01.05.2017 - Pra del a Fam, Gardasee

01.05.2017

Pra del a Fam, Gardasee

Gardasee 1 Mai 2017

Es ist 5.30 Uhr in der Früh, der Wecker klingelt. Leise laufe ich auf Zehenspitzen aus dem Schlafzimmer, klopfe vorsichtig an Max’s Tür. „Max, der Wind ist da, der See ruft“.
Ein Blick vom Balkon durchs Fernrohr auf den See, noch ist niemand zu sehen. Die Sonne ist noch nicht auf gegangen aber der Morgenreif lauert hinter den Bergen. Langsam wird es heller etwas gelblicher der Hintergrund. Monte Baldo vor uns wirkt wie ein riesiger Schatten, gigantisch majestätisch erhebt er sich aus dem See.
6.00Uhr- Jetzt muss es schnell gehen. Ein Tässchen Kaffe zum wach werden und dann schnell die Bretter auf’s Dach. Segel von 4,1- 6,2 haben wir für heute eingepackt.
Wir fahren im James Bond Mode die Schlucht aus Quantum Trost Felsen nah zum See hinunter. Ein kleiner Stop noch um das erste morgen Licht, welches sich kurz hinter Campione in der Poebene erhebt, einzufangen. Unfassbar. Wolkenlos. Heute wird ein grandioser Tag, das haben wir schon im Gefühl.
Wir rauschen durch die alten Tunnel der Westseite des Gardasees. Pra del a Fam heißt der Spot zu dem wir heute fahren. Es ist DER Freestyle-wave Spot am Gardasee bei morgen Wind Peler!
Dort angekommen, in einer kleinen Kurve, kurz zwischen zwei Tunneln, liegt das alte Hotel und die Limonenplantage oberhalb am Hang. Es duftet so lieblich fein nach frischer Zitrone.
Noch ist kein Hauch von Wind zu spüren. Wir sind uns nicht sicher ob sich der morgendliche Aufwand gelohnt hat. Aber die Stimmung ist schon wundervoll.
Langsam kommt der erste Lichstrahl über den Mt. Baldo- zwischen den hohen Zypressen hindurch. Wir haben Glück einen von 5 oder 6 Parkplätzen am Spot ergattert zu haben. Den Parken ist hier wirklich Rarität. Ein paar italienische Kollegen sind schon da. Sie sind schon voller Elan und gestikulieren mit den Händen Richtung See. Die Vorfreude kann man fühlen, nur bemühen wir uns überhaupt die Augen aufzubekommen.
Wir fragen den Münchner Hausmeister Service der Neben uns geparkt hat: „und was meinst du, kommt da was? „
Nüchtern antwortet er so lässig wie’s nur geht: „ kleinstes Segel!“
Wir schauen uns verdutzt an. Okayyyyyy… das haben wir jetzt nicht erwartet.
Aber er scheint hier quasi local zu sein, wie wir verstehen.
Also dem Rat befolgt Riggen wir das alte 4,1 er auf, es Passt nicht so wirklich gut auf den 430er Mast aber war auch nur als Reserve dabei. Wir hängen es in die Riggablage damit die anderen Windsurfer auch Platz haben Ihr Material aufzubauen. Langsam wird es voller. Von überall her kommen jetzt Surfer die winzige Segel und Bretter heranschleppen. Goya wird hier gefahren!
Jetzt beobachten wir das Naturspektakel wie sich langsam die Sonne erhebt und gleich Wärme mitbringt, denn es ist knapp 10 Grad wohlgemerkt und uns ist auch im Neo noch ein bisschen frisch.
Die Sonne bestrahlt die riesige Felswand hinter uns, Vorhang auf und Bühne frei, denn ab jetzt dauert es noch ca knapp 10 Minuten bis das der Wind von Malcesine zu uns herüberkommt. Die italiener trinken noch entspannt einen Kaffé und sind in aller Herzlichkeit am Klönschnacken.
Im fernen Gegenlicht blitzen die ersten Segel auf. Es geht los. Mitten aus dem nichts baut sich eine 7bft starke Windwand auf! Die ersten Wellenberge rollen auf uns zu!
Mutig und Euphorisch stürzt sich Max als erster in die Flut.
Es ist unsagbar kalt vorallem weil der Vento die kalte Gebirgsluft durchs Tal treibt!
Es ballert ohne Ende von schräg links auf uns zu. Ca 15 Minuten später sind wir unter kapp 60 Windsurfern mitten drin in der italienischen Profi Freestyle Szene.
Atemberaubend! Die Jungs springen Air Jibes, Shakas, Frontloops, … unmittelbar auf den Steg zu.
Man muss nicht mal heranzoomen sondern schon fast in Deckung gehen wenn Sie direkt vor uns Ihre Stunts springen. Die Szenerie vor dieser Traumkulisse ist einfach Wahnsinn.
Wowww, da ist Max auch schon den ersten Frontloop gesprungen.
Wir wechseln uns immer wieder ab damit jeder mal mit vereisten Fingern an der Kamera knipsen kann.
Ich habe meinen Spaß bei schönen Halsen mit lang auslaufender Welle vorm Ufer. 4.1 War wirklich eine gute Wahl auch wenn Max sehr gerne sein eigenes Freestyle Material dabei gehabt hätte.
Inzwischen ist es kurz nach 9 und unsere Kräfte lassen schon nach. Wir bestaunen noch eine Weile die abgefahrenen Tricks der italienischen Kollegen- bevor wir uns dann zum späten Frühstück wieder auf machen den Berg hinauf.
Die Mädels warten schon gespannt auf uns, Eier sind gekocht, Kaffe serviert. Strahlend kommen wir nach Hause. Der Tag liegt noch vor uns.

Max Gringmuth (Photos) und Andreas Assmann (Text)


Surfer: Andreas Assmann, Max Gringmuth
Fotos: Max Gringmuth

30.05.2017 © twandy4 (1 Upload)  |  4 Kommentare  |  10 Fotos  |  Weltkarte

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4 Kommentare

Gast  |  30.05.2017 14:52:20
Schöne Bilder, toller Text.
Vielen Dank.
Thomas

Gast  |  30.05.2017 16:05:07
Einfach atemberaubend...Text und Bilder in perfektem Einklang. Ich glaube ich muss unbedingt mal wieder an den Lago! Ein Sonnenaufgang über dem Monte Baldo vom Wasser aus betrachtet ist ein unvergessliches Erlebnis.
Vielen Dank für diesen schönen Bericht.

Gast  |  30.05.2017 19:19:06
Beste Unterhaltung und tolle Bilder. So mut dat sein!

Cheers

Gast  |  04.06.2017 20:54:11
Ein ganz hervorragender Text mit witzigen witzigen Pointen und schönen Bildern von einem atemberaubendem Morgen!!! Danke für die Mühen und die Empfehlung!



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