im Kalender eintragen.

Link zum Beitrag des NDR:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/...

03.11.2022 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Veranstalter