Interview: Antoine Albeau

Interview: Antoine Albeau

Windsurfmarkt im Wandel, Projekt Zephir, Wettkämpfe

Antoine Albeau hat Philipp Kümpel auf Teneriffa ein Interview gegeben, in dem sich der französische Altmeister sehr offen gab. Seit er aus dem World-Cup-Zirkus ausgestiegen ist, führt Albeau seine Surfschule auf der Ile Ré und ist bei ausgewählten Events am Start. Auf der Kanareninsel war Albeau, um eine Windsurf-Clinic zu veranstalten.

Windsurfmarkt im Wandel
"Ich denke, das Hauptproblem ist, dass es zu viele Marken gibt. Das Wingen nimmt dem Windsurfen und Kiten gerade viel weg. Bei mir zuhause an der Atlantikküste sehe ich 50 Wings, drei Windsurfer und drei oder vier Kiter. Jeder will Wingen ausprobieren", hat Albeau beobachtet.

Antoine gibt an seinem Center mit zehn angestellten Lehrerinnen und Lehrern mittlerweile mehr Wing- als Windsurfkurse. Ein Vorteil des Wingens sei, dass sich dieser Sport leichter lernen lasse und das Material beim Transport wenig Platz beansprucht. Auch der Anteil der Frauen sei im Wingen im Vergleich zum Windsurfen höher, hat Antoine in seinem Surfcenter festgestellt.

Antoine Albeau beim Wingen. In seinem Surfcenter werdenmittlerweile mehr Wing- als Windsurfkurse gebucht.
Antoine Albeau beim Wingen auf Teneriffa. In seinem Surfcenter in Frankreich werden mittlerweile mehr Wing- als Windsurfkurse gebucht. Er findet, dass die Lernkurve im Wingen steiler ist, als beim Windsurfen.

Mehr Speed: Projekt Zephir
Mit dem Hochtechnologieprojekt 'Zephir' (Link zum DAILY DOSE Artikel) will Albeau das Speed-Windsurfen auf ein neues Level heben. Eine Weile war es still um das Vorhaben, doch nun hat Antoine einen Sponsor gefunden, der weitere Ingenieurleistungen bezahlt. Albeau rechnet bald mit Ergebnissen. Mit Robert Stroj, dem Segelmacher von Neilpryde, arbeitet Albeau bereits seit 15 Jahren an einem asymmetrischen Speed-Segel und auch ein spezieller Anzug soll für mehr Geschwindigkeit sorgen. Viel Hirnschmalz wirdauch in die Enwicklung von Boards und Foils gesteckt. Hier wollte Antoine allerdings nicht ins Detail gehen.

Beim Projekt Zephir setzt Albeau aus Umweltschutzgründen möglichst auf Recyclingmaterialien, Carbon soll möglichst vermieden werden. Auch möchte er die Foils und Boards in Frankreich bzw. Europa fertigen lassen und nicht in China, was er auch aufgrund der Kosten als Herausforderung sieht.

Interview: Antoine Albeau
Antoine Albeau in El Médano

Wettkämpfe
"Ich will mein Level hochhalten", erklärt der 51-jährige Albeau, denn beim Défi Wind und möglicherweise bei der One Hour Classic am Gardasee möchte er nicht hinterherfahren. Außerdem wird er als Läufer beim 'Marathon für alle' teilnehmen, der direkt im Anschluss an den Olympischen Marathon in Paris stattfinden wird. 40.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden zu diesem Spektakel erwartet.

Slalom X
Das neue Slalom X (Link zur Vorstellung der Disziplin auf DAILY DOSE), bei dem auch Sprünge über Hindernisse eingebaut werden, findet Albeau extrem spannend. Antoine würde gerne auf Fuerteventura antreten, aber da der Event gleichzeitig zur Hochsaison in seinem Windsurfcenter stattfindet, kann er nicht dabei sein.

Interview: Antoine Albeau
Nahbarer Champ: Albeau gibt sein Wissen auch in Schulungen weiter.

Wer das Interview, das Philipp Kümpel für den Youtube-Kanal des Surfshops Windlounge geführt hat, in voller Länge sehen möchte, findet es im Anschluss an den Artikel.

26.02.2024 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns, Philipp Kümpel  |  Fotos/Grafiken: Philipp Kümpel