Merijn Tinga - Aktivist surf von London nach Paris
Merijn Tinga, im Bild rechts mit dem niederländischen olympischen Windsurfer Kiran Badloe. Von Oslo surfte er bereits nach London, die Reise nach Paris beginnt am 22. Juni. Insgesamt wird er am Ende der Tour rund 2700 Kilometer hinter sich gebracht haben.

Windsurfaktion gegen Umweltverschmutzung

Aktivist Merijn Tinga surft von London nach Paris und bringt Franzosen ihren Müll zurück.

Der niederländische Biologe und Aktivist Merijn Tinga wird ab 22. Juni mit dem Windsurfboard von London nach Paris surfen. An Bord hat er symbolischen Plastikmüll und eine Botschaft. Er möchte mit seiner Aktion auf Umweltverschmutzung aufmerksam machen. Tinga, der sich als 'Plastic Soup Surfer' bezeichnet, war bereits 2023 von Oslo nach London gesurft, um auf Plastikmüll in der Nordsee aufmerksam zu machen. In London war Tinja von Mitgliedern des britischen Parlaments in Westminster empfangen worden.

Müll aus England den Niederlanden tauchte an den Küsten Skandinaviens auf
Tingas Aktion richtet sich gegen Müll, der über einzelne Ländern in die Meere gelangt. So fand er beispielsweise Plastikflaschen aus England und den Niederlanden an der schwedischen und norwegischen Küste, die durch die Meeresströmungen dorthin getrieben wurden.

Tinga: »Ich möchte mit meiner Reise die Umsetzung von Pfandsystemen dort beschleunigen. Plastikmüll aus Frankreich landet an unseren Nordseeküsten. Mit dieser Expedition möchte ich diese französischen Plastikflaschen symbolisch an den Absender zurückschicken.«

Merijn Tinga - Aktivist surf von London nach Paris
Merijns Windsurfboard wurde von Ron van den Berg und Studenten der Inholland University of Applied Sciences gebaut. Geholfen hat außerdem Synprodo, einem Unternehmen, das zu 100 % recyceltes Polystyrol herstellt. Das Board besteht aus recyceltem Polystyrol, Pilzfäden (Myzel), sowie aus Plastikflaschen, die aus der Seine und der Themse stammen.

Erfolgreicher Aktivismus
Merijn Tinga kämpft seit zehn Jahren gegen die Vermüllung und hat 2017 einen Antrag im niederländischen Parlament gestellt, der die Einführung von Pfandsystemen für Plastikflaschen und Dosen in den Niederlanden ermöglichte. Durch die Einführung von Pfand in den Niederlanden wurde die Vermüllung laut Tinga durch Flaschen und Dosen innerhalb von sechs Monaten um 80 % reduziert.

Seit 2017 nutzt Tinga außerdem folgende Strategie: Mit Hilfe eines Gerichtsvollziehers lässt er gerichtlichen Benachrichtigung zustellen. Dieses Rechtsinstrument erlaubt es, Unternehmen zur Kenntnisnahme von Verschmutzungen durch das jeweilige Unternehmen zu zwingen.

2018 konfrontierte Tinga zusammen mit Dirk Groot Pervasco, den Hersteller von "Anta-Flu-Halsbonbons", mit 16.000 Fotos von weggeworfenen Anta-Flu-Verpackungen. Daraufhin stellte Pervasco 2020 auf biologisch abbaubare Papierverpackungen um.

Link mit Infos zur Aktion: www.plasticsoupsurfer.org/campaigns/london-paris-expedition-2024/

17.06.2024 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns, Plastic Soup Surfer  |  Fotos/Grafiken: ei media, Marjolein Vinkenoog