PWA Windsurf World Cup: Preisgeld Gleichstellung
Daida (o.r.) und Iballa (u.l.) Ruano Moreno

Gleichstellung

PWA Windsurf World Cup gleicht Preisgelder an

Die Professional Windsurfers Association (PWA) wird bei zukünftigen Windsurf-WM-Läufen Männer und Frauen bezüglich des Preisgeldes gleichstellen. Die Basis dafür hatten Wettkämpferinnen wie Iballa und Daida Ruano Moreno gelegt, die seit Jahren gegen die finanzielle Diskriminierung der Frauen gekämpft hatten.


Die PWA übernimmt jetzt als Verband die Gleichstellungs in ihr Reglement und verpflichtet sich und die austragenden lokalen veranstalter damit für alle Weltmeisterschaftsläufe die Höhe des Preisgeldes pro Platzierung nicht mehr nach Geschlecht zu variieren. Wichtig ist dabei zu wissen, dass die PWA zwar den Rahmen für die WM-Veranstaltungen bietet, aber die lokalen Event-Organisatoren, die die Finanzierung zum Großteil stemmen, in einigen Fällen in der Frage, ob Frauen überhaupt an den Start gehen sollen, mitreden wollen.

Jimmy Diaz, Präsident der PWA, kommentiert: "Wir sind sehr glücklich, diese Änderungen endlich vornehmen zu können, aber es wäre falsch zu sagen, dass ich stolz darauf bin, denn Gleichberechtigung sollte ein Grundrecht sein, kein Privileg. Die PWA ist bestrebt, Chancengleichheit für jeden zu gewährleisten, unabhängig von Rasse oder Geschlecht, basierend auf reiner Leistung und Fähigkeit, und mit diesen Änderungen sind wir endlich in der Lage, diesen Anspruch noch besser zu erfüllen.“

PWA Windsurf World Cup: Preisgeld Gleichstellung
Siegerehrung der Frauen beim PWA World Cup auf Gran canaria

Die neue Struktur bedeutet, dass alle TeilnehmerInnen den gleichen Betrag für ihr Resultat erhalten, unabhängig vom Geschlecht. Dies wurde erreicht, indem die Anzahl der Plätze, für die die Männer bisher Preisgelder erhalten hatten, reduziert wird und diese Gelder auf die Frauen-Division umverteilt werden. Obwohl weniger männliche Teilnehmer Preisgelder erhalten werden, werden diejenigen, die nach der regeländerung Preisgeld erhalten, nicht signifikante weniger Preisgeld bekommen.

Bei den Männern werden die Preisgelder an die besten 16 vergeben, anstatt an die besten 20 (oder 24, je nach Disziplin). Bei den Frauen werden die Preisgelder an die besten 8 für Felder ab 12 Teilnehmerinnen und die besten 6 für Teilnehmerfeldern zwischen 8 und 12 vergeben. In jedem Fall werden die Beträge, die für jede Platzierung vergeben werden, für Männer und Frauen gleich sein.

PWA Windsurf World Cup: Preisgeld Gleichstellung
Sarah-Quita Offringa

Sarah-Quita Offringa, 17fache Weltmeisterin:
"Das sind tolle Neuigkeiten bekommen und es ist gut, dass das Jahr so für uns beginnt. Es ist ein großer Schritt für Frauen im Windsurfen, ich finde es großartig, dass die PWA sich auch in diese Richtung bewegt hat. Ich möchte Daida und Iballa Moreno danken, die das vor ein paar Jahren auf den Kanarischen Inseln beim Pozo-Event angestoßen haben, und es wird Zeit, dass das passiert. Ich denke, dass es für die nächste Generation sehr wichtig ist, dass sie in die PWA einsteigen können und wissen, dass sie gleichberechtigt sind, weil wir die gleiche Anstrengung in den Sport stecken, wir arbeiten die gleiche Anzahl an Stunden, reisen gleichviel, gehen die gleichen Risiken ein, also denke ich, dass es sehr wichtig ist, dass wir diesen Schritt gemacht haben. Ich freue mich wirklich darauf zu sehen, wie dies helfen wird, mehr Frauen in den Sport zu bringen."

PWA Windsurf World Cup: Preisgeld Gleichstellung
Iballa Ruano Moreno

Iballa Ruano Moreno, hält mit ihrer Zwillingsschwestern 28 WM-Titel:
"Ich mache seit über 20 Jahren Wettkämpfe und ich bin wirklich froh, dass das endlich passiert. Die Angleichung der Preisgelder im Sport ist etwas, das schon viel früher hätte gemacht werden sollen, aber jetzt ist es endlich da und ich bin wirklich glücklich, Teil dieser PWA-Tour zu sein. Es ist aber nur ein wirklich kleiner Schritt in der Evolution des Lebens im Allgemeinen."

PWA Windsurf World Cup: Preisgeld Gleichstellung
Delphine Cousin-QUestel

Delphine Cousin-Questel - Foil-Weltmeisterin 2019, mehrfache Slalom-Weltmeisterin:
"Es fühlt sich toll an, denn wir kämpfen seit Jahren für mehr Gleichberechtigung in unserem Sport, und jetzt ist dies ein großer Schritt nach vorne für die Frauen. Jetzt müssen wir nur noch weiter arbeiten, vor allem mit der Industrie, um bei der vollen Gleichberechtigung anzukommen. Es wird mit Sicherheit mehr Frauen auf die Tour bringen und vielen Mädchen helfen, professioneller zu werden. Ich bin sehr, sehr glücklich darüber. Für 2021 kann ich es kaum erwarten, wieder an der Startlinie zu stehen!"

PWA Windsurf World Cup: Preisgeld Gleichstellung

Lina Erpenstein - Wave-Weltranglistenvierte 2019:
"Es ist ein riesiger Schritt für das Frauen-Windsurfen, den wir jetzt gehen, und es wird uns und all den jungen Frauen, die noch folgen werden, so viel mehr Perspektiven eröffnen."

20.01.2021 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: PWA / John Carter, Tonix Pictures