Coros Smartwatch mit GPS für Windsurfer, Triathleten und Ultra Running
Die Top-Modelle des Smartwatch-Herstellers Coros haben spezielle Windsurfmodi. Der Speedsurf-Modus erkennt schon während der Session die einzelnen Runs und errechnet diverse Geschwindigkeiten. Im Nachhinein kann man die Ergebnisse am Smartphone genauer betrachten.

Coros Smartwatches für Windsurfer

GPS-Uhren mit speziellen Windsurfmodi und extrem langer Batterielaufzeit.

Wie schnell war ich wirklich? Schon für viele Windsurf-Anfängerinnen und -Anfänger stellt sich diese Frage. Heute sorgen zum Beispiel Smartwatches mit eingebautem GPS für eine schnelle Antwort. Die meisten Apps für Smartphones und Uhren mit entsprechender Funktionalität ermitteln dabei aber nur eine aktuelle oder eine Höchstgeschwindigkeit. Beim Windsurfen haben sich aber feste Sekundenzeiten (2 und 10 Sekunden) und Durchschnittsgeschwindigkeiten auf den Distanzen 250 Meter und 500 Meter, sowie die Nautical Mile für Speedmessungen etabliert. Diese Messwerte können nur von sehr wenigen Apps und Geräten direkt angezeigt werden.

Das Außergewöhnliche bei den Coros-Smartwatches ist die Integration der Windsurf-Features. Für die meisten anderen Hersteller ist der Windsurf-Markt viel zu klein, um spezielle Features zu entwickeln. Coros hat aber seinen Spitzenmodellen über eine 2020 gestartete Kooperation mit gps-speedsurfing.com genau die Modi und Algorithmen verpasst, die für die Geschwindigkeitsmessung beim Windsurfen interessant sind. gps-speedsurfing.com ist eine Art Strava für Windsurfer. Hier kann man an virtuellen Speed Events teilnehmen und die eigenen Werte mit denen von anderen Amateuren und Profis vergleichen.

Eine Nutzung von gps-speedsurfing.com ist jedoch zur Nutzung der Uhr nicht notwendig. Die Uhr funktioniert autonom. Zur besseren Visualisierung der Messergebnise nach der Session und zum Management der Uhr gibt es Apps von Coros für Android- und Apple-Smartphones.

Dylan de Jong, Jan Hendrik de Bruin, Speed Windsurfing
Dylan de Jong (li.) und Jan Hendrik de Bruin (re.) von gps-speedsurfing.com haben die Algorithmen für die Speedmessung entwickelt und mit Coros geteilt.

Im Gebrauch
Schon während einer Session "merkt" die Uhr im Speed-Windsurfing-Modus automatisch, wenn ein Run gestartet und beendet wurde. Die Geschwindigkeiten für die diversen Auswertungsmodelle werden automatisch berechnet und so hat man während der Session einen detaillierten Überblick über den Top-Speed, die schnellsten 2 Sekunden, die schnellsten 100, 250 und 500 Meter, die Nautical Mile und den Alpha-Kurs. Dabei sucht der Algorithmus selbstständig auf der gesurften Strecke zum Beispiel nach dem schnellsten 250 Meter langen Abschnitt. Vom User wird dabei keine Eingabe erwartet, die Uhr errechnet den Start- und Ziel-Zeitpunkt selbstständig. Daneben wird die Herzrate permanent ermittelt und gespeichert.

Alle Messwerte samt genauer Tracking-Daten werden nach der Session von der Uhr mit der Smartphone-App von Coros synchronisiert. Hier erfolgt dann eine optisch bessere Auswertung der Session mit der Anzahl der Läufe, den entsprechenden Zeiten inklusive Alpha 500, der gesamten Sessiondauer, den verbrauchten Kalorien und der Trainingslast. Daneben analysiert die Software spezialisierte Werte wie die aerobe und anaerobe Ausdauer.

Wer der App vertraut, kann einen automatischen Upload der Sessions auf gps-speedsurfing.com anlegen, um seine Speeds mit anderen Windsurferinnen und Windsurfern zu vergleichen. Hierzu muss man der App seine Zugangsdaten zum Portal verraten.

Wer nur einzelne Sessions extrahieren und auf gps-speedsurfing.com hochladen möchte, etwa weil man an einem virtuellen Event teilnimmt, kann über die Smartphone-App von Coros die besonders genauen .fir Dateien exportieren und dann manuell auf gps-speedsurfing.com hochladen.

Im Windsurf-Modus zeichnet die Uhr den Track auf und misst die Strecke, sowie die Geschwindigkeit, die Höchstgeschwindigkeit, sowie die Dauer der Session. Daneben werden auch "Rundenzeiten" errechnet. (Die "Rundenzeiten" machen unter Umständen auf Regattakursen Sinn.) Wer möchte kann hier auch eine Art Navi starten und eine vorher eingegebene Strecke absurfen, bzw. einen Zielpunkt finden. Tracks können mit der zugehörigen Smartphone-App auf die Uhr übertragen werden. Die Tracks selber kann man mit allen Softwares erzeugen, die das verbreitete GPX-Format erzeugen können. Über es über ein Firmware-Update in Zukunft auch die Möglichkeit geben, Karten anzuzeigen. Die Vertix 2 kann das schon jetzt. In den diversen Hiking und Running Modi machen die Navi-Funktion natürlich eher Sinn. Beim Windsurfen ist es eher ein "nice to have" Feature.

Im Betrieb erwies sich die Vertix als äußerst zuverlässig. Das GPS-Signal wurde immer sehr schnell erfasst. In den einzelnen Modi funktionierte die Uhr unauffällig und damit gut.

Die Aufzeichnung der Sessions erfolgt sehr genau mit speziellen Korrekturdaten, über die die gefahrenen Geschwindigkeiten auch bei Wettbewerben verifizierbar sind.

Coros Smartwatch Vertix
Die Darstellung der Informationen kann während der Session gewechselt werden. Im Nachhinein kann man durch die gespeichterten Daten scrollen, indem die Krone gedreht wird.

Ausdauernd
Was bei den Modellen von Coros zum Beispiel im Vergleich zur Apple Watch heraussticht, sind die extrem lange Akkulaufzeiten. In unserem Praxistest mussten wir die Coros Vertix erst nach einem Monat nachladen. Das ist, im Vergleich zu anderen Smartwatches, die maximal 48 Stunden durchhalten, ein sehr guter Wert. Wer mag, kann die Uhren von Coros durchgängig tragen und zum Beispiel auch seine Herzaktivität oder Blutsauerstoffsättigung im Schlaf loggen. Die lange Laufzeit erkauft sich Coros unter anderem mit einem transflexiven Display. Das ist zwar immer an und kann zusätzlich bei Bedarf auch beleuchtet werden, ist aber insgesamt weniger brilliant als zum Beispiel das Display einer Apple Watch.

Sensorik
Die getestete Uhr misst unter anderem neben der Position auch die Temperatur und den Luftdruck (Barometrischer Höhenmesser). Zusätzlich wird der Herzschlag und der Blutsauerstoff-Wert gemessen. Diese Messungen macht die Uhr 24/7. Daraus ziehen die Algorithmen der Uhr allerlei Schlüsse auf den Trainingseffekt der jeweiligen Aktivität, erlaubt aber auch Rückschlüsse auf die Schlafqualität, sofern man die Uhr auch nachts tragen möchte. Die Uhren von Coros sind vor allem für Ausdauersportler konzipiert. Aufgrund der langen Akkulaufzeit lassen sich auch extreme Ultra-Läufe messen. Wer in diesen Sportarten aktiv ist, kann über die App auch Portalen wie etwa Strava den Zugriff auf die Daten erlauben.

Bedienung
Die Uhr lässt sich einfach und intuitiv bedienen und wird ausschließlich über Knöpfe und ein Drehrad gesteuert. Das Display hat keine Touch-Funktionalität, was aber kein Nachteil ist. Die Menüs sind auf diese Bedienung angelegt und lassen sich sehr schnell und auch mit kalten Fingern sehr genau navigieren.

Über die App kann die Uhr an vielen Stellen individualisiert werden. Das betrifft unter anderem das Zifferblatt und die Dartsellung der Messwerte im Training.

Neben den speziellen Windsurf-Modi bieten die Uhren Modi für eine Vielzahl anderer Sportarten wie zum Beispiel SUPen, Laufen, Schwimmen, Snowboarden, Skifahren und Radfahren. Coros hat den Weltrekord-Läufer Eliud Kipchoge unter Vertrag, was das Standing der Marke besonders unter Läuferinnen und Läufern untermauert.

Zur Zeit bieten die folgenden Modelle von Coros die Windsurf-Funktionalität:
- Vertix 2: ca. 699 EUR
- Vertix: ca. 599 EUR
- Apex Pro: ca. 499 EUR

Die Vertix 2 ist momentan das Spitzenmodell von Coros mit der längsten Akkulaufzeit, besserem GPS-Chip und einem zusätzlichen EKG-Sensor.

Coros Vertix 2, Vertix Apex Pro Karten
Mit einem angekündigten Software-Update wird die Fähigkeit Tracks mit Karten zu unterlegen für die Vertix und Apex Pro nachgelegt. Die Vertix 2 (im Bild links) kann das bereits jetzt. Die Apex Pro (im Bild rechts) ist mit 49 Gramm inklusive Armband die leichteste und günstigste Coros-Uhr mit Windsurf-Modi.

Fazit:
Im Betrieb erwies sich besonders die lange Akkulaufzeit als wahrer Segen. "Wie früher" eine Uhr über Wochen mit allen Funktionen zu nutzen, ohne über ein Nachladen des Akkus nachdenken zu müssen, vereinfacht das Management eines solchen Gerätes extrem.

Zusammen mit den sehr schön ausgestalteten Windsurf-Modi erweist sich die Smartwatch als tougher Sport- und Alltags-Begleiter für alle diejenigen, die eine Smartwatch nicht nur als Kommunikationszentrale für Messaging oder Telefonie nutzen wollen, sondern die sportliche Funktionalität in den Vordergrund stellen.

Link zum Hersteller: www.coros.com

17.10.2021 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Christian Tillmanns, gps-speedsurfing.com, Hersteller